Daniel: Hey Rebecca! Wie geht´s Dir? Lass uns doch zunächst bitte über die Anfänge von Ravenlight reden! Wann ging es los?
Rebecca: Hey, mir geht es gut! Wir gründeten Ravenlight 2018. John hatte Demos von ein paar Songs aufgenommen. Die ersten beiden waren „Words Unspoken“ und „Where The Stars Grow“, die auf dann auch unserer ersten EP und unserem ersten Album landeten. Live spielten wir dann später in dem Jahr mit ein paar Session-Musikern. Wir konnten Mike danach überzeugen, bei uns fest einzusteigen. Dadurch wurden wir dann eine feste Band.
Daniel: Hattet Ihr zuvor schon in anderen Bands gespielt?
Rebecca: Ja, wir hatten alle vorher schon Band-Erfahrungen gesammelt, hauptsächlich aber nur in lokalen Bands, die sehr viel kleiner als Ravenlight waren. Ich war in einer klassischen Thrash Metal-Band. John war bereits in einer Symphonic Metal-Band namens Selene. Mike spielt, wie alle Schlagzeuger, in mehreren Bands. Momentan spielt er auch noch bei der Horror Symphoinic Metal-Band Elderwitch und bei der Groove Metal-Band The Crux. Dean hat in ein paar Thrash Metal-Bands gespielt und ist derzeit auch noch in einer Hard Rock-Band namens The Forged Hearts aktiv. Also ja, wir waren und sind in zahlreichen anderen Genres ebenfalls vertreten.
Daniel: Mich wundert, dass auf all Euren Bandfotos immer nur drei Bandmitglieder zu sehen sind, überall aber vier erwähnt werden. Warum ist das so?
Rebecca: Ganz ehrlich, das ist nur aus terminlichen Gründen so gekommen, haha! Wir leben überall im Land verteilt und haben alle viel um die Ohren. Dean, unser Bassist, konnte es zeitlich nicht einrichten, an unserem Videoclip zu „Reflections“ mitzuwirken und zu der Foto-Session zu kommen. Aber wir hatten immer eine Deadline und mussten vorankommen.
Daniel: Welche Bands haben Euch hauptsächlich beeinflusst?’
Rebecca: Im Metal-Bereich auf jeden Fall Bands wie Kamelot, Dream Theater oder Sonata Arctica, aber offensichtlich natürlich auch Within Temptation und Nightwish. Auf dem neuen Album verarbeiten wir aber auch Einflüsse von neueren Bands wie Leprous und Cyhra. Meine persönlichen Einflüsse für den Gesang sind sehr unterschiedlich. Ich bin ein Fan von Devin Townsend und Tarja, was den Metal-Bereich angeht.
Daniel: Ich habe bei Metal Archives gelesen, dass Ihr 2020 „Zenith“ von Ghost gecovert habt, mit denen Ihr musikalisch aber gar nichts gemeinsam habt. Was steckte hinter dieser Idee?
Rebecca: Während des Lockdowns haben wir irgendwie versucht, aktiv zu bleiben und trotzdem Musik und YouTube-Videos zu veröffentlichen. Dadurch kamen wir auf die Idee, eine EP mit Coversongs zu veröffentlichen. Das erste Video dazu war „Zenith“. Ich bin, glaube ich, der einzige Ghost-Fan in der Band, aber es fühlte sich richtig an, einem obskureren Song unseren Stempel aufzudrücken. Ich wollte auch immer mal „Black Diamond“ von Stratovarius aufnehmen, und John schlug „Blinded Lights“ von The Weeknd vor. Deshalb wurden sie ebenfalls aufgenommen, um die EP zu füllen.
Daniel: „Masque Of Red Death“ scheint von Edgar Allen Poe beeinflusst zu sein. Was inspiriert Dich noch zu Texten?
Rebecca: John hat die meisten Texte auf dem neuen Album geschrieben. Von Mike und mir stammen lediglich „Spiral“, „Left Behind“ und „The Maze“. Generell werden bei uns eigentlich immer persönliche Dinge verarbeitet und etwas abstrakt verpackt; sei es in einer Geschichte oder metaphorisch, um mehr Bezug dazu zu bekommen. „Springtime Lament“ handelt jedoch von Orpheus und Eurydice aus der Griechischen Mythologie. Literatur ist also durchaus auch ein Einfluss für uns.
Daniel: Wie lange hat es denn gedauert, die Songs für das neue Album zu schreiben und aufzunehmen?
Rebecca: Das ist sehr schwer zu sagen, haha! Einige Demo-Aufnahmen waren sogar schon vor dem vorherigen Album im Juni 2020 fertig! Wir haben vor zweieinhalb Jahren damit angefangen, Songs für dieses Album zu schreiben. Mit allem fertig wurden wir dann im August 2022. Einige der Songs hatten wir aber auch schon im Dezember 2021 aufgenommen.
Daniel: Wo habt Ihr das Album aufgenommen, und wer hat produziert?
Rebecca: Wir haben alles selbst aufgenommen, und John und Mike haben das Mischen und Mastern übernommen. Wir haben uns ein eigenes Studio im Proberaum eingerichtet, was uns viele Möglichkeiten gibt, um herum zu experimentieren, speziell bei den längeren und komplexeren Songs. Wir konnten uns alles in Ruhe anhören und noch einmal überarbeiten, ohne uns über Zeit oder Budget Gedanken machen zu müssen.
Daniel: Ich mag das Artwork des Albums sehr! Von wem stammt es? Und wie seid Ihr mit dem Künstler in Kontakt gekommen?
Rebecca: Das stammt tatsächlich von John. Er hat sich bislang um all unsere Artworks selbst gekümmert.
Daniel: Ist denn auch eine Vinyl-Version des Albums geplant?
Rebecca: Nein, bis jetzt nicht. Vielleicht später, aber wir müssen erstmal sehen, wie das Album läuft, bevor wir uns um Vinyl kümmern. Im Moment ist es ja auch megateuer für so kleine Bands wie uns.
Daniel: Du hattest ja bereits anfangs erwähnt, dass Ihr auch live spielt. Demnach handelt es sich bei Ravenlight nicht um ein reines Studioprojekt, oder?
Rebecca: Ja, wir lieben es, live zu spielen. Dieses Jahr wollen wir wieder an vertrauten Orten hier in Irland spielen. Im April werden wir aber auch erstmals durch England touren und hoffentlich danach auch weitere Konzerte im Ausland spielen.
Daniel: Ihr stammt aus Nordirland, was für eine Metal-Band sehr ungewöhnlich ist. Wie ist die Szene bei Euch? Und kannst Du uns noch weitere Bands aus Eurer Heimat empfehlen?
Rebecca: Ja, auf jeden Fall! Wir sind ein kleines Land, aber es gibt sehr viele gute Bands hier. Es ist schon etwas schwierig für uns, außerhalb der Insel Aufmerksamkeit zu bekommen. Auch Touren ist schwierig bei unserer kleinen Bevölkerung. Und teuer ist es auch geworden. Dieses Album wurde von Distortion Project Records veröffentlicht. Sie kommen auch hier aus Nordirland, also ist es ein guter Anfang für eine Band wie uns. Wir haben zwar auch mit anderen Plattenfirmen in Europa über das Album geredet, aber Distortion Project Records hatten uns das beste Angebot gemacht. Es ist auch ein guter Zeichen für unsere Gegend hier, dort unterschrieben zu haben. Was Bands aus unserem Land angeht, mag ich God Alone sehr. Sie kommen aus Cork. Es ist auch immer wieder schön, unsere Freunde von Conjuring Fate live zu sehen.
Daniel: Wie sehen Eure Zukunftspläne mit Ravenlight aus?
Rebecca: Im Moment warten wir die Veröffentlichung unseres Albums Ende Januar ab, um damit auf Tour zu gehen. Es werden noch einige Videoclips von diesem Album folgen. Und dann werden wir hoffentlich noch viele Konzerte in England und Europa spielen.
Daniel: Na gut, Rebecca! Die letzten Worte gehören Dir!
Rebecca: Bitte checkt unser Album „Immemorial“, wenn es am 27. Januar veröffentlicht wird! Es hat uns wirklich Spaß gemacht, an diesem Album zu arbeiten! Schaut auf bei Facebook und YouTube rein, um immer auf dem Laufenden zu sein, denn es wird dieses Jahr viel Arbeit auf uns zukommen!
Front Page - Ravenlight (ravenlight-band.co.uk)
Ravenlight | Ravenlight. Gefällt 1.758 Mal · 115 Personen sprechen darüber. Ravenlight set out with the goal of creating some hard hitting power metal with a symphonic Edge. Project Genesis - Out | Facebook