PHOEBUS THE KNIGHT - Jeder Musiker spielt seinen Charakter auf der Bühne; manchmal sogar mehrere!


Epische Schlachten, Schwerterklirren, Blutvergießen: Das ist Metal! Das ist episch! Phobus The Knight dachten sich das auch und dachten sich einen ritterlichen Charakter aus, dessen Geschichten sich durch alle Tonträger der Band ziehen sollen! Sänger Axel „Phoebus" de Montalembert und Gitarrist Adrien „Hadrian" Guingal erklären uns ihr Konzept!

logoDaniel: Hallo Jungs! Bitte erzählt uns doch zunächst, wann und wie es zur Gründung von Phoebus The Knight kam!

Axel: 2012 hatte ich eine Offenbarung, als ich mir das „End Of An Era“-Konzert von Nightwish angesehen habe. Ich wollte Sänger werden und eine Symphonic Metal-Band gründen. 2017 lernte ich Adrien Djouadou kennen, wir wurden Freunde, und ich konnte mir anhören, was er zu der Zeit geschrieben hatte. Ich liebte es! Es klang genauso wie das, was ich auf der Bühne spielen wollte. 2019, also zwei Jahre später, hatte ich den Prototypen erschaffen, der zu Phoebus The Knight werden sollte. Er hörte meine Stimme und den groben Inhalt der Geschichte und willigte ein, an dem Abenteuer teilzunehmen. Der Grundstein für die Band war gesetzt.

Adrien: Ich fand die Geschichte von Axel wirklich sehr interessant und wollte sofort Musik dazu schreiben. Eine Geschichte kann tatsächlich eine große Inspiration beim Komponieren sein. Und die Geschichte von Axel war wirklich richtig gut, komplex und tiefgründig. Es war das erste Mal, dass ich mit jemandem zusammengearbeitet habe, der die Texte schreibt, und ich liebe wirklich das Resultat davon, wie wir gemeinsam an der Musik von Phoenix The Knight gearbeitet haben. 

Daniel: Axel, Du nennst Dich selbst Phoebus. Bedeutet dies also, dass es sich hierbei um ein Soloprojekt mit Session-Musikern handelt?

Axel: Nein, ich hasse diese Idee! Genau das Gegenteil ist der Fall! Phoebus The Knight ist eine richtige Band! Jeder Musiker spielt seinen eigenen Charakter auf der Bühne; manchmal sogar mehrere. Eben diese Charaktere werden auch bei den nächsten Alben und Geschichten dieser Erzählung weiterhin involviert.

Adrien: Wir starteten dieses Projekt zu zweit und fanden später unsere Freunde, um die Band zu vervollständigen. Wir haben uns für den Namen Phoebus The Knight entschieden, weil er der Held der Geschichte ist, die Axel schreibt. Wir hätten uns auch The Knights Of Heliopolis nennen können, aber das wäre ein längerer Name gewesen, der – meiner Meinung nach - weniger Eindruck erweckt hätte.

Daniel: Welche Bands zählen zu Euren Haupteinflüssen? Und gibt es auch Filme oder Soundtracks, die als Inspiration dienen?

Axel: Um Musik für Phoebus The Knight zu schreiben, liegen meine Einflüsse im Metal-Bereich bei Rhapsody, Nightwish, Powerwolf, Cradle Of Filth und Dream Theater. Und wie könnte ich als professioneller Opernsänger nicht auch von klassischen Komponisten beeinflusst worden sein? Mozart, Bach, Rachmaninov, Verdi, Wagner, Puccini, Fauré, Brahms und all diese fantastischen Komponisten der Vergangenheit beeinflussen mich sehr!

Adrien: Für mich sind Nightwish, Epica und Within Temptation wohl die größten Einflüsse im Metal-Bereich. Ich bin aber auch ein großer Fan von Alan Menken, dem Disney-Komponisten, und Howard Shore, speziell sein Soundtrack zu „Der Herr Der Ringe“. Ich habe auch Bear McCreary durch „The Rings Of Power“ für mich entdeckt, der mich ebenfalls fasziniert.

Daniel: Worum geht es genau in Euren Texten? Ihr hattet ja bereits erwähnt, dass es sich bei „Ferrum Fero Ferro Feror“ um ein Konzept-Album handelt.

Axel: Phoebus The Knight ist eine Konzept-Band. Somit wird auch jedes weitere Album ein Konzept-Album sein. Man kann es so sehen, dass jeder Song ein eigenes Kapitel der Geschichte ist. Die genaue Erläuterung der Handlung würde hier jedoch den Rahmen sprengen und einige Monate in Anspruch nehmen, haha! Die Handlung des Albums schließt direkt an die EP „The Last Guardian“ an, die wir letzten Juni veröffentlicht hatten. Phoebus und die Ritter von Heliopolis werden auf ihre ewigen Feinde, dem Biest und Lilith, während einer blutigen Schlacht während der Französischen Revolution treffen.

Daniel: Den Albumtitel finde ich sehr verwirrend. Habt Ihr das extra gemacht? Haha! Was bedeutet er genau?  

Axel: Dieses Glaubensbekenntnis ist das meiner Familie, den Montalemberts, einer alten französischen, aristokratischen Familie aus dem 13. Jahrhundert. Die Sprache ist Latein und bedeutet: „Ich trage Eisen und werde vom Eisen getragen.“ Dieses Glaubensbekenntnis wurde uns gegeben, weil meine Vorfahren, diese stolzen Ritter, sich immer gegen die Unterdrückung der Schwachen gewehrt haben. Und ich habe dieses Motto wieder aufgegriffen und es an Phoebus den Ritter weitergegeben.

phoebus the knightDaniel: Die Band wurde erst 2020 gegründet. Dennoch gibt es bereits eine EP und ein Album – ohne Überschneidungen – der Band. Zudem sind die Songs alle sehr detailverliebt. Wie lange hat es gedauert, die Songs zu schreiben und aufzunehmen? Und was ist mit den ganzen orchestralen Arrangements? Schreibt Ihr diese auf dem Keyboard? Oder habt Ihr tatsächlich mit einem richtigen Orchester zusammengearbeitet?

Axel: Das Schreiben des Albums, also meines Teils sowie der Musik von Adrien, hat etwa drei Wochen gedauert. Das war zu Beginn von Corona im März 2020. Die ersten Ideen zu der Geschichte sind aber schon früher entstanden. Ich denke, es war so Anfang 2019. Ich habe meinen Gesang, gemeinsam mit Adrien, während des zweiten Lockdowns in unserem Home Studio in Avignon aufgenommen. Und Joost van den Broek mischte und masterte es im Frühling 2021.

 

Adrien: Ich hätte liebend gerne ein echtes Orchester für unsere Aufnahmen gehabt, aber leider reichte dafür unser Budget nicht. Aber ich bin sehr froh darüber, dass wir gute VST-Instrumente von East West haben, um all diese Orchestrierungen im DAW zu programmieren, wenn ich Musik komponiere. Wie Axel bereits erwähnte, hat es nicht lange gedauert, die Songs zu schreiben und auszuarbeiten. Wir waren sehr inspiriert! Auch die Aufnahmen nahmen nicht sonderlich viel Zeit in Anspruch. Das Ausarbeiten der orchestralen Elemente hat noch am längsten gedauert.

Daniel: Wo habt Ihr aufgenommen, und wer hat produziert?

Axel: Wir haben tatsächlich alles zu Hause aufgenommen. Adrien Djouadou hat das Album produziert.

Adrien: Jeder hat seine Sachen zu Hause nach meiner Anleitung aufgenommen. Also ja, wir können sagen, dass ich der musikalische Produzent des Albums war, denn ich habe mich über die komplette musikalische Ausrichtung gekümmert. Aber den tollen Sound des Albums haben wir Joost van den Broek zu verdanken, der das ganze Dingen gemischt und gemastert hat.

Daniel: Ich finde das Comic-Artwork sehr gelungen! Von wem stammt es?

Axel: Da bin ich ganz besonders stolz drauf! Wir konnten den legendären französischen Zeichner Mohamed Aouamri für uns gewinnen, um die dreizehn Illustrationen des Albums zu malen. Er ist sehr anerkannt in französisch-belgischen Comics.

Daniel: Gibt es auch Pläne für eine Vinylveröffentlichung?

Axel: Ja, natürlich! Ich höre sehr viel Vinyl und wäre enttäuscht, wenn es das von unserer Band nicht gäbe!

Adrien: Durch die derzeitige Krise werden die LPs aber wohl etwas später erst bei uns eintreffen.

Daniel: Spielt Ihr eigentlich auch live? Oder konzentriert Ihr Euch nur auf die Vertonung im Studio?

Axel: Wir haben unser erstes Konzert im September 2022 in Paris und zwei weitere Shows im Herbst in der Schweiz gespielt. Unser nächstes Konzert wird im März in Montpellier stattfinden. Weitere Gigs sind in Planung.

Daniel: Wie sehen sonst Eure Zukunftspläne mit der Band aus?

Axel: Es wird sehr viel Arbeit auf uns zukommen, haha! Ich muss noch die Geschichten zu Ende schreiben, die mit den nächsten Alben und EPs einhergehen. Das zweite Album habe ich fast fertig geschrieben, und wir wollen noch so viele Konzerte wie möglich spielen.

phoebus the knightAdrien: Ich muss die Musik für das zweite Album auch noch zu Ende schreiben, bin aber ebenfalls fast fertig. Wir müssen auch noch an unseren „Patreon“ EPs arbeiten. Die jetzige ist fast fertig und heißt „The Cursed Lord“, von der bereits zwei Songs im Vorfeld veröffentlicht wurden. Also auch da wird es in Zukunft weitergehen! Außerdem sind wir gerade dabei, die Live-Setlist für „Ferrum Fero Ferro Feror“ fertigzustellen.

Daniel: Wohl an denn, Ihr Rittersleut! So gebühret Euch noch das Schlusswort!

Axel: Vielen Dank, dass Du Dir die Zeit genommen hast, um über unser Projekt zu reden! Das gibt uns die Energie, um noch weitere und auch noch bessere Geschichten zu erzählen! 

Adrien: Vielen Dank für das Interview und an alle, die uns bislang unterstützt haben!

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Autor: Daniel Müller