KATE NORD - Meine Idee war es, dem Hörer eine musikalische Traumwelt zu vermitteln!


Auch wenn es sich bei Kate Nord offiziell um ein Soloprojekt handelt, hat die gute Frau nicht alles im Alleingang gemeistert. Vielmehr konnte die Finnin die italienische Progressive Metal-Band Noveria, für die sie auch als Texterin fungiert, als komplette Hintermannschaft für ihr Debüt „Compass To Your Heart´s Desire“ gewinnen! Wie alles zustande kam, und warum es ganze fünf Jahre gedauert hat, bis alles fertig war, erläuterte sie mir in einem munteren Plausch.

logoDaniel: Hi Kate, wie geht´s Dir? Wann hast Du Dich dazu entschlossen, Dein erstes Solo-Album „Compass To Your Heart´s Desire“ aufzunehmen?

Kate: Hi Daniel! Mir geht es sehr gut, danke! Ich habe ganze fünf Jahre an diesem Album gearbeitet und bin so froh, dass es nun endlich erschienen ist!

Daniel: Hattest Du zuvor schon in anderen (Metal-) Bands gesungen?

Kate: Ich habe schon in vielen Bands unterschiedlichster Stilrichtungen gesungen; darunter auch Metal! Ich habe mal Keyboard in einer lokalen Doom-/Death Metal-Band namens Grigio Impero und einer Black Metal-Band namens Ignis Ferum gespielt. Im Moment ist mein einziges anderes Projekt, das ich noch betreibe, die italienisch-belgische Progressive-/Power Metal-Band Noveria, bei der ich die Texte schreibe.

Daniel: Ich mag Deine schönen Texte sehr! Woher nimmst Du Deine Inspiration dafür? Und worum geht es genau? Handelt es sich bei „Compass To Your Heart´s Desire“ um ein Konzept-Album?

Kate: Danke! Inspirationsquellen gibt es so einige, aber bei mir kommt es nur selten spontan. Ich suche immer nach etwas, das mich triggert, um in einem kreativen Flow zu sein. Einige Songs auf dem Album wurden von mittelalterlichen Balladen beeinflusst, andere wiederum von persönlichen Erfahrungen. Es ist also kein Konzept-Album im eigentlichen Sinne. Es war aber von Anfang an klar, dass sie alle in einem Zusammenhang stehen, was die musikalische und poetische Ausrichtung angeht. Während es textlich bei Noveria eher um menschliche Zustände und temporäre Situationen geht, handeln meine Texte eher von fantastischen und übernatürlichen Dingen. Meine Idee hinter dem Soloprojekt, war es, dem Hörer eine musikalische Erfahrung einer Traumwelt zu vermitteln, wie ein Zufluchtsort aus dem realen Leben, eine Existenz, bei der man sich das Außergewöhnliche visualisieren kann. 

Daniel: Spielst Du eigentlich auch ein Instrument, oder singst Du nur?

Kate: Ich kann leider nur sehr wenige Instrumente spielen, haha! Ich habe 1998 als Schülerin mit Klavier angefangen, gleichzeitig aber auch Wintersport betrieben, was aber nicht besonders klug war, weil ich mir zweimal meine linke Sehne gebrochen habe. Ich habe meine Karriere also als mittelmäßige Pianistin beendet. Aber ich habe dann glücklicherweise mit dem Singen angefangen! Das klappte viel besser und passte auch besser zu mir als das Klavier! Heute habe ich auch Spaß an verschiedenen ethnischen Instrumenten. Es ist sehr entspannend, einfach nur dazusitzen und Maultrommel, Kantele (eine griffbrettlose Kastenzither) oder Okarina zu spielen. Ich mag das Didgeridoo auch gerne, obwohl ich seit längerer Zeit keins mehr besitze. Heute benutze ich das Klavier nur noch für Keyboards und um Orchestrationen zu programmieren, aber ich weiß nicht, ob man das wirklich noch „spielen“ nennen kann.   

Daniel: Der einzige mir bekannte Musiker auf dem Album ist Ex-Stratovarius-Gitarrist Timo Tolkki, der bei „Wither And Rust“ ein Solo beigesteuert hat. Wie kam der Kontakt zustande?

Kate: Das war ein wahrer Glücksgriff! Ich folge ihm auf einer seiner offiziellen Facebook-Seiten, und eines Tages sah ich einen Post von ihm, wo er anbot, für andere Leue Soli einzuspielen. Das hörte sich für mich gut an, und ich schickte ihm eine E-Mail mit dem Song. Na ja, wir einigten uns, und wenige Wochen später bekam ich seine Aufnahme. Ich muss zugeben, dass es sich für mich immer noch etwas surreal anfühlt, eine solche Legende auf meinem Album zu haben!

Daniel: Übrigens finde ich das Drumming bei dem Song total geil! Wer hat das Album eingetrommelt?

Kate: Das ist Omar Campitelli von Noveria! Danke! Ich bin mir sicher, dass es ihn freuen wird, wenn er das hier liest!

kate nordDaniel: Ich kann auch sonst nirgendwo etwas über die beteiligten Musiker des Albums finden. Wer war noch alles dabei?

Kate: Für Gitarren, Bass und Schlagzeug konnte ich meine Freunde von Noveria gewinnen. Sie sind alle unglaublich gute Musiker, und mir war klar, dass sie den perfekten Metal-Sound für das Album erschaffen würden. Mit Francesco Mattei arbeite ich schon lange zusammen. Er war Gründungsmitglied von Noveria und spielt heute Gitarre bei der belgischen Progressive Metal-Band Ethernity. Du könntest Andra Arcangeli als Bassist der italienischen Progressive Metal-Band DGM her kennen. Und ich meine , er hat auch auf dem letzten Album von Timo Tolkki, „Avalon“, gespielt. Omar Campitelli ist so etwas wie der Bruce Lee am Schlagzeug! Er war Gründungsmitglied von Portal Way, einer wichtigen Band in der Progressive Metal-Szene von Rom. 

Daniel: Wie lange hat es gedauert, die Songs zu schreiben und aufzunehmen?

Kate: Das Schreiben der Songs und die Vorproduktion dauern normalerweise länger als das Erschaffen des Albums. Im Fall von „Compass To Your Heart´s Desire“ hat es fünf Jahre gedauert, bis alles ausgearbeitet war. Zum Ende hin hatte ich eine klare Linie für alles, und es wurde viel einfacher, den Prozess in Gang zu bringen. Meine letzten Gesangsspuren nahm ich 2020 während des Lockdowns auf, nachdem meine Kollegen von Noveria alles fertig aufgenommen hatten. Ich hatte mir in den zwei Jahren verschiedene Auszeiten genommen.  Das führte aber dazu, dass das Album toll klingt, ohne etwas überstürzt zu haben.   

Daniel: Wo habt Ihr aufgenommen, und wer hat produziert?

Kate: Zum Glück konnten wir während des Lockdowns 2020/2021 alles selbst zu Hause aufnehmen. Ich habe mir seitdem mein eigenes Studio eingerichtet, wo ich das nächste Mal alles selbst aufnehmen kann. Mein Produzent war dieses Mal Simone Mularoni vom Domination Studio in San Marino. Ich habe meistens eine sehr genaue Vorstellung davon, wie meine Musik klingen sollte, weil ich beim Schreiben schon alles fertig in meinem Kopf höre. Und Simone ist in der Lage, dies auch genauso umzusetzen, so gut man es beschreiben kann.

Daniel: Ich mag das Artwork sehr! Von wem stammt es? Und wie bist Du mit dem Künstler in Kontakt gekommen?

Kate: Danke! Es stammt von Nicolas Spreutels, dem Schlagzeuger der belgischen Band Ethernity, der auch ein großartiger Graphikdesigner ist. Ich bin seit vielen Jahren gut mit ihnen befreundet.

Daniel: Ich wunder mich, warum Du solch ein opulentes Werk nur in Eigenregie veröffentlicht hast; also ohne ein Label im Rücken! Hast Du keine geeignete Plattenfirma gefunden? Oder hat Dich das nicht interessiert?  

Kate: Das war eine ganz bewusste Entscheidung! Im Moment bin ich sehr froh darüber, eine unabhängige Künstlerin zu sein. Das ist gut, um bodenständig zu bleiben und sich immer darüber bewusst zu sein, dass man ohne seine Fans nirgendwo hinkommt! Ich hatte zu dem Zeitpunkt noch nicht einmal über eine Plattenfirma nachgedacht. Sie werden von Demos unbekannter Bands überhäuft und scheren sich einen Dreck darum, bis sie erkennen, dass man sie gut vermarkten kann. Ich weiß nicht, ob ich das gut finden soll. Aber der Weg, den ich bislang eingeschlagen bin, hat sich bislang als gut erwiesen. So ist es viel persönlicher und menschlicher.  

Daniel: Ich finde, dass sich das Artwork perfekt für eine Vinyl-Veröffentlichung eignet! Gibt es irgendwelche Pläne diesbezüglich?

Kate: Da stimme ich Dir zu! Ich werde mit meinen Followern in diesem Jahr kommunizieren, und dann sehen wir, welches physische Format sie sich am meisten wünschen.

Daniel: Wirst Du auch eine feste Besetzung für Live-Auftritte haben? Oder bleibt Kate Nord ein reines Studioprojekt?

Kate: Ich würde mein Projekt liebend gerne auch auf die Bühne bringen! Im Moment passiert aber viel zu viel zur selben Zeit. Ich habe auch ein professionelles Aufnahmestudio eröffnet. Ich muss sehen, ob es möglich ist, alles unter einen Hut zu bringen, und gucken, ob es live überhaupt umsetzbar ist. Ich würde die Songs live nicht einfach nur runter leiern wollen, sondern  ein Live-Erlebnis erschaffen, das Dich – wie das Album - mit auf eine Reise nimmt!

kate nordDaniel: Wie sehen überhaupt Deine Zukunftspläne aus?

Kate: Es hat ziemlich lange gedauert, bis die musikalische Ausrichtung für das erste Album klar war. Aber jetzt, wo der Sound definiert ist, freue ich mich darauf, neue Musik zu schreiben. In naher Zukunft werde ich nach Finnland zurückgehen, um meine Familie zu besuchen. Und ich bin mir sicher, dass ich mit neuer Musik im Gepäck wieder nach Hause fahren werde!

Daniel: Alles klar, Kate! Hast Du noch ein schönes Schlusswort?

Kate: Vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für dieses Interview genommen hast! Es hat mir sehr viel Spaß gemacht!

Symphonic Metal Vocalist | Kate Nord (katenordmusic.com)

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Compass to Your Heart's Desire | Kate Nord (bandcamp.com)

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Autor: Daniel Müller