VOODOO KISS - SAME


Label:REAPER ENTERTAINMENT GROUP
Jahr:2022
Running Time:28:11
Kategorie: Neuerscheinung
 

Die Band Voodoo Kiss wurde 1995 gegründet. Die Truppe erspielte sich schnell einen hervorragenden Ruf als Liveband. Da es Mitte/Ende der 90er eher Mau um traditionelle Metal-Acts stand, hob Schlagzeuger Achim Ostertag sein eigenes Festival aus der Taufe, welches heute riesig geworden ist: Das Summer Breeze-Festival. Um 2000 brach die Band dann auseinander. Aber wie das nunmal so ist, vergisst man sein musikalisches Baby nicht. Und so kam es, wie es kommen musste: Voodoo Kiss taten sich wieder zusammen und spielten 2022 – wo auch sonst? - auf dem Summer Breeze ihren Reunion Gig. Drei Mann aus dem früheren Line-up fanden in Gerrit Mutz einen geeigneten neuen Sänger. Passend zur Reunion erschien dann auch endlich ihr Debütwerk „Voodoo Kiss“. Was erwartet den Hörer nun bei dem Debut, was so lange brauchte, um das Licht der Welt zu erblicken? Fangen wir mal beim Sound an.

Dieser ist klar und differenziert, organisch aber nicht überproduziert. Also wir sind hier schon mal angenehm fernab von den heutigen Einheitsproduktionen. Eher hört sich das Ganze an, als würde Voodoo Kiss richtig live spielen. Eben nur in einer sehr guten Soundqualität. Opener „The Beauty and the Beast“ ist kein Stormwitch Cover, aber es geht durchaus in die Richtung. Besonders gesangstechnisch sind Parallelen zum Meister Mück nicht von der Hand zu weisen. Stilmäßig bewegt man sich vollkommen in den frühen 80ern. Also nochmal ein deutlicher Bonus an die Jungs, sich Mitte der 90er mit solchen traditionellen Tönen an die Öffentlichkeit gewagt zu haben. War das doch die Hochzeit der Schrammelgitarren und Baumfäller-Hemden. Gitarrensoli waren damals verpönt. Aber weiter mit dem Debutalbum der Schwaben.

Hier und da schimmern frühe Iron Maiden Töne durch. New Wave Of British Heavy Metal - Einflüsse durch die Bank vertreten. Bei „The Eagle In The Sky“ hat zum Beispiel eindeutig Saxon Pate gestanden. Alles in allem bekommt man hier Echtheit -also True Metal at it‘s Best. Aber auch Gottseidank keine Powermetal-Doublebass-Tiraden mit Kindermelodien. Gut ausgetüftelte Arrangements geben den Songs von Voodoo Kiss das gewisse Etwas. Geile Soli an allen Ecken und Enden.

Die Rhythm-Sektion knallt präzise, wuchtig und straight. Herrliche Riffs am Anfang eines jeden Songs füttern den Old-School Metaller mit bester Kost. Wer hier nicht zur Luftgitarre greift, ist selber schuld. Daher Daumen nach oben und die Hoffnung, dass Album zwei schneller kommt und die Jungs bald verstärkt Live-Aktiv sein werden. Gerne auch mal bei uns in Nordrhein-Westfalen!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Stephan Georg


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