Achtzehn Jahre Bandgeschichte haben die Oberfranken jetzt schon auf der Uhr und sind kein bisschen leise zu bekommen. Die neue Scheibe "Lang lebe der Hass" ist quasi der logische Nachfolger des "Die Liebe ist tot" Werks von 2021 und für die Band so etwas wie das fehlende Puzzleteil ihrer thematisch zusammen passenden Alben-Dilogie. Auf dem neuen Longplayer konnten sie erneut Probleme der letzten zwei Jahre mit Pandemie, Ukraine Krieg, Rechtsradikalismus und anderen Sorgen, die das Land umtreiben, verarbeiten und daraus zehn neue, wütende Manifeste in Form bringen. (Anm.: Song Nummer elf ist die englische Version des Openers "Es regnet Bier" mit Unterstützung von Saltatio Mortis.)

Musikalisch bleiben Hämatom dabei höchst tanzbar und vermengen Heavy Metal, Industrial und an Rammstein erinnernde Sounds zu einer gut reinlaufenden Mischung, die sicher wieder eine hohe Platzierung in den Charts garantiert. Lyrisch ragen die Abrechnung mit Rechtsradikalen und Bandgegnern in "Lang lebe der Hass", das Lied der Sehnsucht nach Frieden und Ruhe "Keinen Bock auf Menschen" und eine Bestandsaufnahme der gegebenen, schlimmen Umstände unserer Zeit in "SOS" heraus. Auch das neue Album zeigt sich hier wieder äußerst sozialkritisch und regt zum Nachdenken an. Die Hommage an den besten Freund, mit dem man alles machen kann und der nicht zu kaufen ist in "Ein Freund" hat mir dazu noch gut gefallen. So gehen die sechsunddreißig Minuten Spielzeit wie im Flug vorbei und man drückt instinktiv die Repeat-Taste, um das neue Werk nochmal zu hören, denn die Scheibe ist tatsächlich kurzweilig geraten. Somit mag ich "Lang lebe der Hass" jedem Deutsch-Rock / Deutsch-Metal Fan ans Herz legen.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Dirk Schneider

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