PREMORTAL BREATH - Den Begriff Metal finden wir persönlich treffend!


Manche Bands wollen sich einfach nicht in eine bestimmte Schublade stecken lassen. Das führt dazu, dass die Musiker auch Narrenfreiheit haben und experimentieren können, wie sie wollen. Premortal Breath bezeichnen sich schlicht als Heavy Metal, obwohl sie auch Power Metal- und moderne Einflüsse zu einem eigenen Sound verarbeiten. Ich schickte Sänger Tommy Greulich ein paar Fragen, die er bereits am nächsten Tag ausführlich beantwortet hat!

logoDaniel: Hi Tommy! Bitte erzähl uns doch zunächst, wann und wie es zur Gründung von Premortal Breath kam!

Tommy: Servus Daniel, erstmal herzlichen Dank für das Interview und die Möglichkeit, etwas mehr über uns zu erzählen. Premortal Breath entstand 2010 aus den Überresten einer Schnapsidee namens Constellation Chaos. Wir gründeten diese damals rein aus Spaß und coverten eigentlich nur. Nach Auflösung dieser Band entschieden sich die verbliebenen Musiker, eigene Stücke zu kreieren. Das war die Geburtsstunde von Premortal Breath.

Daniel: Hattet Ihr zuvor schon in anderen Bands gespielt?

Tommy: Für mich war die genannte Spaßband quasi mein Einstieg in den Gesang. In meiner Jugend spielte ich Keyboard und Bass in einer Band mit Freunden. Tobbe und Seb kamen zu Premortal Breath aus einer gemeinsamen Band namens Scathing Irony. Andy spielt in sehr vielen Bands, unter anderem Boomerang, und unterstützt auch ab und an die Jungs von Revelation Steele. Matze letzten Endes musiziert auch mit Andy in einer Coverband und hatte aber bereits in einigen anderen Bands die Ehre.

Daniel: Welche Bands zählen zu Euren Haupteinflüssen? Und findest Du den Begriff Heavy Metal überhaupt passend für Eure Musik?

Tommy: Den Begriff Metal finden wir persönlich treffend. Mehr dazu aber gleich. Zu unseren Haupteinflüssen gehören Bands wie Metallica, Disturbed, In Flames, Soilwork, Trivium, um ein paar zu nennen. Entsprechend sind unsere Songs auch stilistisch divers. Manche finden es weniger gut, dass wir uns in keine Schublade stecken bzw. es einfach nicht können. Nimmt man mal die jüngsten Reviews zur Hand, so haben die Beurteiler eine ganz verschiedene Meinung. Metal Temple zum Beispiel empfindet unsere Musik als eine Mischung aus verschiedenen Einflüssen, um etwas eigenständiges zu kreieren. Hören wohl aber auch Götheborg Melodic Death Metal. Obliveon hört ein Grundgerüst aus Heavy Metal mit Elementen aus dem Power-/Thrash. Für Saitenkult sind wir Power Metal und Metal Gods TV erfreuen wir wohl mit Genre Hopping. Wir sind selbst immer sehr gespannt auf die Meinungen anderer und bleiben bei Metal. 

Daniel: Worum geht es in Euren Texten? Gibt es eine bestimmte Kernaussage?

Tommy: Es ist eine Mischung aus sozialkritischen Texten, beispielsweise „Terrorize“ und „Holy Sunday“, über ganz intime und persönliche Themen, wie bei „Of Angels And Wolves“ und „Hawk“, bis hin zu Eindrücken und Erfahrungen aus dem Alltag bei dem Song „Circle“ oder eben mit Blick auf die Pandemie „Wordless“. Es gibt keine bestimmte Kernaussage, sondern wir verarbeiten recht viel Weltgeschehen und persönliche Geschichte und Schicksale. Es gibt bereits Material für die nächste EP.

Daniel: Euer letztes Album „Monsters“ (2018) liegt nun vier Jahre zurück. Warum habt Ihr Euch für eine EP entschieden, anstatt noch ein bisschen zu warten und ein weiteres Album nachzulegen?

Tommy: Wir sind eben immer noch eine Hobbykapelle. Wir finanzieren den Hauptteil unserer Ausgaben selbst, während wir ab „Monsters“ dann aber doch einen höheren Qualitätsanspruch hatten. Die Kosten für die Produktion einer EP unterscheiden sich dann doch nochmal von der eines Albums. Da wir es eben als Hobby sehen, etwa einmal die Woche proben und ein paar Gigs im Jahr machen, kommt es eben auch auf kreative Phasen an. Wenn wir also merken, dass „neue“ Songs bereits langweilig werden und ganz neue nicht so wirklich nachrücken wollen, dann lieber ab ins Studio und eine EP machen.

premortal breathDaniel: Vom Titel her würde ich vermuten, dass es sich bei „Fuck My Brain (Revamped)“ um eine Neuaufnahme eines alten Tracks handelt. Ist das so? Und wenn ja: warum?

Tommy: Das ist absolut richtig. Diese Entscheidung fiel uns leicht, da es schlicht und ergreifend Wunsch unserer Fans war. Der Song „Fuck My Brain“ ist live schon immer ein Riesenrenner gewesen. Dieser ist auf unserem Erstlingswerk „They“ zu finden. Jenes haben wir mit Crowdfunding finanziert, und es war eine Low Budget-Produktion. Gerade neu hinzugewonnene Fans bemängelten den Sound auf „They“ im Vergleich zu dem Brett, was wir live abliefern. Immer wieder hörten wir nach unseren Gigs: „Mensch Leute, „Fuck My Brain“ so geil aufgenommen wie die Songs auf eurer „Monsters“! Das wär´s!“ Bitteschön, gern geschehen. Und der Vergleich ist abartig unterschiedlich. Danke Leute!

Daniel: Ihr habt dieses Mal auch Gäste im Studio gehabt: Beim Titeltrack singt Valeska Kober mit, von der ich noch nie etwas gehört habe, bei „But I´m Not Afraid“ kein Geringerer als Ex-Iced Earth-Sänger Stu Block. Wie kamen diese Kontakte zustande? Kannten sie Eure Musik vorher?

Tommy: Valeska Kober ist Lead-Sängerin bei oben genannten Power Metallern Boomerang, bei denen unser Drummer Andy mitmischt. Wir haben sie höflich gefragt, und sie hat „Ja“ gesagt. Valeska kannte unsere Musik vorher bereits über den Austausch mit unserem Trommeltier. Anders war es bei Stu Block. Der hat Geld gekostet. Er warb auf Facebook damit, dass man ihn buchen kann, um bei Songs mitzumischen. Also haben wir Kontakt mit ihm aufgenommen, das Kleingedruckte geklärt und wurden uns einig. Für ihn also reine Auftragsarbeit und für uns ein Leckerli auf unserer Platte.

Daniel: Kam Stu tatsächlich zu Euch ins Studio? Oder habt Ihr Euch nur Dateien hin- und hergeschickt?

Tommy: Stu hat ja gerade einen tollen „Grasladen“ eröffnet, und wir hatten eine witzige und entspannte Zeit im Studio. Nein, natürlich nicht! Das hätte unser Budget gesprengt. Während Valeska vor Ort war, um einzusingen, haben wir mit Stu tatsächlich Spuren ausgetauscht. Eingesungen wurden seine Tracks aber natürlich auch im Tonstudio seines Vertrauens.

Daniel: Wie lange hat es gedauert, die Songs zu schreiben und aufzunehmen?

Tommy: Von unserer „Monsters“ vergingen vier Jahre was nicht heißen soll, dass es so lange dauerte. Wir genießen aber erstmal immer ein Weilchen unsere aktuelle Platte, bevor wir wieder ans Werk gehen. Wie oben schon erwähnt, machen wir das aus Hobby und ganz ohne Druck. Vermutlich wird aber die nächste Platte nicht vier Jahre auf sich warten lassen. Das Recording im Studio dauerte insgesamt etwa sieben Tage.

Daniel: Wo habt Ihr aufgenommen, und wer hat produziert?

Tommy: Erneut, wie bei „Monsters“, fiel unsere Wahl auf das Empire Tonstudio in Bensheim, welches Crematory-Gitarrist Rolf Munkes betreibt. Selbiger ist auch unser Produzent. Wir können den guten Kerl einfach nur wärmstens empfehlen. Er kitzelt aus uns allen immer das Beste raus, ist sehr kritisch, aber konstruktiv. Die Zeiten im Studio sind sehr anstrengend, aber auf eine sehr angenehme Weise, und Spaß haben wir natürlich auch.

Daniel: Das Artwork finde ich ziemlich cool! Von wem stammt es? Und wie seid Ihr mit dem Künstler in Kontakt gekommen?

Tommy: Das aktuelle Artwork hat erneut Andy Pilkington von Very Metal Art kreiert. Gleicher entwarf auch das von unserer „Monsters“ sowie unser Bandlogo und die Lyric Videos zu „Hawk“, „But I´m Not Afraid“, „Terrorize“ und „Hooligan“. Kontakt zu ihm bekamen wir über Google.

Daniel: Soweit ich informiert bin, gibt es die EP bislang nur digital. Wird sich das noch ändern?

Tommy: Da bist Du leider nicht ganz richtig informiert. Die Scheibe gibt es auch ganz klassisch auf gepresster CD mit tollem Booklet und - wenn Du möchtest - sogar ein cooles Shirt. Tatsächlich ist diese aber in keinem Shop, sondern nur bei unseren Shows erhältlich.

Daniel: So wie ich weiß, spielt Ihr auch live. Wie wichtig ist es Euch, auch auf der Bühne zu stehen und nicht nur ab und zu ins Studio zu gehen? Und wann und wo kann man Euch demnächst mal live sehen?

Tommy: Die Bühne ist mit am wichtigsten. Wir haben eine sehr feine Fanbase, mit der wir uns auch mal privat zum Grillen oder auf dem Weihnachtsmarkt treffen. Von Gig zu Gig schleppen diese dann wieder neue Leute mit an, und unsere Familie wächst stets an. Von daher feiern wir natürlich am liebsten auf der Bühne mit den Leuten. Das Tonstudio hingegen schweißt dann immer die Band ungemein zusammen. Die Stimmung ist teils geladen, Kritik fällt, aber auch Motivation, Zuspruch und Teamwork ist gefragt. Live sehen kannst Du uns das nächste Mal am 03.12.2022 in der Karlsbergstube Bobenheim-Roxheim. Dorthin führt nämlich wieder unsere jährliche Bustour mit unseren Fans. Wir starten in meinem Wohnort Mühlhausen im Kraichgau, fahren dann beim Hauptbahnhof Heidelberg vorbei und gondeln dann in die Pfalz. Wir haben sogar noch ein Plätzchen frei.

premortal breathDaniel: Was steht sonst noch in der Zukunft bei Euch an?

Tommy: Aktuell bewerben wir uns wieder viel auf Festivals fürs kommende Jahr und gehen auch demnächst an die Planung des Hawk Fest IV, einem eigens organsierten indoor Festival in Wiesloch in Zusammenarbeit mit dem Rock und Pop Verein Wiesloch e.V. Außerdem haben wir bereits starke Ideen zu neuen Songs mit verdammt geilen Texten. Es wird also auf die Hörer gewiss noch mehr Premortal Breath einprasseln in Zukunft. Versprochen!

Daniel: Na gut, Tommy! Das Schlusswort gehört Dir!

Tommy: Vielen lieben Dank, Daniel, für die Fragen und die Zeit, die Du Dir für uns genommen hast. Wir wissen das sehr zu schätzen. Vielleicht können wir ein paar Leser als Hörer gewinnen, und noch schöner wäre es, neue Gesichter bei unseren Shows zu sehen. Wir freuen uns auf jeden Fall immer sehr auf neue Bekanntschaften.

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Autor: Daniel Müller