FRIEDRICH LIECHTENSTEIN & THE OCTAGON PAVILLON - GOOD GASTEIN

Label: | MOTOR ENTERTAINMENT |
Jahr: | 2022 |
Running Time: | 77:20 |
Kategorie: |
Neuerscheinung Non Metal |
Wer diesen Interpreten zum ersten Mal hört, wird wohl von der sonoren Stimme (seine Ausdrucksweise beim Gesang ist eher einfacher Natur) des Sängers berauscht sein. Da geht kein Weg dran vorbei. Ganz egal ob Friedrich in Deutsch spricht oder Englisch singt, seine Voice von sich gibt. Das ist aber schon alles. So ganz verstehe ich die Spoken Word Passagen (mitsamt den nervenden Trinkgeräuschen und so unappetitlich wie der Bananen kauende Hagen Rether), wie zum Beispiel „Tomatenliebe“ nicht. Soll das Poesie sein? Denn das politische und sozialkritische Niveau eines Heinz Rudolf Kunze oder gar Konstantin Wecker, fehlt hier völlig.
Seine Stories finde ich nur banal und belanglos. Irgendwie bin ich auch mit der Intention des Albums verloren. Eine Hommage an den Kurort Bad Gastein? Mit einer Handvoll Coversongs und Titeln wie „Ach Berlin“ und „Westberlin“? Und warum hängt er bei „Coming Around Again“, dem Hit von Carly Simon, das Kinderlied „Itzy Bitzy Spider“ an? Und da ist bei Liedern nachspielen noch lange nicht Ende. Da gibt es noch „I Saved The World Today“ (Eurythmics), „We Have All The Time In The World“ (vom göttlichen Louis Armstrong), „Ride“ von Lana Del Rey, sowie „They Long To Be Close To You“, geschrieben von Burt Bacharach und berühmt geworden durch The Carpenters.
Die eigenen gesungenen Lieder mit ihren Texten sind Schrott. Ganz simpel! Da versucht eine Werbeikone (Ahoj Brause, Gilette) und Flaneur Kapital aus der kompositorischen Arbeit anderer zu schlagen und es als Kunst und Kultur zu verkaufen. Vielleicht hätte er etwas mehr von dem örtlichen Heilwasser trinken sollen, das Paracelsus so angepriesen hat. Schuster bleib bei deinen Leisten!
Note: 4 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak