SISTER SIN - Zwei Wochen Headliner ohne explodierenden Bassisten


Die Schweden von Sister Sin dürften zu den härtesten Tourern gehören. Nachdem die Vereinigten Staaten auf dem Kalender als erledigt abgehakt sind, dürfen sich nun Bühnen in Europa und im Besonderen auch Deutschland auf die Energiebolzen freuen. Crossfire zog nach ihrem Auftritt auf dem Halloween-Schiff in Schweden mit Jimmy und Liv eine Zwischenbilanz.

Joxe: Für Sister Sin war es dieses Jahr nicht möglich, die angekündigte Tour mit Grand Magus und Grave Digger zu spielen. Was ist schief gelaufen?

Liv: Nun, was zuerst passierte, war, dass der Grand Magus Drummer krank wurde und die Tour nicht spielen konnte. Und als sie die ganze Tour gecancelt haben, konnten wir es uns allein nicht mehr leisten, einen Tourbus zu mieten, den wir sonst mit ihnen geteilt hätten. Das war sehr unglücklich, aber wir konnten nichts dagegen tun. Ich bin sehr glücklich, dass wir es im Dezember mit U.D.O. in Deutschland nachholen können!

Joxe. Nach dieser schlechten Nachricht habt ihr die Vereinigten Staaten betourt. Es war aber nicht das erste Mal für Euch, richtig?

Liv: Nein, es war schon das vierte Mal, dass wir in den Staaten waren, wir kennen jetzt schon ein paar Städte und Veranstaltungsorte. Wir lieben es, dort zu spielen, aber im Moment würden wir lieber für einige Zeit unseren Fokus auf Europa richten. Denn wir wissen, dass wir dort eine Menge Fans haben, und das Touren ist in Europa ist immer sehr gut, wegen netten Menschen, guten Venues und großartigem Cartering :-)

Joxe: Wart ihr in den Staaten nur Support, oder habt ihr dort auch mal Headliners-Shows gespielt?

Liv: Ja, das haben wir! Zwei Wochen lang spielten wir unsere eigenen Shows, und das war ziemlich cool. Wir haben uns in den Vereinigten Staaten schon eine Fanbasis aufgebaut, und es ist beeindruckend zu sehen, dass Fans zu unseren eigenen Headliner-Gigs kommen!

Joxe: Erzählt doch mal eine abenteuerlichste Tour-Story, ist was Außergewöhnliches oder Komisches passiert?

Jimmy: Als wir 2009 drüben waren, wollten wir eine Show in New Jersey spielen. Unser Van blieb liegen, und wir mussten siegen Stunden lang in einem Truck Stop warten, um ein anderes Fahrzeug zu bekommen. Ein Freund unseres Managers holte uns da raus und fuhr uns die letzten drei Stunden. Wir kamen spät, aber wir konnten noch drei Songs spielen!

Joxe: Ihr seid eine Band, die sehr viel tourt. Wie viele Gigs habt ihr dieses Jahr schon absolviert?

Jimmy: Wir haben dieses Jahr schon um die hundert Gigs gespielt, und wir visieren für 2012 noch mehr an!

Joxe: Der Posten des Bassisten bei Euch war in Vergangenheit sehr wackelig. Aber jetzt habt ihr einen Neuen...

Liv: Ja, wir haben echt Pech mit diesen ganzen Bassisten gehabt, haha. Aber jetzt haben wir einen Neuen (‘Benton’, Anm. der Red.), der perfekt in die Band passt. Er ist solide, so wird er hoffentlich bei uns bleiben, aber bei unserem Glück würde es mich nicht überraschen, wenn er auf der Bühne explodieren würde...haha!

Joxe: Ihr habt immer große Coverversions gehabt, wie „Paint It Black“ in den Anfangstagen, und „24/7“, „Make My Day“ und jetzt noch ein weiteres Motörhead Stück, und ihr habt das Logo von Twisted Sister für Eure Shirts gecovert. Wer hatte die Ideen für all das?

Jimmy: Die Cover waren eine gemeinsame Entscheidung. Es war cool, sie zu machen, gleichzeitig ist es ein Tribut an die Bands, die wir lieben.

SISTER SIN 2011 interview 1Joxe: Welche Old-School-Bands sind im Moment eure Faves?

Liv: Ich würde sagen Motörhead, Judas Priest, Accept und U.D.O., und natürlich Twisted Sister!

Joxe: Vielleicht gibt es eine Coverversion auf Eurem nächsten Album. Habt ihr schon mit den Arbeiten dafür begonnen?

Liv: Ja, wir haben den Arbeitsprozess bereits begonnen, und unser Plan ist es, im März aufzunehmen, und hoffentlich noch vor den ganzen Sommerfestivals zu veröffentlichen. Über eine Coverversion kann ich noch nichts sagen, wir haben noch nicht darüber gesprochen. Vielleicht werden wir das mit dem Cover auch auslassen, da müsst ihr abwarten, bis das Album herauskommt!

Joxe: Auf der Bühne verkörperst Du zwei Personen in einer. Das gut aussehende Mädchen, und das toughe Rockbabe mit einer der kräftigsten Frauenstimmen im Metal. In welcher Rolle fühlst du Dich am Wohlsten?

Liv: Nun, vielen Dank! Ich sehe mich selbst mehr als Rockbabe, den Metal-Warrior, die Xena of Metal, haha. Die Leute da draußen denken, ich wäre hübsch. Für mich ist das bloß ein Bonus, um den ich schon sehr glücklich bin, denn es fühlt sich natürlich gut an, Komplimente zu hören. Aber ich kümmere mich mehr darum, einen verdammt guten Job als Metal-Sängerin und Entertainer zu machen.

Joxe: Nach dem vielen Touren können deutsche Fans mit Sister Sin eine sehr gut aufgewärmte Band erwarten. Auf was sollten sie noch vorbereitet sein?

Liv: Oh ja, ich verspreche Euch, wenn wir auf die Bühnen gehen, geben wir alles, was wir Euch geben können. Das ist es, wofür wir leben. Live zu spielen ist das beste ‚High’, das man jemals bekommen kann. You could expect straight good damn Rock ‘n’ Roll and a hell lot of energy on stage!"

Nach Beendigung des Interviews wurden Sister Sin, neben den Tourdaten im Dezember, soeben für das Dortmunder Open-Air Festival „Rock in den Ruinen“ in 2012 bestätigt!

U.D.O. / SISTER SIN Tourdaten:
25.11.2011 Pirmasens, Quasimodo
26.11.2011 Hamburg, Markthalle
27.11.2011 Berlin, C-Club
30.11.2011 Drieschaar, BEL-As GC
01.12.2011 Recklinghausen, Vest Arena
02.12.2011 Bruchlingen, Vas Pfarrheim
03.12.2011 Leipzig, Hellraiser
04.12.2011 Köln, Essigfabrik
06.12.2011 Langen, Neue Stadthalle
07.12.2011 Pratteln (CH), Z7
09.12.2011 Balingen, Volksbankmesse
10.12.2011 Memmingen, Stadthalle



www.sistersin.com



Autor: Joxe Schaefer