SADISTIC GOATMESSIAH - Black-/Thrash ist ein Genre, bei dem man sich nicht mit einem Glas Wein vor die Anlage setzt und das für sich genießt!


Von Sadistic Goatmessiah habe ich zum ersten Mal gehört, als Rock Hard-Schreiberin Mandy Malon dort eingestiegen ist und dies bei Facebook gepostet hat. Generell stehe ich schon mal auf alle Bands, die entweder „Sadistic" oder „Goat" im Bandnamen haben, haha! Als sie dann auch noch als Support für Mortiferum und Cerebral Rot in meiner Nachbarstadt Dortmund aufgetreten sind, konnte ich mir das natürlich nicht entgehen lassen. Die Idee zu einem Review und Interview entstand schnell. Und hier ist es nun! Here we go(at)!

logoDaniel: HELL-ö Morbid Goatpriest Of Lust, Filth And Mayhem! Haha, geiles Pseudonym! Da muss ich glatt an Blasphemy denken… Die Standardfrage zuerst: Wie kam es 2012 zur Gründung von Sadistic Goatmessiah?

Morbid Goatpriest Of Lust: HellOugh! Holocaust Wargod Of Blood And Iron und ich haben damals einfach viel Musik zusammen gehört. Wir sind oft zusammen auf Konzerte gefahren oder haben uns zum Saufen getroffen und haben dabei immer Bands wie Bathory, Sodom, Desaster, Sadistik Exekution, Blizzard, Gospel Of The Horns, Vomitor und Midnight gehört. Inspiriert von dem Sound, haben wir dann kurzer Hand entschlossen, diese Band zu gründen. Erst wollten wir uns Goat Torment nennen, bis Holocaust Wargod auf einem The Devils Blood-Konzert in Belgien eine Band mit dem Namen als Support Act sah. Der neue Name war schnell gefunden, ebenso wie unsere Pseudonyme, die gewollt an Blasphemy angelehnt sind.

Daniel: Kanntet Ihr Euch vorher schon? Und hattet Ihr zuvor schon in anderen Bands gespielt?

Morbid Goatpriest Of Lust: Holocaust Wargod und ich kannten uns schon einige Jahre. Ich hatte in meinem Dorf bereits eine Death Metal-Band in der Ich Sänger war, aber keine Erfahrung an der Gitarre. Er hatte gar keine Erfahrung am Bass und bisher nur aus Spaß in seinem Zimmer (und im Toilettencontainer des Rock Hard Festivals) Gerumpel auf Tape aufgenommen und an Freunde verteilt. Wir haben dann einen Song geschrieben" und Gitarre und Gesang bei meinen Eltern im Keller aufgenommen. Er spielte bei sich zuhause den Bass drüber, und erst dann hat der Drummer meiner ersten Band in seinem Keller Schlagzeug dazu aufgenommen. Danach lag alles erst mal auf Eis. Ich hatte danach noch andere Bands, bei denen ich live ausgeholfen habe und auch eine War Metal-Band, in der ich Gesang und Gitarre das erste mal gleichzeitig gemacht habe. Goat Primator lernte ich 2015 auf dem Raging Death Date kennen und fragte ihn 2017, ob er mit mir die Band machen will, und da wir auf den gleichen Sound stehen, hat sich das schnell zusammen gefunden.

Daniel: Welche Bands zählen zu Euren Haupteinflüssen?

Morbid Goatpriest Of Lust: Nifelheim, Beherit, Sabbat, Treblinka, die ersten beiden Sodom-Platten und eigentlich viel, was so in der ersten Phase Black Metal - also so Mitte/Ende der Achtziger und Anfang der Neunziger - harten, bösen und dunklen Metal gespielt hat. Wir stehen auf diese Energie, die da vermittelt wurde und ballern da noch Blastbeats drüber.

Daniel: Auf der Split-7“ mit Scalare habt Ihr „Thor (The Powerhead)“ von Manowar gecovert. Wie passen sie zu Euren sonstigen rumpeligen Einflüssen?

Morbid Goatpriest Of Lust: Die ersten Manowar-Alben sind halt sehr wichtige Alben für mich und grade Thor" ist mein absoluter Lieblingssong der Band. Die Idee und Umsetzung fühlte sich dann einfach sehr organisch und richtig an.

Daniel: Eure Texte sind völlig klischeebehaftet, haha! Gibt es da überhaupt so etwas wie eine Kernaussage, die Ihr vermitteln wollt?

Morbid Goatpriest Of Lust: Ich stehe halt auf Tod, Hölle, Gewalt, Metal und lehne Religionen ab. Deswegen wird man bei uns jetzt keine philosophischen oder naturverbundenen Texte für den verträumten Studenten-Black Metal-Fan finden. Außerdem: Was wollten denn Sodom oder Venom mit ihren Texten aussagen? Haha! Für gehaltvollere Texte habe ich meine Hardcore Punk-Band Powerage.

Daniel: Nach zwei Demos sind von Euch drei Split-Veröffentlichungen erschienen: mit Scalare, Sadoghoul und Maligno. Kanntet Ihr diese Bands vorher schon? Verbindet Euch etwas? Oder waren das immer nur die Ideen der Labels?

Morbid Goatpriest Of Lust: Scalare sind einfach Underground-Kult! Da habe ich Mutilator einfach beim saufen mal angehauen, ob die Bock auf eine Split hätten, auf der wir Manowar covern. Er meinte, dass er Suffideen am liebsten hat und die dann ja auch Profanatica coverten. Mit Sadoghoul war das eine eher spontane Sache. Wir kannten uns auch schon länger von Konzerten, und die Ghouls hatten grade ihr erstes Black-/Grind-Demo draußen und hatten noch Material übrig. Daher fragten sie uns, ob wir was für ne Split beisteuern wollen. Da haben wir dann kurz nach Weihnachten das Beherit-Cover aufgenommen. Die beiden Maniacs von Maligno und mich verbindet eine riesen Leidenschaft für Sabbat und einfach den puren Metal-Wahnsinn! Daher war schon bei den Demo Aufnahmen für mich klar, dass wir unbedingt eine Split machen müssen!

sadistic goatmessiahDaniel: Zwei Eurer Split-Veröffentlichungen sind als 7“-Singles erschienen. Eure Aufnahmen klingen immer sehr nach Proberaum (was nicht negativ gemeint ist!), aber findest Du dieses Format für diesen Sound auch gerechtfertigt? Ich meine, eine kultige Kassette wäre doch viel authentischer gewesen…

Morbid Goatpriest Of Lust: Das mit dem Proberaumsound liegt einfach daran, dass wir alles alleine in unserem Alphagoat Bunker Proberaum aufnehmen und auch eigens mixen und mastern, haha! Ich finde auch, man hört da den Prozess. Zwischen dem Manowar-Cover auf der Scalare-Split und Destroyer" von der Maligno-Split hört man einen deutlichen Unterschied, obwohl die Songs in der selben Session aufgenommen wurden. Ich habe eine Passion für 7"-Singles, was wahrscheinlich am Sabbat-Fantum liegt. Tapes finde ich für Splits nicht so geil, obwohl Tapes für mich auch sehr wichtig sind. Zudem sagte Sado Sleezer von Sadoghoul letztens zu mir, dass er Singles und Splits immer geil findet, weil auch Bands, wo er die Alben nicht mehr so spannend findet, wie z. B. Midnight oder Toxic Holocaust, die EPs immer noch knallen.

Daniel: Wie seid Ihr mit den jeweiligen Plattenfirmen in Kontakt gekommen? Wenn ich nämlich richtig recherchiert habe, kommt keine davon hier aus Deutschland…

Morbid Goatpriest Of Lust: Das meiste ist Do It Yourlsef. Zuerst kam unser Demo über Weed Hunter Productions, wo Hannes über unser Promo-Tape Interesse dran gefunden hatte. Die Scalare-Split kam über deren Hauslabel Big City Nights, das Sadoghoul Split-Tape über Sado Sleezers Kellerassel Records und die Maligno 7" habe ich ins Presswerk geschickt. Die Labels von der Split waren Freunde von Maligno und welche, die schon mal mit ihnen gearbeitet haben oder wollten.

Daniel: Sind eigentlich alle Eure Tonträger noch erhältlich? Und wenn ja: Wie kann man am besten mit Euch in Kontakt treten?

Morbid Goatpriest Of Lust: Die Tapes sind leider alle restlos ausverkauft. Die Scalare-Split neigt sich dem Ende zu, und die weiße Platte mit Maligno ist auch fast weg. Am einfachsten ist es auf unserer Bandcamp-Seite. Da gibts auch noch Shirts und Patches. Aber wir sind auch über Facebook und Instagram erreichbar. Oder kommt einfach zu unseren Gigs!

Daniel: Euer erster Bassist Holocaust Wargod Of Blood And Iron hat Euer Logo gemalt. Wieso ist er heute nicht mehr dabei? Und war es ein Problem, dass Ihr sein Logo weiterhin verwenden durftet?

Morbid Goatpriest Of Lust: Das hatte einfach zeitlich und logistisch nicht hingehauen. Zumal habe ich damals, als mein Gitarren spiel langsam besser wurde, angefangen Songs zu schreiben, bei denen er einfach nicht mehr mit kam. Nachdem Goat Primator und ich die ersten Songs fertig hatten, luden wir ihn auch ein, mit uns zu proben. Das hat aber einfach nicht hingehauen. Es gab nie Probleme zwischen uns. Er ist sogar Fan, und ich finde sein Logo einfach auch saugeil!

Daniel: Wie seid Ihr an Eure neue Bassistin Goatess Of Fire gekommen? Wie kam der Kontakt zustande?

Morbid Goatpriest Of Lust: Goatess Of Fire und ich kennen uns auch länger von Konzerten und Partys, da wir den gleichen Freundeskreis im Ruhrpott haben, und als sie 2021 anfing, Bass zu spielen habe ich gefragt, ob sie ihre ersten Banderfahrungen bei uns machen will. Seitdem spielen wir live und sind sehr zufrieden in der Besetztung.

Daniel: Ich habe Euch neulich live gesehen. Wie wichtig ist es Euch, auch auf der Bühne zu stehen und nicht nur ab und zu etwas aufzunehmen?

Morbid Goatpriest Of Lust: Live spielen ist einfach das beste! Klar macht es Spaß, Songs zu schreiben, aber ich will auch eine Reaktion dafür bekommen. Gerade Black-/Thrash ist ein Genre, bei dem man sich nicht mit einem Glas Wein vor die Anlage setzt und das für sich genießt. Man will doch in einem stickigen, kleinen Laden vor/auf der Bühne stehen und einfach wild drauf los bangen.

Daniel: Habt Ihr schon im Vorprogramm bekannterer Bands gespielt?

Morbid Goatpriest Of Lust: Opener für Cerebral Rot und Mortiferum zu machen, war für uns schon ziemlich groß! Desweiteren haben wir Killer Underground-Bands wie Minenfeld, Kluizinaer, Eyemaster oder Wet Dream Warmachine, A.F.K. oder Ex-Dom gespielt. Meist in kleinen AZs und Juzis.

sadistic goatmessiahDaniel: Wie sehen Eure Zukunftspläne mit Sadistic Goatmessiah aus? Was steht demnächst so an?

Morbid Goatpriest Of Lust: Vor allem live spielen! Wir planen gerade einen Gig in der Schweiz, und eine Minitour mit Transilvania aus Österreich ist für nächstes Jahr ins Auge gefasst. Ich schreibe zwar an Songs für ein Album, aber das wird noch dauern. Wir sind heiß auf der Bühne zu stehen!

Daniel: Na goat, Morbid Goatpriest! Dann gebührt Dir noch das Schlusswort!

Morbid Goatpriest Of Lust: Danke fürs Interview! Fukk Nazi Scum! Hail Satan!

Sadistic Goatmessiah | Facebook

Music | Sadistic Goatmessiah (bandcamp.com)



Autor: Daniel Müller