ILLUCIA - A NEW REIGN


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2022
Running Time:41:00
Kategorie: Eigenproduktion
 

Illucia wurde 2014 als Trio gegründet. Und ein Trio sind sie offensichtlich auch heute noch, denn Bassist Imli Suneo Jamir scheint nur für Studio Sessions und Live-Auftritte (?) an Bord zu sein. Die Musiker stammen aus der südindischen Metropole Bengaluru (Bangalore). 2015 spielten sie auf Freedom Jam, einem der größten Musikfestivals ihrer Heimatstadt. 2019 erschien die EP „111“. Ein Jahr später folgte die Single „Dreamtime Observers“. Im Juni haben die Inder ihr Album-Debüt „A New Reign“ veröffentlicht, im achten Jahr des Bestehens. Von Beginn wird dem Hörer geradliniger Heavy Metal um die Ohren gehauen. Bei „Fateful Night“ folgt ein Riff dem anderen. Und Nitin Charles Martin liefert ein großartiges Gitarren-Solo ab.

Wie bei einigen anderen indischen Bands ist der raue Gesang zunächst etwas gewöhnungsbedürftig. Passend zum Titel startet „Clap Of Thunder“ mit Donnergrollen. Es folgen Twin Guitars. Hier hat Nitin offensichtlich die einzelnen Melodien auf mehreren Ton-Spuren aufgenommen und übereinandergelegt. „Trauma Of The Sea“ ist erneut ein geradliniger Riff-dominierter Rocker. „Slaves Of The Land“ ist über weite Strecken ruhiger, ja balladesk angelegt. Später kann man manowarische Riffs hören. Dafür wird bei „The Fortress Of Gold“ wieder voll aufs Gaspedal getreten. Der Song bewegt sich im Speed Metal Bereich.

Das hymnische „Hellucination“ hat Hit-Potential. Das als Power-Ballade startende und zwischenzeitlich zum Riffgewitter mutierende „The Ritual… A New Reign“ bildet den Abschluss des Albums. Mit „A New Reign“ können Illucia musikalisch durchaus überzeugen. Gutes Songwriting, starke Gitarren-Parts. Der Schwachpunkt ist aus meiner Sicht der Gesang. Dieser wird von den Instrumenten häufig in den Hintergrund gedrängt. Live könnten die Inder ein Erlebnis sein, wenn sie für ihre Shows einen zweiten Gitarristen anheuern. Ansonsten wird es sicherlich schwierig den Album Sound auf die Bühne zu bringen.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Rainer Kerber


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