BRUNHILDE - TWENTY SEVEN


Label:SAOL
Jahr:2022
Running Time:42:02
Kategorie: Neuerscheinung
 

Brunhilde waren in unserer Redaktion bislang schwer angesagt. Diese Stimmung geht bei mir persönlich mit „Twenty Seven“ flöten. Im Mittelpunkt steht, wie der Albumtitel bereits suggeriert die Zahl Siebenundzwanzig. Ja natürlich ein Konzeptalbum! Besungen werden berühmte Musiker die in diesem Alter starben, ein Sportler der nach dem Angriff auf das Worldtrade Centre in den Krieg zog und mit siebenundzwanzig Jahren verstarb oder eine in jenem Alter verschiedene Buchautorin, die auf der Straße gelandet ist und das Leben von der ganz harten Seite kennengelernt hat, da sie ständig mißbraucht würde. Mit der Lektüre brachte sie ihre Peiniger an den Pranger. So ehrenhaft die Texte auch sein mögen, musikalisch und gesanglich, finde ich jetzt nicht so viel spannende Stellen. Lassen wir das Intro mal beiseite und kommen zu „Son Of The Gun“, wo Fronterin Caro Loy eher wie eine böse Ausgabe von Gwen Stefani (No Doubt) klingt. „The Winner Takes It All“, durchaus melodiös aber eher mit einem Standard-Refrain belegt.

Das punkig-hysterische „Girl With 1000 Scars“, ballert zwar mächtig ins fett, bleibt aber ebenso wenig hängen, wie das gesprochene und geflüsterte Stück „Apartment 213“. Ja, im Laufe der Nummer wird wieder „evil“ an Stimme zugelegt, erinnert mich aber an eher an die völlig überbewertete Nina Hagen, wenn sie mal wieder ihre fünf Minuten hat. Mit „Snafu“ gibt es dann einen waschechten Filler. Auf „Cut My Rockin´ Brain“ lässt Nirvana grüßen. „Eye For An Eye And Tit Fur Tat“ (eine Spruch den ich seit der Rückwanderung aus meiner kanadischen Heimat nicht mehr gehört habe), kann mich dann das erste mal hinterm Ofen hervorholen. „Friendly Fire“ bremst mich jedoch gleich wieder aus.

Are The Kids Alright?“ ist ganz cool und mit der Piano-Cover-Version von „The End“ (The Doors – Sänger Jim Morrison ist ja bekanntlich einer der bekanntesten Musiker aus dem Club 27), setzt man endlich ein Zeichen. Herrlich! Dummerweise kommt die Spoken Word Attacken „The Book Of Revelation“ recht ernüchternd daher. Das Neue Testament besteht ja aus siebenundzwanzig Schriften (oder Psalmen oder Büchern, je nach Gusto) und die werden hier tabellarisch aufgezählt, untermalt mit dystopischen Pianoklängen. Au Backe! Tja und den nicht krönenden Abschluß wagt man mit einer Cover-Version und viel zu oft nachgespielter Nummer „House Of The Rising Sun“ (The Animals). Speedig im Abgang, samt stimmverzerrten Gesang. Da können die Oldschooler mal locker abschalten. Ich bin raus.

Note: 5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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