ABBATH - DREAD REAVER


Label:SEASON OF MIST
Jahr:2022
Running Time:39:01
Kategorie: Neuerscheinung
 

Aufgrund von unüberbrückbaren Spannungen in der Band trennte sich Abbath von seiner Band Immortal und gründete nur ein Jahr später sein neues, nach ihm benanntes Soloprojekt. Immortal verkamen für mich immer mehr zu einem langweiligen Einheitsbrei. Nach der Trennung haben aber beide wieder den Arsch hochgekriegt. Das erste Immortal-Album ohne Abbath war toll, aber auch Abbath lässt es wieder mehr krachen. Ja, es gibt wieder wilden Black Metal nordischer Prägung mit vielen wütenden Blastbeats. Hohes Tempo und frostige Raserei bestimmen das Geschehen. Der alte Spirit bleibt erhalten und wirkt niemals abgekupfert oder altbacken. Man hört zu jeder Zeit, dass der alte Recke aus der guten Zeit stammt.

Entweder wird geknüppelt oder gegroovt. Stellenweise klingt Abbath sogar rockig, auch wenn der Gesang immer räudig bleibt. Einige Gitarrensoli lassen ein cooles Heavy Metal-Flair aufkommen. Ein paar Überraschungen gibt es aber doch. So beginnt „Dream Cull“ mit akustischen Gitarren, und es gibt mit „Trapped Under Ice“ sogar einen Metallica-Coversong, der nicht abgedroschen klingt. Man hört Immortal, alte Bathory, Venom oder auch Hypocrisy gleichermaßen raus. Die Songs sind kurzweilig und gut gespielt, und das Album ist sauber und druckvoll produziert. Ob Abbath hiermit ein Klassiker gelungen ist, wird die Zeit zeigen. „Dream Reaver“ knallt auf jeden Fall und sollte jedem traditionellen Black Metal-Jünger gefallen.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


zurück zur Übersicht