Man könnte den Eindruck gewinnen, das Covid19 sich durchaus positiv auf die Kreativität der meisten Musiker ausgewirkt hat. So viele Überflieger Alben sind in dieser Zeit entstanden, da man ja mangels Auftrittsmöglichkeiten sowieso alle Zeit der Welt hatte. Also nutzen viele Bands diese Phase verschwendeten Lebens, feilten an neuen Kompositionen und produzierten wie im Falle von Halestorm, eine absolute Brecher Scheibe. Diese unglaubliche Intensität der Songs erklärt Lzzy Hale in einem kurzen Statement „Wir haben ungefähr drei Monate vor Corona mit dem Schreiben dieses Albums begonnen“. Als wir in den Lockdown gingen und nicht mehr auftreten und touren konnten, geriet ich an einen dunklen Ort und so etwas wie eine Identitätskrise. Dieses Album ist die Geschichte von mir, wie ich mich aus diesem Abgrund herausgearbeitet habe. Es ist eine Reise der Navigation durch die psychische Gesundheit, Ausschweifung, Überleben, Erlösung, Wiederentdeckung und immer noch den Glauben an die Menschheit aufrecht zu erhalten."

Und aus dieser Dunkelheit heraus, ist eines der besten Rockwerke hervorgegangen, das Lzzy und ihre Jungs je gemacht haben. Schnelle Riffs, düstere Schwere und messerscharfe und teilweise schon brutal aggressive Vocals lassen auch Neulinge erahnen, welche Leidenschaft und Energie diese Truppe auf der Bühne entfesselt. Schon der Titelsong nagelt dich ohne Rücksicht an die Wand! Selten habe ich die Dame am Mikrofon derart schreien hören. Man glaubt, sie brüllt sich die Seele aus dem Leib, ein Hammer Opener! Und so wie das komplette Opus den Zuhörer fesselt, zeigt Halestorm einmal mehr, dass die Herrschaft als eine der erfolgreichsten Hardrock-Bands ihnen gehört.

Politur und Weichspüler bleiben außen vor, selbst bei der obligatorischen Ballade „Terrible Things“ spürt man die Kraft und Emotionen, die beim Komponieren entstanden sind. Natürlich dazu ein Top Team im Hintergrund, denn wie schon die letzte Veröffentlichung „Vicious“ wurde „Back From the Dead“ von Nick Raskulinecz (Mastodon, Evanescence, Korn) produziert, diesmal zusätzlich mit Unterstützung von Scott Stevens (Shinedown, Daughtry).

Note: 10 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt

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