RACHEL MOTHER GOOSE - SYNRA BANSHO


Label:PRIDE & JOY
Jahr:2021
Running Time:63:27
Kategorie: Neuerscheinung
 

Rachel Mother Goose…das hört sich irgendwie so an wie eine progressive Rockband. Tatsächlich handelt es sich aber um einen bereits 1999 gegründete Power Metal Act, mit symphonischen Anleihen und…ja, auch dem ein oder anderen Progressive Metal-Element. Irgendwann Mitte der 2000er Jahre hat Gitarrist und Mainman Hideshi Ueki diese Japaner im Line Up aber völlig umgekrempelt und quasi als sein Projekt neu ausgerichtet. Insgesamt gab es bisher vier Alben, die zumindest in Europa bisher wohl wenig Beachtung fanden. Mit „Synra Bansho“ gibt es jetzt den Release Nummer 5 und soll genau das ändern. Um auf dem Weg dahin nichts anbrennen zu lassen, hat man zudem für das Mixen und Mastering, den vielbeschäftigten Tausendsassa Alessandro Del Vecchio (Hardline) geholt. Ob das nun Fluch oder Segen ist, kann jeder selbst entscheiden. Ein klangvoller Name kann aber ja nie schaden.

Der Start mit dem Intro "Rachel In Wonderland“ fällt dann auch gleich mal recht symphonisch aus. Was nun folgt sind elf Tracks in der Schnittmenge von schnellem Power Metal und symphonischen Progressive Metal. Paradebeispiel dafür ist gleich der Opener „Under 500 Million“, der speedig beginnt , Chöre im Refrain à la Helloween auffährt und mit Frickel-Gitarren- sowie Keyboardsolo, progressive Elemente integriert. Sänger Sunghoon Kim besitzt keine schlechte Stimme, singt in typisch japanischer Art und Weise recht hoch. „Why So Serious ?“ bietet eher Midtempo Melodic Rock, wiederum mit eingängigen Refrain-Chören und kompetent gespieltem Gitarrensolo von Hideshi Ueki. Einige Tunes lassen mit sperrigen Passagen und teilweise Stakkato Riffs den Progressive Metal Faktor anwachsen. Wie beispielsweise das fast schon Dream Theater-artige „Kotodamaist“, mit vielen Keyboard Backings (Takumi Matsubara), oder das mit wuchtigen Drums beginnende „Summon The Instinct To Fly“, welches auf einem reinrassigen Rock-Riff basiert, dann aber immer sperriger wird und mit mehrstimmigem Refrain glänzt.

Bei „Dainsleif“ fühlt man sich durch schnellen Wirbel und den Gesang ein wenig an Kamelot erinnert, während das fröhliche „Amatsu Kaze“ gar ein bisschen The Beatles-Vibes atmet. Flöte und Keyboards harmonieren beim mit Engelsgesang daherkommenden „The Sixth Sense“, das mit tickender Uhr am Anfang und Ende ertönende „The Clock Is Tickin‘“, plätschert dagegen ein wenig lustlos dahin. Rachel Mother Goose entdecken zum Ende des Albums, daß man auch mit Piano Songs gestalten kann. „Tomorrow Is Another Day“ verbleibt dabei sehr melodisch und gediegen, das als Bonus Track ausgewiesene „The Earth Bounder“ setzt mit Synthesizer, Drums und Gitarre erneut Progressive Metal Akzente. Synra Bansho“ merkt man an, daß Hideshi Ueki so viel Abwechslung wie möglich in die Beiträge bringen wollte. Das ist zum größten Teil auch gelungen. Dennoch wirken viele Tracks irgendwie nicht zwingend genug um nachhaltig im Ohr zu bleiben. Musikalisch ist das Alles über jeden Zweifel erhaben und auch der japanische Sänger nervt nie, außer wenn es mal wirklich in höhere Höhen geht. Prinzipiell kann man Rachel Mother Goose jedem Power Metal Fan mit Hang zum Progressiven empfehlen, man sollte aber nicht unbedingt Wundertaten erwarten. Ach ja…der Sound ist Del Vecchio-mäßig guter Standard.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Erich Robbers


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