RAAM ROCK - Wir wissen immer noch nicht genau, was für eine Musikrichtung wir spielen und machen einfach alles, worauf wir gerade Bock haben!


Metal aus Ecuador ist nahezu unbekannt. Neulich schrieb mich eine Band bei Facebook an, deren Logo ich aber schon einmal gesehen habe. Raam, oder seit 2020 Raam Rock, haben neulich ein Interview beim Headbangers Zine aus Holland geführt, und Raam Rock haben ihr zweites Album bei dem Sublabel The Tower Of Power in Holland dem Rest der Menschheit zugänglich gemacht. Somit konnte ich es mir auch nicht nehmen, die Südamerikaner für CROSSFIRE ebenfalls zu Wort kommen zu lassen.

logoDaniel: Hi Camilo! Wie geht´s Dir? Lass uns doch zunächst ganz vorne anfangen: Wann und wie kam es zur Gründung von Raam?  

Camilo: Hi Daniel! Danke für Deine Unterstützung! Raam Rock wurden ooffiziell im Dezember 2012 ins Leben gerufen. Die Gründungsmitglieder waren Leadsänger B. X. The Human Sewer, ich selbst an der Leadgitarre und ein weiter Gitarrist, der heute nicht mehr dabei ist. Anfang 2010 Cabezeverga, was soviel wie „Dickkopf” bedeutet.   Der  Sänger verließ die Band, und wir suchten nach einem neuen. Da tauchte B. X.  The Human Sewer auf und stieß zur Band. Wir haben dann Musik auf Englisch gemacht, weil es für uns besser klang als Spanisch, und wir nannten uns Raam Rock. Unser erster Song hieß „Black Hawk”. Wir nahmen ihn auf einem Vier-Spur-Gerät auf und luden ihn bei YouTube hoch. Daraufhin schrieb un sein Label aus den USA an, und so kame s dann zu unserer ersten Demo-Veröffentlichung.   

Daniel: Ich fühle mich ein bisschen vor den Kopf gestoßen, wenn ich mir Eure Discographie so ansehe, haha! Ihr habt zwei EPs mit Blues-Coversongs von Howlin´ Wolf, Chuck Berry, Muddy Waters, Little Richard usw. gemacht, was mit Eurem eigentlichen Band-Sound aber eigentlich gar nichts zu tun hat. Welche Bands haben also heute Einfluss auf Raam?  

Camilo: Wir wissen immer noch nicht genau, was für eine Musikrichtung wir spielen, haha! Wir machen einfach alles, worauf wir gerade Bock haben! Wir haben eine Menge verschiedener Einflüsse. B. X. The Human Sewer liebt Death Metal, Thrash Metal und alles, was old school ist. Ich liebe Blues die New Wave Of British Heavy Metal, kommerziellen Achtziger Hard Rock, traditionellen Heavy Metal und klassische Musik. Wir vermischen viele verschiedene Stile und Einflüsse, die wir haben. Unser momentaner Sound spiegelt unsere musikalische Identität wohl am besten wider.    

Daniel: Dann habt Ihr in der Vergangenheit auch die Split-EP „To Hell And Back” mit Iron Curtain gemacht. War das die Idee  des Labels? Oder wie seid Ihr mit ihnen in Kontakt gekommen? Kanntet Ihr die Band zuvor schon?   

Camilo: Ja, wir hatten diese Split-EP mit Iron Curtain aus Spanien gemacht. Beide Bands wollten diese digitale Veröffentlichung. Mike ist ein cooler Typ.   

Daniel: Ihr habt außerdem 2017 eine Live-EP veröffentlicht. Auf Eurer Bandcamp-Seite steht, dass es ein gemeinsmaer Auftritt mit Ripper Owens war. Wart Ihr an dem Abend eine Art „Local Support”, oder wie kam das zustande?

raam rockCamilo: Ja, Ripper Owens hat 2017 bei uns in Ecuador gespielt, und Raam Rock waren Local Support. Wir hatten uns daraufhin entschieden, ein Live-Tape mitzuschneiden, quasi als offizielles Bootleg.  

Daniel: Ich finde, dass Ihr auf Eurem zweiten Album „Fire Of Glory” endlich Euren Sound gefunden habt. Da klingt Ihr wie eine richtige Metal-Band. Wieos habt Ihr 2020 also Euren Bandnamen von Raam in Raam Rock abgeändert?

Camilo: Tatasächlich war Raam Rock immer unser richtiger Name. Ich weiß nicht wieso, aber die Leute haben uns irgendwann einfach nur noch Raam genannt, und das hatte sich dann so eingebürgert. Wir hatten das Wort “Rock” jedoch auch nicht im alten Logo mit drin. Vermutlich lag es daran. Ich kann mich daran erinnern, dass uns 2018 jemand fragte, ob unser Bandname etwas mit der schwedischen Band Ram zu tun hat. Und um Verwechslungen zu vermeiden, haben wir das Wort “Rock” dann nachträglich ins Logo mit eingefügt.    

Daniel: Stimmt es eigentlich, dass „Fire Of Glory” bislang nur digital erhältlich ist, so wie es bei Metal Archives steht?

Camilo: Nein, es gibt tatsächlich Kassetten, CDs und Vinyl überall in Südamerika verteilt. In den Niederlanden gibt es auch eine CD-Neuauflage, und wir haben noch weitere Pläne für dieses Jahr.     

Daniel: Das Artwork sieht ziemlich cool aus! Von wem stammt es?   

Camilo: Hehe, das Artwork stammt von unserem Leadsänger B. X. The Human Sewer. Er macht hin und wieder auch mal was für andere Bands.

Daniel: Gibt es alle Eure alten Tonträger eigentlich noch in physischer Form, oder nur noch digital bei Bandcamp? 

Camilo: Alles, was wir einmal aufgenommen haben, wurde zunächst immer auf in physischer Form veröffentlicht. Einiges davon ist heute auch noch in unserem Facebook-Shop erhältlich. Wir glauben immer noch an die alten Formate und mögen es, Musik so unter die Leute zu bringen.   

Daniel: Bitte lass uns auch mal kurz über die Metal-Szene in Ecuador reden! Denn außer einer Neunziger Jhare-Black Metal-Band namens Legión kenne ich tatsächlich keine einzige Band aus Eurem Land… Gibt es bei Euch eine richtige Szene mit Bands, die sich gegenseitig unterstützen, zum Beispiel beim Organisieren von Konzerten? Und welche Bands aus Ecuador kannst Du uns empfehlen?   

Camilo: Ecuador ist ein sehr kleines Land, und die Metal-Szene hier ist die kleinste, die ich jemals in meinem Leben gesehen habe. Es gibt hier keine großen Bands, aber hier mögen einige Leute Metal, und es gibt ein paar echt gute Bands, so wie in jedem anderen Land auch. Ihr solltet Euch alle Bands aus Ecuador mal etwas näher betrachten, hehe!   

raam rockDaniel: Wie sehen Eure Zukunftspläne mit Raam Rock aus?

Camilo: Wir proben gerade für unsere nächste Tour und werden ein Video zu „Fire And Glory” drehen. Und wir wollen natürlich noch mehr Musik aufnehmen!   

Daniel: Na gut, Camilo! Dann überlasse ich Dir noch das Schlusswort!

Camilo: Danke für alles, Daniel! Wir wollen alle Leute einladen, über Social Media unsere Freunde zu werden! Und haltet die Augen auf, denn wir wollen auch mal in Deutschland auf Tour gehen!  

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Autor: Daniel Müller