CROWBAR - ZERO AND BELOW


Label:MNRK HEAVY
Jahr:2022
Running Time:42:43
Kategorie: Neuerscheinung
 

Wie beschreibt man eine Truppe wie Crowbar aus New Orleans? Der Bandname sagt schon fast alles: Musik wie eine Brechstange, nur halt statt direkt auf die Birne wird das Werkzeug mal hier und mal da angesetzt, um mit Geduld, brachialer Gewalt und urwüchsiger Kraft aufzustemmen und zu verbiegen was eigentlich dazu gemacht ist nicht nachzugeben. Sludge Metal, langsam, ätzend und erfüllt mit langsam vor sich hin glimmenden Zorn, gerade mit so viel Restmelodie gesegnet das Kirk Windstein´s angezerrte Vocals nie unangenehm werden. „Zero And Below“ ist Crowbars zwölfter Tinnitus-verursachender, Schädel-spaltender Schlag in die Magengrube und mit über zweiundvierzig Minuten Spielzeit auch keine kurze Rangelei, sondern schon ein ausgewachsener Krieg der hier mit Riffs, Bassspuren, reichlich Prügel und schmerzhaft kehligem Geschrei geschlagen wird.

Das es die Band nun schon seit 1990 gibt und, zumindest Kirk der hier nun das einzige verbliebene Originalmitglied ist, sich die Wut und den kompromisslosen Sound beibehalten hat, ringt mir doch einiges an Respekt ab. Es gibt ja nun einige Sludge Bands die ich mir schon zu Gemüte geführt habe und um ehrlich zu sein, die meisten mag ich so gar nicht. Kirk und seine Jungs aber haben eben das gewisse Etwas und zwar schaffen die Jungs aus New Orleans das (fast) unmögliche: Melodie und räudige Hoffnungslosigkeit irgendwie so musikalisch aufzubereiten das ich mich im Sludge fast so wohl fühle wie im klassischen Doom. Wer auf Formationen wie High On Fire oder Down abfährt, bei den beiden genannten Kapellen aber etwas die Melodie vermisst hat, der ist goldrichtig bei dieser fleischgewordenen Brechstange!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Dennis Eikenkötter


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