Von Witcher und Frozen Wreath aus Ungarn haben wir schon ein paar Sachen online. Nun legt Herr Vrag mit seinem Soloprojekt nach. Auch hier gibt es atmosphärischen Black Metal. „Harcom“ ist nach zahlreichen EPs erst das dritte Album dieses seit 2010 bestehenden Projekts. Es enthält zwar nur fünf Songs, diese sind aber alle zwischen fünf und elf Minuten lang und kommen somit locker auf Albumlänge. Während Witcher ja eher atmosphärisch wie Summoning klingen, geht es bei Vrag aber deutlich ruppiger zu. Alles beginnt träge und Burzum-Mäßig. Doch dabei bleibt es nicht. Im weiteren Verlauf wird auch der Knüppel ausgepackt. Das Schlagzeug finde ich vor allem richtig geil. Es rasselt schön natürlich daher. Es ist nicht gerade und sauber gespielt, dadurch lebt es aber, und es kommt zu einem angenehm anzuhörenden Spielfluss.

Immer wieder wird das Tempo auch wieder rausgenommen, wobei die Gitarren meistens schnell bleiben, nur das Schlagzeug nicht. Die Produktion ist schön demomäßig dünn und passt perfekt zu dem skandinavisch geprägten Black Metal, der glatt aus den frühen Neunzigern stammen könnte. Natürlich ist „Harcom“ alles andere als innovativ. Aber mir ist es so lieber. Ich finde es besser, mit vertrauten Klängen sofort warm zu werden, die gut am Stück funktionieren, als mit verschachtelten, eigenständigen Parts zugeschmissen zu werden, die ich als nervig und anstrengend empfinde. Bei Vrag ist der alte Spirit des Old School Black Metal zu jeder Sekunde gegeben, und das ist auch gut so! Das schöne Artwork überzeugt ebenfalls optisch. Kann ich jedem traditionellen Old School Black Metal-Fan nur empfehlen!

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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