FUNERAL - PRAESENTIALIS IN AETERNUM


Label:SEASON OF MIST
Jahr:2021
Running Time:86:56
Kategorie: Neuerscheinung
 

Oft lerne ich Bands durch CROSSFIRE kennen und verfolge sie weiterhin. Manchmal verliere die eine oder andere Band aber auch aus den Augen. Im Fall von Funeral aus Norwegen ist das aber nicht dramatisch gewesen, denn seit ihrem letzten Album „Oratorium“ aus dem Jahr 2011 ist tatsächlich nichts Neues mehr von ihnen erschienen. Glück gehabt, haha! Funeral gehören zu den Mitbegründern des Funeral Doom Metal. „Praesentialis In Aeternum“ ist erst ihr sechstes Album seit ihrer Gründung im Jahr 1991. Sie brauchen für ihre Alben immer sehr lange. Aber genauso träge wie die Wartezeiten ist auch ihre Musik.

Das neue Werk kommt auf fast anderthalb Stunden Spielzeit. Eigentlich sind nur sechs neue Songs drauf. Es wurden aber noch vier mir unbekannte Bonustracks – keine Ahnung, aus welcher Zeit – mit obendrauf gepackt. Gleich beim Opener „Ånd“ ist ein Duett mit Gastsänger Åre Nedland von Borknagar zu hören. Ein schwermütiger Opener ist immer hart verdauliche Kost, aber dies ändert sich im weiteren Verlauf auch nicht. Die Songs sind alle zwischen sechs und elf Minuten lang. Dennoch passiert hier einfach nichts! Das Tempo bleibt wie von der Handbremse gedrosselt. Wutausbrüche gibt es keine.

Und das ist bei der langen Spielzeit dann leider auch der Knackpunkt. Das Album funktioniert in der richtigen Stimmung zwar gut am Stück und hypnotisiert den Hörer auch geradezu. Aber Funeral, die bei hymnischen Passagen wie Borknagar und bei gegrowlten Passagen eher wie My Dying Bride klingen, bleiben auf Dauer anstrengend. Das 1995er Debüt „Tragedies“ und das letzte, bereits erwähnte Werk „Oratorium“ gingen bei mir besser rein. Trotzdem ist die Musik sehr gut und für Fans von Mourning Beloveth, Mournful Congregation, Novembers Doom oder Katatonia geeignet, denn sie können die nötige Geduld sicher aufbringen.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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