Schade, dass man auch manchmal aktuelle Tonträger besprechen muss von Bands, die es gar nicht mehr gibt. So ist es jedenfalls hier im Fall von Abnormality aus den USA, die von 2005 bis 2020 aktiv waren und in dieser Zeit ein Demo, eine EP und drei Alben veröffentlicht haben. Hier geht es um das letzte Werk dieser räudigen Technical-/Brutal Death Metal-Band. Acht Tracks (und ein kurzes Zwischen-Intro) sind hier zu hören. Und die ersten Klänge zeigen mir auch gleich, warum ich nie ein Fan dieser Stilrichtung war. Das mag zwar alles sauber und gut gespielt sein, aber der Hörgenuss hält sich in Grenzen, weil dieser Stil einfach anstrengend ist. Das alles im Studio sauber einzuspielen, ist nur reine Kunst, sondern zugleich auch der blanke Horror! Das Tempo ist immens hoch. Snare und Doublebass rattern in einer Tour.

Dennoch zimmern Abnormality nie in einem Stück durch. Ständig kommen unvorhergesehene Taktwechsel und Breaks dazwischen, die den Spielfluss stören. Lediglich der tiefe Growlgesang lässt sich nicht von seiner Hintermannschaft irritieren und growlt einfach durch, was das Ganze zumindest etwas eingängiger macht. Dennoch ist das hier – grob gesehen – nur Krach und wird keine Leute außerhalb des Genres erreichen. Das nervige getriggerte Schlagzeug trägt ebenfalls dazu bei. Normal ist das nicht, aber das sagt ja auch schon der Bandname. Abnormality klingen wie Angeber, die allen zeigen wollen, wie perfekt sie spielen können. Songs schreiben können sie aber nicht… Wie beurteilt man jetzt ein Album, das zwar technisch perfekt gespielt ist, aber keine Seele hat? Ich entscheide mich mal für die gesunde Mitte...

Note: 5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

zurück zur Übersicht