VOIDHRA - SORROW GUIDES US ALL


Label:CRAWLING CHAOS
Jahr:2021
Running Time:36:54
Kategorie: Neuerscheinung
 

Auch wenn die Idee zu diesem Projekt wohl schon seit etwa zehn Jahren kursiert, ist die offizielle Geburtsstunde von Voidhra aus Süddeutschland erst das Jahr 2021. Dass die Ideen für die Songs aber schon seit einiger Zeit da waren, ist sehr gut nachvollziehbar, wenn man diesem starken Debüt lauscht, denn wie ein Schnellschuss klingt „Sorrow Guides Us All“, das von Chris Horseblood im Alleingang geschrieben und eingespielt wurde, keinesfalls! Bereits vor einem halben Jahr erschien zunächst eine Vier-Track-EP, die ebenfalls „Sorrow Guides Us All“ hieß. Das Intro „A Coming Storm“ und das abschließende siebeneinhalb-minütige „Farewell“ gibt es jetzt noch oben drauf, und man erreicht somit Albumlänge. Sechs Tracks und sechsunddreißig Minuten lassen von der Struktur her an Darkthrone erinnern. Ganz so harsch geht es hier aber nicht zu. Zwar handelt es sich bei Voidhra ohne Zweifel um eine Black Metal-Band, aber die Musik ist eher im schwedischen Stil gehalten. Der Grund-Sound ist zwar roh, die Gitarrenarbeit aber dabei immer melodisch. Durch die glasklare Produktion bekommt die Musik eine klirrende Kälte vermittelt.

Die Gitarren sind meist schnell gespielt, das Schlagzeug dagegen eher schleppend, auch wenn es bei „Hour Of The Serpent“ dann auch mal Wutausbrüche in Form von Blastbeats, treibendem Uptempo und Doublebass gibt. Der Gesang ist immer heiser gekreischt und ausdrucksstark. Hier passt alles zusammen. Die Mucke klingt auf den ersten Blick zwar simpel, aber bei genauem Hinhören steckt der Teufel im Detail. Das Album hat einen coolen Flow und wächst mit jedem Hören immer weiter. Die Produktion ist blitzsauber und entfacht alle Facetten, vor allem in der Gitarrenarbeit. Auch das schön homogen-hölzern klingende Schlagzeug muss ich unbedingt positiv erwähnen. Hier gibt es keinen modernen Trigger-Scheiß! „Sorrow Guides Us All“ schafft den perfekten Spagat zwischen Tradition und Gegenwart, denn das Album könnte glatt aus Mitte der Neunziger stammen, ohne dabei auch nur ansatzweise altbacken zu klingen. Das stimmungsvolle, vinylwürdige Artwork von Yamintha Ayash kann auch einfach mal alles! Sehr geil!

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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