PETER FINGER, WERNER LÄMMERHIRT, MARTIN KOLBE & RALF ILLENBERGER - ROCKPALAST ACOUSTIC 1979
Label: | MIG |
Jahr: | 2021 |
Running Time: | 250:00 |
Kategorie: |
Non Metal Liverecording |
Der zeitgenössische Fingerstyle verschiedener Gitarristen, war in den 70er-Jahren total angesagt. Passend dazu haben sich die Veranstalter vom Rockpalast ein Acoustic Festival ausgedacht. Drei der Acts befinden sich nun in dieser Box. Jeder Künstler hat seine eigene Performance auf einer CD, alle zusammen dürfen nochmal auf einer Komplett-DVD bewundert werden. Die Songauswahl ist identisch und unterstützend gibt es ein Mini-Booklet. Damit ist mal eindeutig klar, dass die akustischen Konzertwurzeln weder beim Sender MTV, noch bei beim 1992er Eric Clapton Album „Unplugged“ liegen. Mir waren allerdings alle drei, wenn man das Doppel Martin Kolbe / Ralf Illenberger in Personen rechnet, vier Gitarristen bislang völlig unbekannt. Wer allerdings auf Leo Kottke oder John Fahey steht, landet in seinem bevorzugtem Genre.
Den Beginn macht Peter Finger (ex-The Ramblers), Gitarrist, Verleger und Gitarrenbauer. Er hat es weit gebracht mit Tourneen in der ganzen Welt, um dort seine Melange aus Romantik, Impressionismus, Jazz und Traditionals zu verbreiten. Allerdings ist er ein reiner Instrumentalist, der seine musikalischen Intention verbal eher in den Ansagen verpackt. Er hat eine kurzweilige verspielte Art, die ihresgleichen sucht und sich oftmals so anhört als wäre mehr als ein Gitarre am Start. Sehr angenehm. Dagegen Werner Lämmerhirt, der lyrische Revoluzzer. Er ist leider schon im Jahr 2016 gestorben aber mit diesem Gig hat er sich ein Denkmal gesetzt. Er selber hat Hannes Wader oft begleitet und zieht seine Wurzeln aus dem Americana Style. Als Singer / Songwriter agiert er in englischer und deutscher Sprache. Heuer war allerdings alles in englischer Mundart, zumindest abseits der Ansagen. Seine Performance hat mir als Gesamteindruck etwas besser gefallen.
Schwerer wird es mit dem Doppel-Axe Attack von Martin Kolbe (leider 1979 an einer bipolaren Störung erkrankt und zog sich deshalb von der Bühne zurück) und Ralf Illenberger (Ralf Illenberger´s Circle), die zusammen neun Releases auf den Markt geworfen haben. Auch sie bewegen sich auf instrumentaler Ebene, wenn auch aufgrund der Möglichkeiten von zwei Gitarren, auf wesentlich komplexer Ebene. Eine Dynamik die ihresgleichen sucht. Natürlich ist für mich als alter Rocker, die Audioausgabe für die Autofahrt oder dem lauen Abend zu Hause, wesentlich interessanter, da ich mir kaum die Jungs sitzend auf der Bühne, zweimal anschauen werden. Das entspricht nicht meinem Gusto.
Note: Keine Wertung
Autor: Steve Burdelak