DURAN DURAN - FUTURE PAST
Label: | TAPEE MODERN / BMG |
Jahr: | 2021 |
Running Time: | 60:47 |
Kategorie: |
Neuerscheinung Non Metal |
Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich die Supergroup Duran Duran, seit dem „The Wedding Album“ aus dem Jahre 1993, nicht mehr auf dem Schirm hatte. Dabei sind seitdem weitere sieben Veröffentlichungen entstanden und nun nach satten sechs Jahren Pause, ein weiteres Opus, mit insgesamt fünfzehn Beiträgen. Noch erstaunlicher ist für mich der Aspekt, das der Titel der Releases völlig Programm ist. Böse Zungen könnten behaupten, dass „Future Past“ eine musikalische Resteverwertung, aus den goldenen 80er-Jahre ist. Nur das dieser Silberling vor lauter charmanten Hits strotzt. Der fünfzehnte Rundling wird quasi in Urbesetzung mit Sänger Simon Le Bon, Keyboarder Nick Rhodes, Drummer Roger Taylor und dem Mann an den Saiten John Taylor eingespielt.
Gleich die ersten drei Nummern, „Invisible“, „All Of You“ und das mit Gast Tove Le (die bekannte schwedische Sängerin des Hits „Habits – Stay High“) präsentierte „Give It All Up“, wären für die längst geschlossenen Clubs unserer Jugend, absoluten Tanzperlen geworden und hätten die Charts gesprengt. „Anniversary“ ist ein bißchen von der Band selbst geklaut, haha, bringt aber Simon´s Stimme an die Spitze. Der Titeltrack, die mich streckenweise an Midge Ure (ex-Ultravox) erinnert, ist eine kräftig intonierte Power-Ballade, mit ebenso zartem Schmelz. Ein echter Überflieger. Das bringt uns zu „Velvet Newton“, einem waschechten Filler. Kann die Scheibe aber locker verkraften. Bei den nächsten beiden Stücken, „Beautiful Lies“ und „Tonight United“, hat der Godfather of Dance Music Giorgio Moroder seine Finger als Komponist im Spiel. Das Ergebnis kann sich mehr als hören lassen.
Hervorheben sollte ich auch die drei Lieder mit weiteren Gastbeiträgen. „Hammerhead“ features Ivorian Doll aka Vanessa Mahi, einer noch nicht ganz so bekannten Rapperin. Für mich ein ungewohnter aber zeitgemäßer Ansatz, der nicht übertrieben ausgereizt wird. „More Joy!“ bringt den Einsatz von Chai, Fronterin aus dem Line-Up der japanischen Girl Punk Band Nagoya. Last but not least hören wir auf der Piano-Ballade „Falling“, Mister Mike Garson. Dem Pianist ist für seine Kollaboration mit David Bowie, ein Platz im Musiker-Himmel sicher. Wie gesagt „Future Past“, ist für mich nicht nur überraschend gelungen, sondern die perfekte Symbiose aus oldschool und newschool Duran Duran. Damit ist die Formation für die nächsten Jahre gewappnet.
Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak