DORO - Jeder Song auf „Triumph And Agony" war etwas Spezielles!


Markus Müller von Nuclear Blast lud mittags um 12:30 Uhr zum Interview mit Doro Pesch zum neuen Live-Album und anderen Themen im Rock Pit in Köln.

logoStephan Georg: Doro, unser letztes Interview ist nur ein Jahr her, aber es hat sich vieles getan, worüber es sich zu sprechen lohnt. Was gibt’s es neues von der Doro Live-Front?

Doro: Wir konnten schon einige Gigs machen, auch in England. In Sheffield war auch ein toller Auftritt. Dort kam Paul Quinn von Saxon sogar auf die Bühne. Er ist dort ein richtiger Lokalmatador. Vor drei Wochen dann das Alcatraz-Festival in Belgien. Ja, und jetzt sind wir in Österreich auf diesen Wildstyle Tattoo-Messen, und abends ist dann Konzert. Da haben wir letzte Woche schon gespielt in Salzburg. Dabei dann die ganzen von oben bis unten Tätowierten und Gepiercten.

Stephan Georg: Ich war auf dem Strandkorb-Open Air hier in der Nähe.

Doro: Ah, in Mönchengladbach. War doch ganz lustig, oder? Ja, und es hat uns so gut getan. Man konnte so die Sache am Leben erhalten. Und die Jungs blieben so auch in Übung. Nun kamen die ersten Festivals und alles ging easy von der Hand.

Stephan Georg: Die Strandkorb-Open Airs waren wieder sehr gut besucht. Mittlerweile hat man sich an dieses Format, welches durchaus seine Vorteile hat, auch gewöhnt.

Doro: Ja, wir hatten Spaß gehabt, aber es war so weit weg. Die letzte Show im Strandkorb war Gewitter, Blitz und strömender Regen. Alle dachten, das muss abgesagt werden. Aber dann haben die da alle im Regen rumgerockt. Das war das Konzert in Cham bei Regensburg. Der Promoter sagte: „Ich sag dann Bescheid, wenn Ihr von der Bühne müsst.“ Aber die Leute hatten so einen Spaß gehabt. Und alle im Regen.

Stephan Georg: Das erinnert mich ans Monsters mit Warlock 1986, obwohl es bei Warlock noch trocken war. Bei Def Leppard war dann Land unter.

Doro: In Mannheim? Es war ja einmal in Nürnberg und in Mannheim.

Stephan Georg: In Mannheim. Das erste Mal hatte ich Euch auf der Loreley gesehen, auf dem Metal Hammer Festival.

Doro: Wow, so lange her.

Stephan: Ich wollte Euch eigentlich 1984 hier in Köln, im Basement, sehen. Da kam mir aber leider etwas dazwischen.

Doro: Gibt’s das noch, das Basement?

Stephan Georg: Ja,  aber da finden keine Konzerte mehr statt. Das neue Live-Album „Triumph And Agony - Live” wird in der Presse und bei den Fans gut aufgenommen. Auf dem Frontcover stehen sowohl der Name Warlock, an dem Du ja seit einiger Zeit wieder die Rechte hast, und andererseits auch das Doro-Logo. Ist dieses Album eine Vereinigung beider Projekte?

Holger Koch (Doro-Manager): Es ist eine Hommage an Warlock.

Doro: Es sollte eigentlich „Doro Pesch of Warlock“ drauf stehen.

Holger Koch: Aber dann kamen uns die Digitalfirmen in die Quere, die gesagt haben, „Das funktioniert nicht mit unseren Suchmaschinen“. Dazu kommt, dass wir „Doro Pesch of Warlock“ nicht als Künstlerin im System stehen haben. Einfach Warlock drüber zu schreiben, würde aber nicht der Wahrheit entsprechen. Also hat man dann das Vintage Doro-Logo vom 1989er Album  „Force De Majeur“ nach oben und das Warlock-Logo nach unten genommen. Das war somit eine vertriebspolitische Entscheidung.

Doro: Das wussten wir auch vorher nicht. Es war ja auch schon fix und fertig, aber Gott sei Dank noch nicht im Druck.

Holger Koch: Dann kam Spotify und haben ihr Veto eingelegt.

Stephan Georg: Gut, dass Du die „Force De Majeur“ ansprichst, Doro. Die Zusammenarbeit mit dem Produzenten und Co-Songwriter der „Triumph And Agony“, Joey Balin, wurde hier, welche dann unter dem Doro-Banner erschien, fortgesetzt; ein Album, welches man als eine Art Fortführung der „Triumph And Agony“ ansehen kann.

Doro: Ja, das sollte ja die nächste Warlock-Scheibe werden. Aber dann gab es Probleme, weil der deutsche Manager sich aus dem Staub gemacht und sich den Namen unter den Nagel gerissen hatte. So, dann hatten wir geplant, diese dann unter Doro- und die nächste wieder als Warlock-Scheibe zu machen. Aber dann hatte es zwanzig Jahre gedauert, bis ich die Rechte wieder hatte an dem Namen.

Stephan Georg: Hatte sich Rudy Graf den Namen nicht auch zwischenzeitlich noch gesichert?

Doro: Ja, aber diese Eintragung stand auf wackligen Beinen und konnte schnell wieder nachgefochten werden. Das war so kein Problem. Mit dem ersten Manager war schwerer. Der PeZi (Peter Zimmermann) ist damals in die Türkei gegangen und war nicht mehr auffindbar. Dann bekam ich viele Jahre später einen Anruf vom Metal Mike vom Aardschok Magazin, und er sagte mir, dass mein alter Manager tot sei. Mike meinte, er sei vergiftet worden, wobei ich nicht weiß, ob das stimmt. Ich fand es auch schade, dass man sich nie mehr wieder mal getroffen hat und mal geredet hat. Ich mochte ihn eigentlich ganz gerne. Aber wenn so ein klein bisschen Erfolg da ist, drehen alle auf einmal total durch. Und das war hier leider der Fall.  

Stephan Georg: Als Hintergrundinfo zum originalen Werk von 1987: Die „True As Steel“-Tour endete am 08. November 1986 in Manchester. Du bist dann in die USA gegangen.

Doro: Ja, genau. Ich hatte drei Tage Zeit, um eine Promotiontour zu machen für die „True As Steel“. Und ich wollte schon immer nach Amerika. Damals war es, glaub´ ich, von jeder Rock- und Metal-Band der Traum, nach Amerika zu gehen. Für uns war wahnsinnig weit weg damals, wie ein anderer Planet. Du konntest nicht einfach so in den Flieger steigen und einfach da hin. Auf jeden Fall hatte ich die nur drei Tage Zeit.

Stephan Georg: Und dann wurdest Du mit dem Tommy Bolan und dem Produzenten zusammen gebracht.

Doro: Also unser Manager, der der Alex Grob, war in New York, und der sagte, dass er mir jemanden vermitteln kann, der mir die ganze Musik und Clubszene und Plattenläden zeigt. Da war Joey Balin. Alles war 24 Stunden am Tag offen, egal ob in der Woche oder sonntags. Ich war immer von Mitternacht bis 5 Uhr morgens im Plattengeschäft. Und irgendwann hatte ich mir alle Clubs und Plattenläden angeguckt und vieles andere und einige Konzerte gesehen. Dann habe ich zu Joey Balin irgendwann gesagt: „Sollen wir ein bisschen jammen?“. Ja, und dann sind wir zu ihm nach Hause gegangen. Er war übrigens auch Musiker, Gitarrist und Pianist.  Er war ein bisschen älter als ich. Dann haben wir angefangen zu quatschen. Ich hatte ihm einige Anekdoten aus Europa erzählt, z. B. dass wir versucht hatten, in Russland oder der DDR zu spielen und das aber nie ging. Er hatte ganz große Augen gemach,t weil Amerika ist ja ganz frei gewesen. Du konntest überall hin gehen. Dann hab´ ich ihm von meiner ersten Promo-Tour in Ungarn erzählt. Da waren wir nach Ungarn gefahren, das war noch mit dem Pezi. Da hatten wir die erste Warlock-Scheibe im Kofferraum mit dem Cover mit der Kerze und der nackten Frau. Das war ja so eine Fantasy-Zeichnung; so in bisschen Kinder-mäßig. Dann wehte an der Grenze ein ganz anderer Wind. Die Grenzer waren natürlich überhaupt nicht Metal-mäßig drauf. Die haben uns erst mal alles abgenommen, wir worden total durchsucht. Das Auto wurde durchsucht. Dann konnten wir ohne Platten weiterfahren. Die Promotion-Tour konnten wir nicht mehr machen. Dann sind wir später wieder nach Hause gefahren und dachten,“ Shit, mit international wird das wahrscheinlich schwierig.“ Er war davon so ergriffen. Dann haben wir zu dem Thema unseren ersten Song geschrieben. Das war „East Meets West“.

Stephan Georg: Aber da war Tommy noch nicht dabei.

Doro: Nein, da noch nicht.

Stephan Georg: Ich habe heute aber in einer alten Metal-Zeitschrift gelesen, dass auch Peter Szigetti damals in New York war und mit Tommy gejammt hatte, die aber irgendwie nicht miteinander klar kamen.

Doro: Ja, das war so.

doroStephan Georg: Bei den Songs „Kiss Of Death”, „Metal Tango”, „Cold, Cold World” steht in den Credits „Pesch, Niko Arvanitis, Balin”.

Doro: Nein, bei „Metal Tango“ nicht. Aber es war ja auch immer der Wunsch, dass alle mitmachen, dass alle dabei sind. Aber das war dann bei der „True As Steel“ schon sehr schwer geworden, weil die Plattenfirma wollte halt, dass die neue Scheibe sich millionenfach verkauft, und dann gab´s schon den ersten Stress, weil die Demos geil waren, aber dann wurde es immer softer. Man wollte es im Radio spielen. Ich konnte auch nicht mehr genau die Texte singen, die ich geschrieben hatte. Es wurde mir jemand zur Seite gestellt, der so erst ein bisschen das Englisch verbessern sollte, denn ich bin ja kein Native Speaker, sprich nicht in England oder Amerika aufgewachsen. Das war schon alles gut. Auf der andern Seite machte er die ganzen Songs auch so poppiger, was wir als Metal-Band nicht akzeptieren wollten. Ein kleines Beispiel: Ein Song, den hatte ich geschrieben. Der Working Title war so was wie „Heavens Like Hellfire“ - ein total geiler Metal-Song, total gut zu singen. Dann sagte der Songschreiber - wir waren uns von Anfang an nicht so einig -, „Du gehst jetzt ins Hotel, und wenn ich was hab´, dann rufe ich dich an.“ Ich sagte, „Okay. aber veränder nicht so viel.“ Und er sagte, „Nein, nein, nein.“ Irgendwann rief er an und sagte, ich sollte vorbeikommen, er hätte alles zu super gemacht; alles Hits. Ich so: „Alles Hits? Aber Du hats doch nichts verändert?“ „Ja, doch, aber die Plattenfirma ist total begeistert.“ „Wie, Du fragst erst die Plattenfirma und dann mich?“ Aber dann sagte ich, „Okay, lass uns mal mit diesem Lieblingssong „Heavens Like Hellfire“  anfangen.“ Er hatte den Text geändert, und er heißt jetzt „Igloo On The Moon“.

Stephan Georg: Obwohl ich mich da outen und zugeben muss, dass ich die Scheibe liebe und besonders den Song!

Doro: Lacht. Ach nein. Haha! Du zählst nicht.

Stephan Georg: Ja, ich finde die klasse, haha. Aber meine liebste ist die „Hellbound“.

Doro: Ja, ich finde die „True As Steel“ ja auch super, nur eben den Song nicht.

Stephan Georg: Das ist doch ein richtig schöner Poser-Song.

Doro: Ja genau, das ist ein Poser-Song, haha. Aber wir wollten nie Poser Metal machen!

Stephan Georg: Stichwort „Poser“: Auf den Live -Videos waren zeitweise drei Gitarristen auf der Bühne: Tommy Bolan als Gast und Deine Stammleute Baas und Luca. Tommy war da sehr Shredder-mäßig unterwegs. Gab es keine Probleme innerhalb der drei bezüglichen Abstimmung?

Doro: Haha! Ja, Tommy spielt auch Soli über den ganzen Song, auch über meinen Gesang und über den Chorus.

Stephan Georg:  Ja genau, er hatte selbst „Für Immer“ voll durchgebraten.

Doro: Ja genau. Und meine zwei Gitarristen spielen natürlich sonst auch immer gerne die Soli. Aber ich sagte denen dann, „Lasst dem Tommy den Vortritt, denn er war halt damals 1987 dabei und auch im Studio.“ Na ja dann gab da etwas lange Gesichter und „Ja, okay“. Live haben dann manchmal alle drauf los gespielt. Jeder wollte mal Solo spielen. Aber ich hab´ das dann so abgemischt, dass alles gleichmäßig ist.

Stephan Georg: Das heißt, Du bist dann mit im Mixing und Mastering-Prozess involviert gewesen.

Doro: Ja klar, ich war da über die komplette Zeit jede Stunde jede Nacht dabei.

Stephan Georg: Wer war da noch als Produzent oder Engineer involviert?

Doro: Das habe ich in erster Linie alles selber gemacht. Das war der Carsten Steffens im Rock City Studio in Solingen, weil wir konnten ja auch nicht mehr reisen. Die Jungs haben dann hier und da ein paar kleine Sachen korrigiert wo z. B. ein brummiges Kabel oder Feedback war, haben die das zu Hause nochmal eingespielt. Wir hatten ja zuerst eine neue Platte angefangen, aber man konnte sich ja nicht mehr treffen. Luca, der ja Italiener ist, konnte manchmal nicht mehr zu unseren Gigs kommen. Die Amis durften nicht mehr rüber. Weil wir nicht mehr touren konnten, dachte ich, geh´ ich noch mal ins Studio und guck mal im Archiv. Bei der letzten Platte, die kennst Du ja, die „Magic Diamonds“, die war ja eigentlich auch geboren, weil nix mehr ging, keine Tour, keine Festivals mehr. Da hab´ ich alles durchgeguckt, machte eine schöne „Best Of“ mit selten Versionen und schönen Live-Versionen. Dann sind ja anstatt 15 Songs 56 Songs draus geworden. Und ein Song, der war halt von der „Triumph And Agony“, das war „Make Time For Love“. Der wurde aufgenommen in Spanien. Bei dieser Tour hatten wir das 30-jährige Jubiläum gefeiert. Dann hatten wir eine Spanien -Tour und eine Amerika-Tour gemacht, die wir leider nicht aufgenommen haben. Und haben viele Festivals gespielt. Graspop, Norway Rock und Sweden Rock. Und auf dem Sweden Rock war das allererste Mal, das wir die ganze Platte durchgespielt haben. Und da war auch der Tommy Bolan dabei. Immer wenn wir die Platte komplett live aufgeführt haben, war er dabei. Er ist somit auf der Live-Scheibe auch auf jedem Song dabei. Die anderen zwar auch, aber wir haben es ein bisschen geordnet. Aber mit drei Gitarristen hat natürlich auch super Spaß gemacht.

Stephan Georg: Könntest Du Dir vorstellen, auch eine „Hellbound - Live“ irgendwann nachzuschieben, weil auch von dieser Scheibe immer wieder viele Stücke gespielt wurden?

Doro: Ja, tatsächlich haben nun bei den Interview schon einige Leute gefragt und gesagt, die „Hellbound“ wäre doch auch gut“ oder „True As Steel“. Aber wir wollten ganz besonders eben die „Triumph And Agony“ feiern. Die war damals der Durchbruch für uns. Die ganzen Erinnerungen an 1987. Da haben wir die ja gemacht. Das war so eine geile Zeit. Jeder Song war da auch was Spezielles, wie z. B. „Metal Tango“, ein Tango mit Metal-Gitarren oder „Für Immer“, die erste deutsche Nummer. Da waren halt viele besondere Sachen dabei und auch die Tour damals hier mit Dio und in den Staaten mit Megadeth.

Stephan Georg: Neben Deiner Stamm-Plattenfirma Nuclear Blast veröffentlichst Du Live- und Best Of-Alben unter Deinem eigenen Label Rare Diamonds Records.

Doro: Da kann ich halt alles machen, was ich bei Nuclear Blast nicht machen kann. Dort wird sehr wahrscheinlich wieder die neue Platte erscheinen. Bei Rare Diamonds kann ich halt schöne Boxsets machen, Picture Vinyls, Kassetten. Das würde eine normale Plattenfirma gar nicht machen, wie jetzt auch den größten LP-Aufsteller von der neuen Livescheibe. Den haben wir jetzt doppelt so groß gemacht. Eine Frau sagt z. B. „Den stell ich mir ins Fenster. Da bricht nie jemand ein, wenn die den Warlock sehen. Ich wohne ganz einsam.“ Aber auch die Action-Figur, also so kleine Gimmicks und Boxsets. Ich liebe das. Des Weiteren habe ich die ganzen Rechte an meinem Backkatalog zurückbekommen und kann nun darüber auch meine alten Scheiben neu auflegen.

Stephan Georg: Wie sind nun Deine weiteren Pläne, nachdem nun wieder halbwegs ein normales Leben möglich ist? Wirst Du in Zeiten ohne Live-Gigs wieder in die USA zurückkehren?

Doro: Ja, ich war schon die ganze Zeit hin und her geflogen, weil ich ja die Green Card besitze, aber dann auch mit ganz vielen Tests usw. Jetzt ist erstmal die Tour mit MSG und dann die ganze Europa Tour geplant, wenn das alles funktioniert.

Stephan Georg: Nach Oberhausen kommt Ihr ja auch.

Doro: Ja, genau.

Stephan Georg: Du hast Dich seit den Neunzigern eher auf Headliner-Touren in Clubs und Festivals konzentriert. Wäre nicht einmal eine Arena Tour als Support eines großen Acts wie Kiss, Judas Priest oder Iron Maiden interessant?

Doro: Ja, wir haben ja immer wieder Touren gemacht mit Saxon oder Motörhead. Aber die großen Dinosaurier sterben ja auch langsam aus. Dio, Motörhead gibt’s nun nicht mehr. Es muss ja auch passen. Das muss sich ergeben. Es kommt auch immer auf das Land an. Jetzt gehen wir z. B. mit Michael Schenker nach England.

Stephan Georg: Du bist nun fast 40 Jahre als Musikerin aktiv. Gibt es noch offene Wünsche nach all der langen erfolgreichen Zeit? Projekte mit anderen Musikern oder Länder in denen Ihr noch nie gespielt hattet?

Doro: Ganz ehrlich, ich habe schon so viel erlebt. Das lässt sich nur noch schwer toppen. Ich habe mehr erlebt als ich mir zu wünschen erhofft habe.

Stephan Georg: Ein Blick in die Zukunft: Du hattest auch schon verlauten lassen, dass Du am nächsten Album arbeitest. Gibt es da schon etwas zu sagen? Wird es stilmäßig wieder wie beim letzten Album bleiben, oder gibt es andere Pläne?

Doro: Ja, da bin ich zugange. Sechs Songs stehen auch schon. Geile Hymnen. Ein paar schnelle Sachen und auch zwei ganz gefühlvolle Songs. Es wird stilistisch so wie beim letzten, „Raise Your Fist“ oder „Triumph And Agony“ einzustufen sein. Es ist von allem was dabei.

Stephan Georg: Seit vielen Jahren vertraust Du auch die Zusammenarbeit mit Andreas Bruhns als Songwriting-Partner und Produzent. Könntest Du dir auch mal vorstellen, mit einem anderen erfolgreichen Produzenten unserer Zeit, wie z. B. Andy Sneap, zusammen zu arbeiten, um einmal frischen Wind ins Geschehen zu bekommen? 

Doro: Ich arbeite mit Andreas Bruhns seit 1995/´96 zusammen. Mit Andy Sneap hatte ich bei dem Gast-Song mit Amon Amarth zusammengearbeitet. Ich mache das nun seit 40 Jahren und arbeite gerne mit jemandem zusammen, den ich mag und der mich versteht, der das gut macht. Das einzige Mal, wo ich mit jemanden externen zusammenarbeite, ist bei dem Mix, dass man jetzt sagt, der und der Song müsste jetzt von dem und dem gemixt werden. Der hat z. B.  ein Speed Metal-Verständnis oder der andere macht Balladen unheimlich gut. Ich hab´ auch jemand in Nashville, mit dem ich wahnsinnig gern Songs schreibe. Das ist der Gary Scruggs. Aber der ist leider momentan sehr krank. Der war bei vielen Alben immer mal wieder dabei.

Stephan Georg: Stehst Du mit den Metal-Frauen aus den Achtzigern, wie Lita Ford oder Lee Aaron, noch in Verbindung?

Doro: Ja, mit den beiden stehe ich noch in Kontakt, und wir schreiben uns noch regelmäßig.

doroStephan Georg: 1984 gab es im Spektrum in Castrop Rauxel ein legendäres Metal Festival mit Warlock, Steeler, Axe Victims und Cacumen. Alle Bands gibt es heute noch, nur sie heißen anders (Doro, Axel Rudi Pell, Universe und Bonfire). Wäre 2024 kein schönes Datum, das Ganze 40 Jahre später mal zu wiederholen?

Doro: Ja das wäre ein sehr schöner Anlass! Aber oft scheitern solche Sachen daran, weil sie sich nicht finanzieren lassen.

Stephan Georg: Vielen Dank für das Interview!

Doro: Dir auch vielen Dank!

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Autor: Stephan Georg Schwenke