HOVERT - OMYT


Label:TALHEIM
Jahr:2020
Running Time:37:21
Kategorie: Neuerscheinung
 

Das Soloprojekt Hovert stammt aus Russland und ist seit 2010 aktiv. „Omyt“ ist das dritte Vollalbum und bietet einen wundervollen Kontrast, zu vielen anderen Veröffentlichungen der jüngsten Zeit. Das Motto der Platte könnte „weniger ist mehr“ lauten. Es werden keine wuchtigen Hymnen geboten, sondern sehr leise, wenngleich ungemein bedrückende Töne. Es handelt sich um Depressive Suicidal Black Metal, der stilistisch schon recht an Lifelover erinnert, aber durchaus eigenständig zu betrachten ist. Simple, aber immens eingängige Melodien, untermalt von schleppenden Rhythmusgitarren ziehen den Hörer sehr schnell in ihren Bann. Der äußerst gequälte, aber dennoch nicht gekünstelte Gesang, der manchmal ein wenig an Sopor Aeturnus auf russisch erinnert, schafft eine beklemmende Atmosphäre, die ihresgleichen sucht. Einzelne Synthesizer-Töne plätschern durch die Klangwelten, ohne aufdringlich zu werden.

Trotz allem gebotenen Minimalismus erreicht „Omyt“ eine Tiefe, die schlichtweg als beeindruckend zu bezeichnen ist, einziges Manko ist, dass das Album nach einer halben Stunde bereits vorbei ist. Aber auch bei wiederholtem Hören verliert die Scheibe nichts von ihrer fesselnden, aber auch verstörenden Andersartigkeit. Die Produktion ist klar, übersichtlich, mit weit in den Vordergrund gemischten Vocals, allein das Schlagzeug ist ab und an etwas zu präsent. Ein Album, das sich anbietet, allein im Halbdunklen mit einem guten Tropfen in der Hand die Sinnhaftigkeit der eigenen Existenz zu hinterfragen. Eine klare Empfehlung für wirklich jeden, der etwas mit depressivem Black Metal anfangen kann.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Andreas Sprack


zurück zur Übersicht