DARK OMEN - Metal im Stil der Achtziger, bevor Speed- und Thrash Metal geboren wurden!


Auf dem Papier sind die Holländer Dark Omen eine Newcomer-Band. Tatsächlich handelt es sich hier aber um alte Hasen. So waren zwei der hier beteiligten Musiker früher bei den durchaus beliebten Powervice. Ich sprach mit Sänger Vincent Koreman über den Werdegang der Band.

logoDaniel: Hi Vincent! Erzähl uns doch zunächst, wie es zur Gründung von Dark Omen kam!

Vincent: Hi Daniel! Das ist eine lange Geschichte. Ich werde mich also nur auf das Wesentliche beschränken, haha! Alles begann, als Perry (vom Point Break Sound Studio in Stockholm) und ich ein Album für Freunde von uns produzierten, eine Punk-/Rock ‘n´ Roll-Band namens The Spades. Am Abend haben wir uns unsere Lieblings-Metal-Alben mit ihrem Bassisten Richard angehört, und da kam der Stein ins Rollen. Wir wurden gute Freunde durch unserem gleichen Musikgeschmack, dem Zeig der späten Siebziger und frühen Achtziger Jahre, als es noch keine blöden Namen gab und alles einfach nur „Metal“ war. Wir sind danach in Kontakt geblieben, und als sich The Spades auflösten, starteten Richard und ich die Band Powervice, von denen ich mir sicher bin, dass viele Leser sie kennen werden. Ich verließ die Band, Richard machte aber weiter und stand mit ihnen sogar kurz vor dem Durchbruch,mit einem Plattenvertag in der Tasche und allem, was dazugehört! Ich habe mit der Black Metal-Band Nihill weiter gemach und fünf Alben mit ihnen rausgebracht. 2019 starb dann unser Sänger, und es gab somit keinen Grund für uns, weiter zu machen. Danach habe ich angefangen, Songs zu schreiben, wie ich sie immer schon einmal schreiben wollte: im Stil der Achtziger, bevor Speed- und Thrash Metal geboren wurden. Ich rief ein paar Freunde an, und hier sind wir nun!    

Daniel: Hattet Ihr zuvor schon in anderen Bands gespielt?

Vincent: Ja, ich spiele in Bands, seit ich fünfzehn Jahre alt bin. Ich war dreizehn Jahre lang bei der Punk-/Pop-Band Travoltas. Wir sind weltweit getourt und haben echt cooles Zeug gemacht. Außerdem war ich noch bei The House Of Destructo, The Spades, Powervice, Stillborn, By The Hand Of Thy Master, Nihill (ebenfalls dreizehn Jahre) und derzeit bei Dark Omen, Ulveblod (Black Metal) und Golem Zhev (Black-/Doom Metal).

Daniel: Bei Metal Archives sind gleich fünf Bands mit dem Namen Dark Omen aufgelistet. Kam es da jemals zu Verwechslungen?  

Vincent: Haha, nein, nicht wirklich. Es war der Name, der am besten zu unserer Musik passte. Wir haben auch bemerkt, dass es mehrere Bands mit diesem Namen gibt. Aber wie heißt es doch so schön? Es kann nur einen geben! Und das sind wir, haha!   

Daniel: Der Stil auf Eurer neuen CD „The End Of Rage” ist sehr variabel. Während mich der Opener „Frozen Star” sehr an Judas Priest erinnert, hat der Titeltrack am Schluss einen coolen Celtic Frost-/Hellhammer-Vibe. Welche Bands zählen also zu Euren Haupteinflüssen?

Vincent: Danke! Meine Einflüsse sind Abattoir, Griffin (Ich habe so oft „Heavy Metal Attack” in den Achtzigern gehört und tue dies bis heute!), Riot („Fire Down Under” ist eines der besten Alben überhaupt!) und frühe Anthrax (mit ihrem ersten Sänger Neil Turbin und Dan Lilker). Ich mag aber auch Sachen, die ein wenig später kamen, wie Agent Steel, Dark Angel und Destruction.

Daniel: Wie lange hat es gedauert, die Songs zu schreiben und aufzunehmen? 

Vincent: Es hat eine Weile gedauert, bis die Songs so wurden, wie ich sie haben wollte. Das lag aber auch daran, weil wir ein Kind bekamen, als ich mit dem Schreiben anfing. Ich musste also alles zwischen Arbeit, Frau und Kind erledigen. Abeer normalerweise bin ich ein ziemlich schneller Songschreiber.  

Daniel: Wo habt Ihr aufgenommen, und wer hat produziert?

Vincent: Den Großteil habe ich direkt bei mir zu Hause aufgenommen. Einige der Schlagzeug-Spuren wurden in Perrys Studio in Stockholm, dem Point Break Sound, aufgenommen, aber alles andere haben wir hier gemacht. Ich mixte das Album auch hier, und Perry hat es dann in Stockholm nochmal gemastert. Es ging also immer hin und her, haha!   

Daniel: Ich mag das Artwork sehr, das mich vom Stil her an Ed Repka erinnert. Von wem stammt es? Und wie seid Ihr mit dem Künstler in Kontakt gekommen?   

Vincent: Vielen Dank! Ja, ich mag seine Kunst auch sehr. Gezeichnet wurde es von Hamdan (Er benutzt den Namen hand.damn). Wir hatten ihm erzählt, wofür wir es benutzen wollten, und er zeigte mir seine Zeichnungen. Toller Typ! Ich habe ihn (natürlich) online gefunden, und zwar hier: https://www.instagram.com/hand.damn/

Daniel: Wie seid Ihr mit Headbangers Records und Big Bad Wolf Records in Kontakt gekommen, die Eure CD veröffentlicht haben?

Vincent: Marco nahm ursprünglich zu mir Kontakt auf, weil er Demos meiner alten Death Metal-Band Stillborn aus dem Jahr 1990 veröffentlichen wollte. Und als wir uns darüber unterhielten, meinte ich zu ihm: “Hey, hör Dir das mal an! Du wirst es sicherlich mögen!”, haha! Und so war es dann auch. Marco ist ein toller Typ und zu 666 Prozent True Metal! Du merkst sofort, dass Metal sein Leben ist, wenn Du mit ihm redest. Und ich mag es, mit genau solchen Leuten zusammen zu arbeiten. Wir hatten in der Vergangenheit auch schon große Plattenverträge mit großen Firmen, aber da muss man immer vorsichtig sein! Sie interessieren sich nicht für unsere Musik und unser Leben… Mit Marco ist man immer auf einem Level!    

dark omenDaniel: Gibt es den auch Pläne für eine Vinyl-Version von „The End Of Rage“? Oder konzentriert Ihr Euch lieber auf ein erstes, richtiges Album? Und würden auf dem Album auch einige der EP-Tracks sein, oder wird es komplett neue Songs enthalten?  

Vincent: Ich weiß, ehrlich gesagt, gar nicht, ob Marco auch noch eine Vinylversion machen will. Was mich angeht, konzentriere ich mich jetzt auf ein richtiges Album! Es wird neun neue Songs und einen von der EP enthalten. Es ist zur Hälfte fertig und soll Anfang 2022 erscheinen. Es wird aber alles ungefähr genauso klingen wie bisher, haha! Heavy Metal mit einem Hauch altem Thrash. Vielleicht, aber auch nur vielleicht, wird es auch eine kleine Uptempo-Nummer geben. 

Daniel: Spielt Ihr eigentlich auch live? Oder handelt es sich bei Dark Omen um ein reines Studioprojekt?

Vincent: Ja, wir sind startklar für Live-Auftritte. Wir haben eine komplette Besetzung mit tollen Musikern. Es ist ein Segen, wenn Du schon so lange Musik machst und solche Leute triffst, die auch ihr Instrument beherrschen. Es ist schön, eine Band zu formen, mit Leuten, die Du magst und die der Musik den Extra-Kick geben. Wir wollen 2022 auch eine größere Tour spielen, um das Album zu promoten. Wenn dies also ein Promoter liest, dann nehmt mit uns Kontakt auf!    

Daniel: Wie sehen sonst Eure Zukunftspläne mit Dark Omen aus?

Vincent: Jetzt legen wir erstmal den Fokus auf das Album und die anschließende Tour danach. Ich werde auch noch ein Video zur EP fertigstellen. Es wird aber nur mir ruhigen Bildern sein, weil ein richtiger Clip zu aufwendig wäre. Danach sind wir zu allen Schandtaten bereit!   

Daniel: Na gut, Vincent! Das Schlusswort gehört Dir!

Vincent: Danke, Daniel! Ich möchte allen wahren Leuten mit Metal in ihrem Herzen danken! Musik ist nicht nur ein Geschäft, sondern kommt aus der Seele und kann über alle Länder hinweg kommunizieren. Wir sehen uns und danke, Ihr Trve Metalhads!    

https://www.facebook.com/dark.omen.thrash



Autor: Daniel Müller