EVANESCENCE - Das Wichtigste im Business ist es, Vitamin B zu haben!


Auch noch zehn Jahren CROSSFIRE-Aktivität ist es für mich immer noch etwas ganz Besonderes, eine große Band zu interviewen, da ich mich meistens doch eher im Underground herumtreibe. Und dieses Mal ist es sogar nochmal etwas anders, denn Evanescence kennt nun wirklich jeder; egal ob Metalhead oder nicht! Zwar stand Sängerin Amy Lee nicht für das Interview zur Verfügung, aber wenn man die Chance hat, die in Deutschland lebende und völlig bodenständige und humorvolle Gitarristin Jen Majura zu Hause an die Strippe zu bekommen, dann muss man die Chance nutzen! Hier das sehr angenehme, lockere und lustige Telefongespräch!

logoDaniel: Hi Jen! Schön, dass das mit dem Interview geklappt hat!

Jen: Hi! Ich habe extra L.A. abgesagt für Dich! Ich war am Telefonieren. Da fiel mir das ein. Oh fuck, ich muss auflegen, haha! Schön Dich kennenzulernen übrigens!

Daniel: Ja, ich bin auch tatsächlich schon ein bisschen nervös… Evanescence ist wohl die bekannteste Band, die ich jemals interviewt habe! Auch wenn Du nicht Amy bist und nicht vor mir sitzt, aber das ist schon etwas anderes, als wenn irgendein wichtigtuender Promoter mit einer unbekannten Dorfkapelle daherkommt, die keiner kennt. Das passiert uns nämlich viel häufiger, als so große Bands zu bekommen…

Jen: Nein, Du brauchst Dich nicht unter Druck gesetzt zu fühlen.

Daniel: Wie geht´s Dir überhaupt? Alles gut?

Jen: Ja, ich habe heute einen Veggie Burger gegessen, und der hat mich voll fertig gemacht irgendwie, und ich war ziemlich müde. Aber das ist jetzt eigentlich auch scheißegal, haha!

Daniel: Die spannendste Frage gleich zuerst: Wie wird man als deutsche Musikerin mal eben so Gitarristin bei Evanescence?

Jen: Hahaha!

Daniel: ich meine: Kanntet Ihr Euch vorher schon? Seid Ihr Euch, zum Beispiel auf einem Festival, zuvor schon einmal begegnet? Oder kannten sie vielleicht sogar Deine beiden Solo-Alben?

Jen: Nein, überhaupt nicht. Also, ich sage mal so: Das Wichtigste im Business ist es, Vitamin B zu haben, also die richtige Connection, und zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein. Ich rannte auf einem Festival rum und traf Alex Skolnick von Testament, der gefragt wurde, ob er jemanden kennt, der in die Band passen würde. Ich hatte damals noch in einer anderen Band gespielt, die ich wirklich nicht cool fand. Also ich habe den Job gemacht, weil einfach nichts da war gerade, wie das eben als Musiker ist, damit Du irgendwie Deine Miete zahlen kannst. Und Testament hatten da auch gespielt, auf dem Out & Loud und beim Metal Fest. Und dann meinte er mal: „Freunde von mir werden sich bei Dir melden. Und sie werden Dir ein Angebot offerieren, zu dem Du ja sagen solltest.“ Ich dachte erst, was mit ihm los sei, aber dann kam die E-Mail an. Es war echt nur Vitamin B.

Daniel: Ich kann mir das gar nicht so richtig vorstellen: Bist Du dann zum Vorspielen einfach so mal eben nach Amerika geflogen? Haha! Das klingt für mich alles so surreal…

Jen: Also, ich wurde gefragt, ob ich Interesse hätte, und ich habe ja gesagt. Ich hatte die E-Mail gar nicht zu Ende gelesen, haha! Und drei Tage später habe ich mit Amy telefoniert. Die hat mich angerufen. Und nochmal drei Tage später saß ich im Flieger und bin nach New York geflogen, weil sie mich eingeladen hatte. Und dann haben wir einfach menschlich Zeit miteinander verbracht. Ich fragte sie, ob ich meine Gitarre mitbringen sollte, und sie meinte nur, „Hey, ich habe schon tausend Videos von Dir auf Youtube gesehen. Ich weiß, dass Du Gitarre spielen kannst.“ Wir haben einfach nur als Freundinnen Zeit miteinander verbracht. Wir haben ewig lange Spaziergänge gemacht, wir waren mittags essen, wir waren auf einem Jazz-Konzert, und wir haben ganz schnell festgestellt, dass Amy und ich sehr ähnlich ticken. Wir haben den gleichen Humor und die gleiche Arbeitseinstellung. Wir denken sehr ähnlich. Unsere Väter sind beide im Musik-Business, und wir haben viele Gemeinsamkeiten. Wir saßen in einem Guitar Store in New York, Amy spielt ja auch ein bisschen Gitarre und haben zusammen gesungen und so. Und irgendwann meinte sie, „Hey, habe ich Dir das schon gesagt? Wir haben einen Auftritt!“ Und das war der Tag, an dem ich angefangen habe, bei Evanescence zu spielen. Bis ich die Jungs, also die Band, überhaupt kennengelernt habe, hat es nochmal ein paar Monate gedauert. Ich bin ja zurück nach Deutschland geflogen und saß in Schweden bei Mattias IA Eklundh im Freak Guitar Camp, als die offizielle Pressemeldung rausging, dass ich die neue Gitarristin von Evanescence bin. Und dann war Rob Marcello, der Gitarrist von Danger Danger, der Gastdozent im Gitarren-Camp, der Erste der auf mich zukam und mir gratulierte. Und dann hat es nochmal bis November gedauert, bis ich den Rest der Band kennengelernt habe. Die Jungs habe ich erst bei der Probe kennengelernt. Und vorher hatten wir noch ein Foto-Shooting, was für mich persönlich eigentlich immer so ein schlechtes Omen war, wenn Du erst Fotos machst, bevor Du spielst. Aber ich glaube, es lief ganz gut, haha!  

Daniel: Hättest Du Dich nicht geärgert, wenn sie Dich dann doch nicht genommen hätten und Du wieder zurückgeflogen wärst? Das wäre doch auch Scheiße gewesen, oder?

Jen: Also, ganz ehrlich? Wir reden hier von Evanescence, einer sehr erfolgreichen Indie Rock-Band. Wir sprechen hier ja jetzt nicht von irgendwelchen Jazz-Koryphäen, wo ich verkacken könnte. Also, das was ich bei Knorkator vor geraumer Vorzeit gespielt habe, war teilweise anspruchsvoller als jetzt bei Evanescence. Aber es ist egal! Es geht ja nicht darum, ob Du schwierige Sachen spielst, sondern es geht ja darum, dass Du Spaß bei der Sache hast, die Du machst. Und Amy ist eine fantastische Songwriterin. Ich genieße es wirklich! Ich habe immer gedacht, mein Leben lang, dass Du immer den einen Partikel in der Band hast, der Scheiße ist; ob es ein anderes Bandmitglied ist oder jemand von der Crew. Es gibt immer jemanden, wo Du denkst, „Boah, nicht der!“ Bei Evanescence ist das anders. Amy kann sehr gut mit Leuten. Sie hat ein Team zusammengestellt, was einfach sowas von solide „rock hard“ ist. Wir sind alle zusammen. Wir sind ein Team. Es gibt nicht die Unterscheidung von Crew und Bandmitglied oder so, sondern wir sind alle ein Riesen-Team, das zusammenarbeitet. Wir verbringen unsere Day-Offs auch zusammen und gehen Bowlen an unseren freien Tagen. Das Ganze ist wirklich freundschaftlich. Und das ist etwas, das ich wirklich sehr zu schätzen gelernt habe im Leben.   

evanescenceDaniel: Apropos zurückgeflogen: Wie probt Ihr eigentlich? Und probt Ihr überhaupt? Zumindest vor einer Tour reicht es ja nicht, sich nur Dateien zuzuschicken… Da muss ja alles sitzen!

Jen: Ja, wir proben definitiv! Amy und ich sind beide zwei Menschen, die die Routine brauchen. Es gibt Leute wie Richie Kotzen, die stellen sich auf die Bühne, reißen die Arme auf und sagen, „Okay, lass die Musik kommen, und mach mich zu Deinem Vehikel!“ Ich bin jemand, ich muss üben und das wiederholend machen, damit ich abliefern kann auf der Bühne. Und Amy ist genauso. Und ich denke mal, wir verstehen uns einfach blind, weil wir uns so ähnlich sind. Und wir proben in der Regel so drei bis fünf Tage vor der Tour. Die Songs sind ja bekannt. Das wird jetzt auch im November wieder so sein. Ich werde also spätestens im Oktober wieder hinfliegen, und dann wird geprobt. Und dann geht das los!  

Daniel: Wie ist es überhaupt, mit Evanescence zusammen zu arbeiten? Läuft das eher locker ab? Oder ist das schon so professionell, wie man es sich bei solch einer großen Band vorstellt?

Jen: Ja, das ist sehr entspannt. Du siehst es auch an meiner neuen Youtube-Serie. Da mache ich gerade „3Min With…“, wo ich immer jemanden nehme, der dann ein Interview oder vielmehr eine Gameshow mit mir macht. Und da habe ich Amy und Will (Hunt - Evanescence-Schlagzeuger seit 2007; Anm. D. Verf.) als Allererstes gehabt. Und da siehst Du einfach, dass wir Freunde sind. Wir sind kein Produkt. Wir sind keine Firma. Wir sind Freunde, was wirklich ganz, ganz wertvoll ist! Und ich bin dankbar, dass ich ein Teil dieser Band bin und dieses Gefühl haben darf!  

Daniel: Bei Wikipedia steht, dass „Dein“ erstes Evanescence-Album „Synthesis“ war, ein Album, das orchestral umarrangierte alte Songs enthält.

Jen: Ja, „Synthesis“ war eine andere Geschichte. Im Prinzip ging es bei dem Album darum, dass Du die weltbekannten Hits nimmst und die heavy Guitars und die lauten Drum Sounds und runternimmst und ersetzt durch ein orchestrales Arrangement.

Daniel: Ich höre da keine Gitarren raus. Warst Du überhaupt an dem Album schon direkt beteiligt?

Jen: Ja, haben wir alle! Wir haben alle etwas beigesteuert, aber als Evanescence-Fan erwartest Du halt harte Rock-Gitarren. Aber wir haben unsere Effektgeräte genommen und was wir beigesteuert haben, war mehr so Delay und elektronische Effekte. Es hat wenig mit Rock-Gitarren zu tun, weil dieses Projekt an sich einfach ausgelegt war als „David Guetta meets Beethoven und beide gehen in die Oper“ oder so.  

Daniel: Hat auf dem Album überhaupt ein richtiges Orchester gespielt? Für mich klingt es etwas steril, muss ich sagen…

Jen: Natürlich! Doch, klar! Wir haben immer ein Original Orchester dabei, auch bei den Aufnahmen, auch bei dem Cover, was wir von „The Chain“ gemacht haben. Wir haben in den Ocean Wave Nashville Studios aufgenommen, mit der Unit vom Nashville Orchester zusammen. Und wann immer Du Streicher bei Evanescence hörst, das sind immer richtige Orchestren und richtige Streicher.

Daniel: Das aktuelle Werk „The Bitter Truth“ ist das erste reguläre Studio-Album von Evanescence mit Dir an der Gitarre. Inwieweit warst Du da am Songwriting beteiligt? Hattest Du Mitspracherecht? Hast Du auch ein paar Riffs geschrieben? Wie lief das ab?

Jen:Ja, wir haben als Band geschrieben.Definitiv! Wir waren alle zusammen in einem Raum und haben alles zusammen geschrieben. Wir haben gejammt, ganz old school und klassisch. Die erste Writing Session, bei der ich auch dabei war, war nach dem Heavy Montreal in Kanada. Da haben wir uns eine Mansion gemietet und waren da knapp zwei Wochen als Band. Das Wohnzimmer wurde dann sporadisch umfunktioniert als Mini-Studio. Jeder hatte seinen Arbeitsraum, und wir haben alles zusammen geschrieben und gespielt. Und dann hatten wir noch eine weitere Session bei Nick, unserem Produzenten in Nashville, Im Rock Falcon Studio. Das war im Februar 2020. Und danach bin ich dann zum Flughafen, weil ich nach  Hause fliegen musste. Und ganz ehrlich: Hätte mir damals jemand gesagt, dass das passiert, dann hätte ich gelacht!

Daniel: Wie liefen die Aufnahmen überhaupt ab, während der Corona-Zeit, in der man ja gar nicht reisen durfte? Hat Euch das Chaos zeitlich auch etwas zurückgeworfen?

Jen: Nicht unbedingt, aber einfach emotional war es nicht einfach, weil wir hatten im Februar, wie gesagt, vier Songs aufgenommen. Und dann waren wir alle am Flughafen und sagten, „Bis nächsten Monat!“ Ja, und dann kam Corona-Arschloch! Ja, toll! Wirklich… Ich saß in Deutschland fest und konnte nicht zu meiner Band. Und auch die Live-Streams. Die wollten mich ja mit dabei haben bei der Live Stream-Geschichte. Ich habe zwei Wochen in Istanbul in Quarantäne gemusst. Ich war schon am Flughafen mit Koffer und Gitarre, und ich bin nicht auf den Flieger gekommen! Und dann habe ich umgebucht für den nächsten Tag, dann habe ich mein Testergebnis bekommen. Es war eine Katastrophe! Also, sagen wir mal so: Die ersten vier Songs war ich definitiv mit involviert. Aber natürlich, wenn Du nicht physisch vor Ort bist, also mit der Band, dann kannst Du Dich so nicht einbringen! Alles, was ich gekriegt habe, waren die fertig geschriebenen Songs, und dann kannst Du Dich nicht so einbringen. Ich erinnere mich noch ganz genau an einen Song, das war „Better Without You“. Ich habe die Files bekommen und mir den Song angehört und habe dann Amy eine Textnachricht geschickt und habe ihr gesagt, ich weiß nicht, was ich da machen soll. Ich finde der Song, so wie Ihr ihn aufgenommen habt, ist er perfekt. Ich bin niemand, der nur wegen Song-Credits, Royalties  und Fame als Songwriter erwähnt werden muss. Mir geht es um den Song. Wenn der Song schon perfekt ist, dann will ich nicht da irgendwas drauf machen, so dass der Song dann zu überladen ist. Dann sagte sie zu mir, „Ja, dann sing!“ Und dann habe ich gesagt, „Ja okay, ich singe.“ Und das ist auch etwas, auf das ich sehr, sehr stolz bin, denn „The Bitter Truth“ ist das erste Evanescence-Album, bei der eine andere weibliche Person außer Amy singt.  

evanescenceDaniel: Du hast auf dem neuen Album ja ebenfalls gesungen und bist somit die einzige Sängerin, die neben Amy Lee auf einem Evanescence-Album zu hören ist. Wie kam es dazu? War das Deine Idee? Und hatte Amy nichts dagegen?

Jen: Ich glaube, das hat sich über die Jahre einfach etabliert.Auch bei der „Synthesis"-Tour mit dem Orchester. Da fragte mich Amy immer, „Sag mal, singst Du eigentlich auch bei dem Song? Mach doch einfach mal!“ Sie wollte live nie Background Vocals haben, und ich kann das auch verstehen, weil es waren ja immer nur Jungs in der Band, und kein Mädel. Aber ich kann ja auch singen. Und dann habe ich gesagt: „Ich singe gerne. Kein Problem!“ Und für das Album war das genau das gleiche. Als sie dann sagte, ich soll singen, kam es so, dass ich auf dem neuen Album zu 90-95 Prozent Backings singe. Das macht mich unfassbar stolz! Das ist einfach etwas ganz Besonderes für mich! Und ich bin sehr dankbar dafür, dass ich das auch machen durfte! 

Daniel: Eure Tour soll ja auch noch nachgeholt werden…

Jen: Ja, wir haben im November erst die Stadion-Tour mit Halestorm, und dann im Frühjahr die Tour mit Within Temptation.  

Daniel: Ihr sollt ja ein Nachhol-Konzert in Köln spielen. Fühlt sich das für Dich nicht komisch an, ausgerechnet in Deiner Heimat mit einer so großen Band auf der Bühne zu stehen? Ich wäre auf jeden Fall scheißnervös, haha!

Jen:Wieso wohne ich denn in Köln?

Daniel: Wohnst Du nicht in Köln?

Jen: Nee, tu ich nicht, haha! Ich wohne im Münsterland, nicht weit weg von Köln.

Daniel: Ach so, das wäre nämlich meine nächste Frage gewesen: Fühlt sich das für Dich nicht komisch an, ausgerechnet in Deiner Heimat mit einer so großen Band auf der Bühne zu stehen? Ich wäre auf jeden Fall scheißnervös, haha!

Jen: Nein, um Gottes willen! Die erste Europa-Tournee, die ich mit denen gespielt habe, 2016 oder 2017, ich weiß es gar nicht, da habe ich die Daten gekriegt, und da war Deutschland nicht dabei, und da habe ich gesagt, „Amy, willst Du, dass ich gelyncht werde? Wir können keine Europa-Tournee spielen und Deutschland auslassen!“ Dann haben wir als letzte Show noch schnell Köln dazu gebucht. Und das war die heftigste Show für mich!  Ich hatte, glaube ich, 78 Gäste! Die ganzen Endorsement-Firmen, von Ibanez über damals Engl usw., die kamen natürlich alle. Das war anstrengend, haha! Aber echt, Köln? Wo spielen wir denn da?

Daniel: Lanxess Arena sogar, glaube ich…

Jen: Lanxess Arena, echt? Alter leck mich fett am Arsch, haha! Wir haben mal Ziggo Dome in Amsterdam ausverkauft, ich mein´… Ganz schön krass! Ich sehe das immer nur und denke mir so, „Bin ich echt in der Band?“ Ohne Scheiß, hehe!

Daniel: Wie war überhaupt Dein Bezug zu Evanescence, als Du dort eingestiegen bist? Hast Du die Band immer schon gemocht und zu ihr aufgeschaut? Oder hast Du es einfach nur als Chance für Dich als Musikerin angesehen, gleich bei einer so großen Band zu landen?

Jen: Nein, absolut nicht! Ich habe das Album „Fallen“ damals gekauft. Jeder hat das gekauft! Jeder hat das Album zu Hause! Aber ich war nie so ein Über-Fan. Und ich erinnere mich auch, als ich die drei Tage in New York war und bei Amy zu Hause, und sie spielte mir die Songs vor, fragte sie immer: „Vielleicht kennst Du ja den Song. Das war eine Single-Auskopplung.“ Ich so: „Äh nee, kenne ich nicht.“ Haha! Und Amy so: „Ja, macht nichts. Vielleicht kennst Du ja den Song. Der war auf unserem letzten Album.“ Und ich wieder so: „Äh nee, kenne ich nicht.“ Haha! Also, ich habe da auch kein Problem mit. Ich war nie ein riesengroßer Evanescence-Fan. Ich habe sie verfolgt, ich habe ihre Alben gekauft, wie alle anderen. Ich habe „Lithium“ gehört und habe geheult, weil ich Liebeskummer hatte als Teenager. Ja! Aber es war nie eine Band, wo ich dachte: „Oh, mein Gott!“ Grandios! Meine Idole fragen mich jetzt an!“ Überhaupt nicht! Und ich habe Amy als Mensch kennengelernt. Und ganz ehrlich, selbst wenn die Band jetzt riesengroß wäre: Wenn es menschlich nicht passt, dann hätte ich auch nicht ja  gesagt! Egal, wie groß die Band ist. Weil, ganz ehrlich: Die Konzerte sind neunzig Minuten lang. Aber auf Tour bist Du so eng mit den Leuten zusammen die ganze Zeit. Was machst Du die ganzen anderen zweiundzwanzig Stunden am Tag? Du hockst aufeinander und es ist so wichtig, dass Du einfach miteinander klarkommst und auf derselben Wellenlänge bist. Und selbst wenn die Band jetzt riesengroß wäre und Amy ein Arsch wäre, hätte ich auch nein gesagt.      

Daniel: Du hast ja – neben Deiner Solo-Karriere und Evanescence - seit 2018 auch noch eine andere Band, Something On 11.  

Jen: Ja, aber das ist eher nur so ein Projekt.

evanescenceDaniel: Wo holst Du nur die ganze Zeit her?

Jen: Ich weiß. Ich komme immer so rüber, aber wenn ich voll beschäftigt wäre, ne? Das ist ja gar nicht so, haha! Also, Something On 11 war einfach so ein Herzensangelegenheitsding. Vor Ewigkeiten habe ich mich mit Alen angefreundet. , und er ist einer meiner besten Freunde geworden. Und wir haben uns dann gefragt, „Warum machen wir nicht einmal etwas zusammen?“ Und die Idee von Something On 11 ist einfach bloß, konventionelles Songwriting zu brechen. Wir haben auf diesem Album, was wir jetzt rausgehauen haben, Songs drauf, zum Beispiel mit einem Chorus, der eine Gitarrenmelodie ist. Wir haben ein langes Schlagzeug-Solo mitten in einem unserer Songs drin. Es ist einfach eine künstlerische Herzensangelegenheit. Ich liebe das! Ich mache das so, weil ich das so will als Künstler. Ob das noch weitere Nachfolge-Alben haben wird oder nicht, werden wir sehen. Momentan ist nichts geplant. Wir planen auch nicht, live zu spielen. Genauso wie mein zweites Solo-Album „InZENity“, was ich fast gleichzeitig mit „Synthesis“ auf den Markt gebracht habe. 2017, glaube ich. Und „InZENity“ ist mein Herz, meine Seele, mein alles. Das ist das Album, auf das ich so unfassbar stolz bin, weil in der Regel, wenn Du ein Solo-Album machst, oder generell, wenn Du ein Album machst, musst Du immer irgendwelche Kompromisse eingehen. Es klingt nicht ganz so, wie ich es will, aber es ist okay. Und „InZENity“ ist mal ein Album – ohne Scheiß – wo ich sage, alles ist genauso, wie ich es haben will; vom Booklet-Design über die Songs bis hin zum Mix und zu den Gästen, die da drauf sind, alles ist genauso, wie ich es haben will. Und ich bin enorm stolz auf dieses Solo-Album. Und gerade jetzt durch 2020 haben alle gefragt, ob ich an meinem dritten Solo-Album arbeite. Ganz ehrlich? Nein tue ich nicht! Ich bin null inspiriert. Es ist nichts in meinem Leben passiert. Was soll ich schreiben? „Couch Blues“? Haha! Es wird sicher das dritte Solo-Album kommen, wenn ich mich inspiriert fühle. Wie gesagt: Ich komme immer rüber, als wenn ich immer und überall am Köcheln bin. Das ist aber gar nicht so! Ich bin auch nur ein normaler Mensch, und mein Tag hat auch nur 24 Stunden.    

Daniel: Ist es Dir eigentlich wichtig, dass sich alle drei Bands musikalisch voneinander unterscheiden? Oder hat sich das eher zufällig ergeben?

Jen:Gute Frage, hehe!

Daniel: Ich muss gute Fragen stellen! Ich muss uns den Arsch retten... Haha!

Jen: Ja, ich weiß: das Wiedergutmach-Interview. Du hast Druck, haha! Um ganz ehrlich zu sein: Ich schreibe nicht im Stil von Evanescence. Was aus mir rauskommt, wenn ich mich hinsetze, in einem leeren Raum und ich schreibe einen Song, das wird nie klingen wie Evanescence. Das ist nicht mein Schreibstil. Ich glaube, ich habe so ein paar kleine Nuancen auf dem neuen Album mit beigesteuert, dass es so klingt, wie es klingt, weil ich einfach jemand bin, ich schreibe nicht in Vier-Viertel. Ich schreibe nicht „der Norm gefallend“. Diese Frage zu beantworten, ist echt schwierig! Es ist mir nicht wichtig, dass alles unterschiedlich klingt, aber ich bin halt ein Mensch, ich höre ja auch, wenn ich privat Musik höre, ich höre von Lady Gaga über Brahms und Klassik bis hin zu Panzerballett, Freak Kitchen, Lamb Of God Arch Enemy, Kreator, … Ich höre alles! Und beim Songwriting ist es halt so, Du hast als Künstler dieses Ding, das aus Dir rauskommt. Und ohne Zensur und ohne alles ist das „InZENity“, mein Solo-Album. Das bin ich. Wenn ich das jetzt Evanescence vorlege, dann verdrehen die die Augen und fallen um mit einem Herzinfarkt, ganz ehrlich! Haha! Und das ist auch cool so! Ich genieße es auf jeden Fall, dass ich die Möglichkeit habe, so viele verschiedene Auslässe zu haben und mit Evanescence eben kommerziellere Songs zu schreiben, aber mit meinem Solo-Zeug eher in die völlig – ich wollte gerade „abgefuckt“ sagen, hehe - aber in eine krasse Ecke gehe, wo man sagt, „Wo ist denn die Eins? Wo ist der Takt?“ Ich liebe Freak Kitchen, ich liebe Panzerballett, ich liebe Sons Of Apollo. Das ist die Musik, die ich privat höre. Und das merkt man halt auch an der Art und Weise, die ich persönlich schreibe für mich. Das bin ich! Ich würde niemals so einen Song für Evanescence vorschlagen. Das ist zu viel! Aber für mich genieße ich die Möglichkeit, dass ich es mache.

Daniel: Welche Bands und Musiker haben Dich persönlich überhaupt beeinflusst, Musik zu machen?

Jen: Definitiv der erste Name, den ich nennen muss, ist Steve Vai. Steve Vai war der erste Gitarrist, den ich im zarten Alter von – keine Ahnung – acht Jahren kennengelernt habe. Er ist ein unfassbarer, inspirierender, intelligenter, innovativer, niemals still stehenbleibender Musiker und Mensch – nicht nur Gitarrist. Wir spielen beide Ibanez. Ich habe ihn einmal kennengelernt. Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich ihn kennenlernen durfte. Er ist ein ganz fantastischer Musiker und Mensch! An zweiter Stelle steht definitiv Mattias IA Eklundh von der schwedischen Band Freak Kitchen. Ich war Fan von der Band, und inzwischen ist Mattias einer meiner engsten und besten Freunde Er gibt so viel intelligenten Stuss von sich, und ich habe viel von ihm gelernt, auch über Business und wie man in der Welt überlebt. Er ist einer der innovativsten Gitarristen, die im Moment auf diesem Planeten rumrennen. Und an dritter Stelle würde ich sagen, Ron „Bumblefoot“ Tahl. Er hat acht Jahre oder so bei Guns N´ Roses gespielt, und er ist der Gitarrist von Sons Of Apollo. Ron ist mein Soulmate, ehrlich! Wir haben uns während der Pandemie sehr gut angefreundet und jeden Tag gesehen. Er ist ein sehr inspirierender, hochintelligenter, kreativer Mensch, und auch da nehme ich meine Energie ein bisschen raus. Wir geben uns gegenseitig Input. Das ist gut. Das ist schön. Das wären so die drei Gitarristen, die mich wirklich definitiv mit beeinflussen.    

Daniel: Du hast 2009 auch in einer AC/DC-Coverband gespielt.

Jen: Sag mal, Du hast ja echt Deine Hausaufgaben gemacht, haha!

Daniel: Wann hast Du den Entschluss gefasst, lieber nur noch eigene Musik zu machen?

Jen: Also, zuerst einmal habe ich mir überlegt, den Cover-Kram zu sortieren, weil, ich weiß noch ganz genau, ich habe einmal in einem Bierzelt in einem rosa Dirndl und geflochtenen Zöpfen Andrea Berg vom Teleprompter abgelesen, einfach nur, weil ich aushelfen wollte. Ein Kumpel kam zu mir und meinte, „Die Sängerin ist umgekippt, komm!“ Und ab da habe ich gesagt, das mache ich nicht mehr! Das war, als ich Musik wie ein Geld einbringendes Ding behandelt habe. Da habe ich gesagt, „Wenn ich cover, dann cover ich nur noch, was ich will!“ Und, ganz ehrlich, AC/DC spielen macht einfach Bock; einfach geil! Ich war dann vier Jahre lang bei den Black Thunder Ladies und habe mich da um alles gekümmert: um Verträge, Merchandise, Website usw. Wie immer – wie ich vorher schon erwähnt hatte – gibt es immer eine Person, die dann einfach gegen den Strom schwimmt, und dann habe ich gesagt, „Hey Leute, es reicht! Ich muss mir das nicht geben!“ Aber das war meine Zeit, in der ich gelernt habe: Schleppen, den Promotern hinterher rennen, damit Du bezahlt wirst, nach der Show noch an der Merchandise gehen, damit Du überhaupt noch irgendwas verkaufst. Ich will die Zeit nicht missen. Es war schön, aber brauche ich nicht mehr, hehe!     

evanescenceDaniel: Du bist zwischendurch (2012 bis 2015) auch mit Rage, Knorkator und Equilibrium zusammen live aufgetreten. Wie kamen diese Kontakte zustande? Vor Deiner ersten Solo-Scheibe (2015) warst Du doch eigentlich noch ein unbeschriebenes Blatt… Oder täusche ich mich da?

Jen: Alter, Du bist voll informiert! Du machst mir Angst, ey! Haha! Also, ich sage mal so: Das erste war Knorkator. In der Spandauer Zitadelle haben die ein Festival veranstaltet. Alle machten immer „Band XY und Freunde“. Knorkator gehen natürlich her sagen, „Knorkator und Freundinnen“. Und dann war ich da eben eingeladen. Ich kannte Alf, über Facebook einfach nur, also nicht persönlich. Und er fragte mich, ob ich Lust hätte, da mitzumachen. So kam es dann auch, dass ich zwei Jahre bei Knorkator gespielt habe. Und bei den anderen Bands bin ich dann gelandet, weil sie mich bei Knorkator gesehen haben. So wie ich gesagt habe: Es ist alles ein großes Vitamin B! Bei Rage habe ich angefangen als Merchandiserin. Also, ich habe wirklich die ganze Karriereleiter mitgemacht: Crew, Stage Hand, Merchandiser, Management, einfach alles… Das mit Rage war so 2006/2007. Es ging dann immer so weiter: „Spiel mal Akustikgitarre als Opening Act. Sing mal als Gast. Nimm im Studio mit auf“. Ich habe das ganze Business dadurch kennengelernt. Ich bin da auch echt dankbar für! Ich will definitiv nicht mehr zurück in diese Zeit! Es war vielmehr Scheiße, als mir lieb ist, aber ich habe viel gelernt. Da kann ich viel mit anfangen, definitiv!

Daniel: Würdest Du als Musikerin eigentlich auch mit Bands auftreten oder arbeiten, mit denen Du musikalisch nicht so viel anfangen kannst, sei es als Freundin der Mitglieder oder als reines musikalisches Experiment?

Jen: Nein! Definitiv nicht! Ich kriege ganz viele Anfragen für Solo-Gastgitarren. Ganz ehrlich: Die könnten mir 5000 € zahlen. Nein! Wenn mir die Musik nicht gefällt, werde ich es nicht machen! Das klingt jetzt arrogant, aber Du zahlst ja nicht nur für den Namen, den Du dann auf der Platte hast. Aber jemand gibt Dir ja ein Stück von sich. Warum klingt denn jemand so, wie er klingt? Weil er sein Leben lang geübt hat. Und ich gebe das niemandem für Geld, nur weil er geil auf Name Dropping ist. Ich habe sehr viele Jobs schon abgelehnt, weil ich gesagt habe, sorry, aber das gefällt mir nicht. Auf der anderen Seite, wenn da jemand ankommt, der total unbekannt ist. Ich habe sogar mal zusammen mit einer Band aus Bulgarien gearbeitet, Sevi heißen die, auch female-fronted, eine solide Rock-Band, die haben mich auch angefragt, und ich wusste nicht, wer sie sind und habe gesagt: „Wenn mir der Song nicht gefällt, werde ich ihn nicht spielen!“. Und der Song ist super geworden! Er hieß „To Hell And Back“, und ich habe das Gitarrensolo beigesteuert. Wir haben auch noch ein Video zusammen gedreht, und das ist inzwischen eine ganz tolle, sehr wertvolle Freundschaft geworden mit denen. So kann es natürlich auch gehen. Es ist mir egal, ob jemand groß oder klein ist, und viel oder wenig Geld hat, die Musik muss mir gefallen.    

Daniel: In Deiner Band-freien Zeit betreibst Du in Brilon noch eine Musikschule. Wie kriegst Du das alles unter einen Hut?

Jen: Ja, wo ich zurzeit auch endlich wieder unterrichte. Bald sind Sommerferien.   

Daniel: Du hast Musik aber nicht studiert, oder? Kann man eigentlich „einfach so“ eine Musikschule gründen? Oder machst Du das eher privat?

Jen: Es ist keine staatlich subventionierte Schule. Es ist eine – oh, jetzt muss ich aufpassen - Ich wollte gerade sagen, es ist eine „coole“ Musikschule, haha! Ich habe ein sehr cooles Lehrer-Team, das mit mir zusammen diese Musikschule macht. Ich glaube, wir zeichnen uns ab, dass wir ein bisschen anders sind. Wir sagen nicht, „Spiel ´Hänschen Klein Ging Allein´“, sondern wir sagen, „Du bist fünf Jahre alt und hast Bock auf AC/DC? Okay, lass uns spielen!“ Wir werden nach den Ferien auch neue Gitarren- und neue Keyboard-Lehrer einstellen. Es tut mir gut, wenn ich von einer Tour zurückkomme, Du spielst vor 25.000 Leuten, alle zerren an Dir rum, alle wollen irgendwas, und am nächsten Montag sitzt Du in Deiner Musikschule und unterrichtest Klein Kilian, der keinen C-Dur-Akkord spielen kann. Das erdet, und das ist auch wichtig, glaube ich, damit ich nicht einmal meinen Halt verliere oder so. Das macht mir auch Spaß, und ich mache das gerne. Und ich habe gerade letzte Woche eine neue Schülerin gehabt, Paula, die will sich bewerben bei „Kika – Dein Song“. Und dann haben wir einfach mal einen Song zusammen geschrieben. Solche Sachen sind halt geil! Es ist schön, junge Musiker zu sehen, wie sie anfangen dürfen.

Daniel: Wissen die, wer Du bist?

Jen: Ja, die wissen das alle. Ich bin ein offenes Buch.  

Daniel: Ist es einfach, bei Dir persönlich an Unterrichtsstunden zu kommen, oder ist das kompliziert? Viele halten Dich doch bestimmt als Gitarristin einer großen Radio-Band für unnahbar oder so… Zumindest könnte ich mir das vorstellen…

Jen: Nein, überhaupt nicht! Wieso denn? Quatsch! Das ist Blödsinn. Ich gebe Gitarrenunterricht. Ich bin einfach nur ein Lehrer, wie jeder andere Lehrer an der Musikschule auch. Ich habe zwar schon zwei-drei Mal so Fälle gehabt, wo auf einmal Fans im Flur standen und sagten, „Oh, mein Gott! Da ist Jen Majura von Evanescence!“ Hatte ich auch schon, aber in der Regel  braucht es etwa zwei-drei Stunden, um meinen Schülern diese Angst und den Respekt zu nehmen, das sie einfach merken, das ist Jen; nicht Jen, die Gitarristin von Evanescence, sondern einfach nur Jen. Also, man kann sich definitiv bei uns einfach melden. Wir haben eine Facebook-Seite. Da kann man mir schreiben. Wir sitzen in Brilon, im wunderschönen Sauerland und bieten Unterrichtsstunden an. Punkt. Fertig!

Daniel: Cool, kannst Du Schlagzeug spielen, haha?

Jen: Ich habe angefangen, Schlagzeug-Unterricht zu nehmen, Anfang des Jahres. Ich würde jetzt nicht sagen, ich könnte Schlagzeug spielen, wenn ich mir meine Freunde angucke, Mike Mangini oder so. Aber Draufhauen und einen Groove halten kann ich wohl, haha!

Daniel: Du könntest also zum Beispiel in einer AC/DC-Coverband Schlagzeug spielen, nur Vier-Viertel-Takt, ohne Toms und Doublebass?

Jen: Ja, das würde ich wohl noch schaffen…

evanescenceDaniel: Was steht – jetzt wo Corona ja gefühlt „vorbei“ ist – noch alles in naher bis ferner Zukunft so bei Dir an?

Jen: Na ja, was heißt, dass Corona praktisch vorbei ist? Wir haben hier gerade die Diskussion über den vierten Lockdown wegen Delta usw. Um ganz ehrlich zu sein: Die letzten drei Tage habe ich damit verbracht, mit meinem Kopf irgendwie Klarschiff zu machen, dass ich wahrscheinlich innerhalb der nächsten drei bis fünf Wochen nach Amerika gehen werde für das restliche Jahr; einfach nur, um im Land zu sein, weil ich nicht warten kann bis Oktober, und dann wieder Gefahr rennen, dass durch irgendeinen Lockdown keine Flüge mehr gehen. Ich überlege echt, ob ich mich verdünnisieren werde aus Deutschland und in New York warten werde. Das ist die größte Sorge, die gerade in meinem Kopf so rumschwirrt. Mein Management hat zwar gesagt, sie helfen mir. Ich kann die Tour nicht nicht-spielen! Ich habe so viel verpasst mit der Band. Ich habe Amy und die Jungs seit Februar letzten Jahres nicht mehr gesehen und vermisse meine Freunde wie irre! Die Tour, die wir mit Halestorm geplant haben, ist eine riesengroße Tour. Ich will nicht ersetzt werden! Ich will diese Tour spielen! Und wenn das für mich bedeutet, dass ich jetzt in den Sommerferien für den Rest des Jahres nach Amerika muss, dann ist das halt so! Ansonsten arbeite ich noch mit einem sehr großartigen Musiker zusammen an seinem Solo-Album, was ich einsinge als Sängerin. Ich darf noch nicht sagen, wer es ist, aber es ist grandios! Es kommen immer so Guest Vibrations mit einem Solo für diesen oder jenen. Ich versuche meine Youtube-Serie „3Min With…“ irgendwie am Leben zu  erhalten. Ich haue jeden Samstag um sieben Uhr abends ein Video raus; was auch immer es ist, ob es ein Blog ist oder ein „Three Minutes With“… Das gibt mir eine Struktur im Leben, und ich werde auch definitiv wieder anfangen zu schreiben. Sobald mein Leben wieder etwas mehr Input hat, werde ich an der dritten Soloplatte anfangen zu schreiben.  

Daniel: Na gut, Jen! Dann wären wir eigentlich durch. Hast Du noch ein schönes Schlusswort?

Jen: Stay safe and sane, happy and healthy! Und ja: Du hast einen guten Job gemacht, haha! Gute Fragen, sehr fein!

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Autor: Daniel Müller