Ungewohntes Doppel-Vinyl aus dem Hause Calygran Records! Progressiver Artrock, gemischt mit Pop-Elementen und latenten New Wave-Attacken. Sozialkritisch in seiner textlichen Ausrichtung aber mit bezaubernden Vocals. Ja, man muss nicht schreien wenn man was zu sagen hat. Sängerin Suzen Berlin hat zumindest hat ihren Stil gefunden. Konzept-mäßig geht es wohl um die weibliche Charaktere Suzen, die in einer beinah utopische-modernen Welt heranwächst, in der das Internet, mit seinem sozialen Netzwerken, Billig und Sensations-Journalismus, sowie jeglicher Form an nahezu propagandistischer Reklame, die Menschen vereinsamt und beeinflusst. Ergo ein Wink zu heutigen Zeiten. Mit einem Blick Hoffnung? Wahrscheinlich. Anni Riemer, die zweite Lady im Gespann, manifestiert sich, gesanglich passend als Background-Sängerin. Die Dritte im Bunde ist Lena Uhde an der Bass-Gitarre. Die beiden Jungs, Peter M. Schmidt (Gitarre) und Dennis Wetzler (Drums), sind ebenso für die Keyboards zuständig.

Ihr dürft euch auf die insgesamt dreizehn Beiträge freuen, solltet ihr auf Kompositionen à la Marillion meets Saga (light), mit einer Prise schwedischen Pop-Vocals (Ace Of Base) und den Keyboard-Sounds der 80er-Jahre, stehen. Nur die letzte Nummer „Broken Chains“ geht mit einem handelsüblichen Saxon-Riff ab. Zudem hat man sich unheimlich Mühe mit dem Artwork und dem Comic-Outlay im Klapp-Cover, gegeben. Selbst ein Textblatt ist beigelegt, Zweimal 140 Gramm Vinyl mit feinsten Innenhüllen. Und all das, soll es vor geraumer Zeit umsonst gegeben haben? So zumindest habe ich es bei meinen Recherchen gelesen. Auch das Porto wurde von der Truppe rund um Wolfsburg übernommen. Und cooler Schachzug um auf sich aufmerksam zu machen. Bei der Qualität des Albums, sicherlich gut investiertes Geld.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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