Bei ihren ersten Alben war ich immer fasziniert davon, dass das österreichische Black Metal-Duo Abigor, welches – bis auf eine kurze dreijährige Unterbrechung von 2003 bis 2006 – seit der Gründung 1993 immer noch in Originalbesetzung spielt, englische und deutsche Albumtitel miteinander verbunden hat. Das ist auch bei dem vorliegenden, mittlerweile zwölften Langeisen der Band, „Totschläger (A Saintslayer´s Songbool)“ so. Auch wenn es zwischendurch einmal ein paar dezente musikalische Experimente gab, an der satanischen Einstellung hat die Band nie etwas verändert. Und auch auf dem neuen Epos untermalt man dies eindrucksvoll, wenn man sich die Songtitel durchliest. Mit „Orkblut (Sieg Oder Tod)“ gibt es sogar eine Anlehnung an ihre 1995 erschienene EP „Orkblut – The Retaliation“. Und musikalisch? Schon der brachiale Opener „Gomorrah Rising – Nightside Rebellion“ zeigt nach kurzen Pianoklängen und einem Film-gleichen, majestätischen Intro eindrucksvoll, wo es langgeht: Denn da geht das Gebretter los! Mit viel wütender Raserei, aber auch epischen Keyboards erinnern sie mich stark an Emperor.

„Silent Towers, Screaming Tombs“ beginnt mit leicht schrägen Gitarren, die wahrhaft verstörend wirken. Das bereits erwähnte „Orkblut (Sieg Oder Tod)“ könnte auch als Intro für einen Blockbuster mit mittelalterlichen Schlachten dienen. Abigor treten permanent aufs Gaspedal, sind dabei dennoch bombastisch und majestätisch. Auf dezente technische Spielereien legen sie zwar wert, sie arbeiten dabei aber immer songdienlich. Die Songs dauern meist zwischen fünf und sechs Minuten, knallen ohne Ende und lassen keine Verschnaufpausen oder Lückenfüller zu. Abigor gehen mit einer ähnlichen Kompromisslosigkeit vor wie ihre Landsleute von Belphegor. Das Album ist arschtight eingeprügelt und blitzsauber produziert. Hier passt einfach alles zusammen!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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