FUMING MOUTH - BEYOND THE TOMB


Label:NUCLEAR BLAST
Jahr:2020
Running Time:12:02
Kategorie: Neuerscheinung
 

Nach dem letzten Werk „The Grand Descent“, aus dem Jahre 2019 legt das Trio Fuming Mouth aus Milford, Massachusetts (USA), gleich mit der wunderbar düsteren EP „Beyond The Tomb“ gehörig nach. Die Band ist bekannt für den schnörkellosen und rauen amerikanischen Death, den wir so sehr lieben. Ihre Werke sind eigentlich mit dem euch allen bekannten Sprichwort: „In der Kürze liegt die Würze“ treffend zu beschreiben. Bevor wir ins Detail gehen, verrate ich Euch eines – der Sensenmann auf dem Plattencover lauert einem Abenteurer auf, der durch ein weites Tal des Todes schreitet – dieser Vagabund, der seid Ihr. Los geht es mit dem Opener „Beyond The Tomb“, dessen Intro mit einer feinen, melodischen und doch leicht „gemeinen“ Gitarrenharmonie ziemlich treffend das Gefühl und die Umgebung des Wandersmannes beschreibt. Diese Atmosphäre wird nach wenigen Sekunden direkt durch das anziehende Tempo und den wundervollen „Attack“ der Snare Drum aufgelöst und die Post geht ab. Nun tritt Sänger Mark Whelan mit einem Guttural-Gesang in den Vordergrund, der im Grunde sehr deutlich zu verstehen ist, also perfekt für alle, die den Text nicht erst einmal im Booklet nachlesen möchten. Fuming Mouth arbeitet hier sehr gut und gerne mit musikalischen Stopps, um ins nächste Riff-Thema zu hechten, was geschickt das „Hau-Drauf-Riffing“ der Strophe unterbricht. Besonders genial finde ich den gedoppelten Refrain vor Ende, der zunächst wie zuvor im Half-Time gespielt wird und zur Wiederholung am Schlagzeug, aber auch nur am Schlagzeug, anzieht ohne den Song zu beschleunigen.

Master Of Extremity“ legt mit einem coolen Doublebass-Riff los, welches nach der vierten Wiederholung mit Variationen sofort in den Anker rein geht. Jetzt kommt die andere Seite von gutem Death Metal zum Vorschein. Es wird doomig und bleibt auch den restlichen Song in diesem Spirit. Könnten wir hier in den aktuellen Corona-Zeiten zusammen bei einem Live-Gig der Band stehen, würden wir unsere Haarglätteisen verschrotten, denn Doom-Parts machen die Friese glatt. Den Schluss bildet „Road To Odessa“. Dieser Track hätte man auch gut und gerne einfach an „Master Of Extremity“ anhängen können, da die beiden sich im Stil sehr ähneln. Die Stimmung wird in der Mitte des Songs nochmal kurz durch schnelle sechzehntel unterbrochen und endet einfach Abrupt. Die ganze Platte über macht auch nicht zuletzt durch den neu hinzu gekommenen Bassisten Dan Evans mega Spaß. Der angezerrte Bass-Sound trägt schön die Gitarrenarbeit mit und macht diese richtig dick. Insgesamt ein sehr cooler, kurzer Output den man prima öfters zwischendurch als Kur für die Ohren durchlaufen lassen kann. Ein solides Werk, für waschechte Death Metaller zu empfehlen. Ich hätte mir als Kür noch einen gewissen Touch Abwechslung und vor allem etwas mehr Spielzeit gewünscht. Aber seid gespannt, was die Jungs für die Zukunft noch im Schilde führen. Holt euch das Ding, Ihr werdet nicht enttäuscht.

Note: Keine Wertung
Autor: Nino Hofmann


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