EIGHT LIVES DOWN - HUMANS


Label:CULT OF PARTHENOPE
Jahr:2020
Running Time:41:02
Kategorie: Neuerscheinung
 

Eight Lives Down ist eine Groove Metal-Band mit Leuten, die sowohl in London als auch in Leiden in den Niederlanden ansässig sind. Gegründet wurden sie 2016. Bis auf Paul Allain, der erst ein Jahr später dazustieß, spielt die Band heute immer noch in Originalbesetzung. Noch im Gründungsjahr gab es die erste EP „May Cause Death“. Nun legen sie mit „Humans“ endlich ihr erstes reguläres Album vor. Ich bin ja eigentlich überhaupt kein Groove Metal-Fan und hatte wieder so eine halbgare Pantera-Kopie erwartet. Doch halt! Die ersten Töne reißen mich sofort mit! Mit bollernder Doublebass direkt zu Beginn fühle ich mich sofort an „Not My God“ von Hate Squad erinnert. Beim keifenden Gesang muss ich dagegen eher an Kreator denken. Doch der Gesang ist facettenreich. So gibt es bei „Misguided“ auch melodischen, melancholischen Gesang mit viel Gefühl. „Angela“ klingt mit den Tribal Drums und der langgezogenen Gesangslinie fast orientalisch, bevor tiefer gestimmte Gitarren und verzwickte Schlagzeug-Breaks ertönen, die ein bisschen in Richtung Meshuggah gehen. Es ertönt eine Marschtrommel auf der Snare. Mit keifendem, fast schrillem Gesang geht es weiter. Geil!

Eight Lives Down haben gar keinen Bock darauf, sich in eine bestimmte Ecke drängen zu lassen. Kaum hat man sich an einen fremd anmutenden Part gewöhnt, geht es direkt unvorhersehbar weiter. „Sacrifice“ wird sogar mit akustischen Gitarren eröffnet und geht balladesk weiter. Sie sind und bleiben innovativ. Aber es gibt hier auch die typischen Groove Metal-Monster mit stampfenden Riffs, wie bei Organize Your Mind“, „Colder“ oder „Why“ am Schluss, welches sowohl Grunge-mäßigen als auch Death Metal-lastigen Gesang hat. Die Musik ist abwechslungsreich, eigenständig, mitreißend und live-tauglich, die Spielfreude unüberhörbar und die Produktion fett und transparent. Neben vertrauten Klängen gibt es auch viele verschiedene ungewöhnliche Einflüsse, die aber auf wundersame Weise wie aus einem Guss klingen und gut zusammen passen. Groove Metal mal anders und vor allem interessant und ohne Trendanbiederung!

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


zurück zur Übersicht