OZ - FIRE IN THE BRAIN


Label:TYFON GRAMMOPHON
Jahr:1983
Running Time:27:38
Kategorie: Classics
 

Ist das die Band mit dem wahrscheinlich geilstem Logo der Welt, oder was? Bloss ein ‚O’ und ein ‚Z’, nur zwei Buchstaben, die immer wieder die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. So auch dieses Album. Das Intro zum Opener “Searchlights” kam schon damals so kultig, wie nur was. Die hereinbrechende Speedladung des Tracks war für damalige Verhältnisse ein rekordverdächtiger Nackenbrecher, schliesslich steckten extremere metallische Spielarten in den Kinderschuhen. Mit diesem Gefängnisausbruchs-Song gewann der skandinavische Fünfer die Gunst vieler Metaller. Allein das oberkultige Cover mit dem brennenden Schädel in Metallerhand, von keinem geringeren als Darkthrone-Fenriz gestaltet, war ein Kaufanreiz schlechthin. Besonders in „Fortune“ fällt das lebendige Schlagwerk auf, welches nicht nur sehr straight und tight gespielt wird, sondern auch vordergründig und sehr warm abgemischt wurde. Ein Solo zu Beginn von „Megalomaniac“, wie ein pumpender Bass mit den straighten Drums waren die Trademarks der Band, die hier zur explizit Geltung kommen, was diesen Track auch heute auf der Setlist finden lässt. Am Ende der ersten Seite fand sich eine Slowdownnummer namens „Black Candles“ ein, deren kultiger Charm unverzerrter Gitarren ebenso die Abgrenzung zur Ballade darstellt, wie das punchige Midtempo. Die zweite Seite beginnt wieder mit den Oz-Markenzeichen, allen voran Tempo und einem catchy Refrain und der Mitgröhl-Bridge „Money Makes You Blind, Can You Tell Me Why“. Mein grösster Favorit der Scheibe stellt „Stop Believin’“ mit seinem von oben heruntergespieltem Riff dar, und lässt besonders zu den Klampfen im Refrain den Kopf schütteln. Der übersteuerte Übergang zu „Free Me, Leave Me“ wird auch in den Ohren folgender Generationen im Gehörgang kleben bleiben, als wäre das erblich bedingt. Das gebrüllte „Fire In The Brain Take One“ sagt den Titeltrack an, womit leider schon der letzte Song hereinbricht. Denn von einem solchem Kaliber an hochwertigem Metal kann man nicht genug bekommen. Zur Zeit der Veröffentlichung dieser Scheibe lebten die Gitarristen Speedy Fox und Spooky Wolf, Sänger Ape De Martini, Basser Jay C Blade und Drummer Mark Ruffneck noch in Nakkila. Die Metalband mit dem Jahrhundertlogo zog es jedoch sehr bald nach Schweden, weil im heimischen Finland die damalige Struktur des Musikbusiness keinen Erfolg versprach, und die Plattenfirma eh schwedisch war. Mark ging als erster nach Stockholm, die anderen folgten. Kristallklare Produktion, oberkultiges Cover, grossartige Songs, was verlangt man mehr? So kam das Teil trotz seiner kurzen Spielzeit in meine ewigen Bestenlisten.

 

Tracklist:

1. SEARCH LIGHTS (3:19)
2. FORTUNE (2:47)
3. MEGALOMANIAC (2:50)
4. BLACK CANDLES (5:06)
5. GAMBLER (3:17)
6. STOP BELIEVIN' (4:00)
7. FREE ME, LEAVE ME (3:28)
8. FIRE IN THE BRAIN (2:57)

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


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