Eigentlich verstehe ich den Mini-Hype um die Formation Thundermother gerade nicht wirklich. Ich meine, sie rocken ganz amtlich aber dann ist auch gut. Wer wirklich furiosen Sound mit Female-Voclas erleben will, muss auf die französische Formation Furies zurückgreifen. Zwei Mädels, zwei Jungs: Lynda Basstarde (cooler und passender Künstlername), am Bass und zuständig für die geilen Vocals, die beiden Flitzefinger Billy Lazer und Sam Flash (früher waren nur Frauen im Line-Up) an der Gitarre und Bandgründerin und Drummerin Zaza Bathory. Das komponierte Material geht vom melodischen Hard Rock bis hin zum kernigen Metal. Ergo werden hier die 80er-Jahre aber auf einem extrem hohen Level groß geschrieben. Die Gitarren-Soli sind schon im neo-klassichen Bereich angesiedelt und die Doppel-Riffs einfach brachial. Lyndas Vocals kennen keine Pause und kein Limit. Selbst die höchsten Töne werden locker gemeistert. Dabei werden die Klischees nicht tot geritten...man beweist Geschmack und Hit-Charakter im Songwriting. Von Party-Stimmung bis zum schlüssigen Headbanging steht alles auf dem Programm.

Trotz aller Affinitäten hat man seine eigene Note gefunden und serviert die insgesamt zehn Nackenbrecher mit einem wuchtigen Sound. Altbewährtes mit neuen Nuancen, finden sich hier auf einer Speisekarte. Es gibt natürlich nicht nur Überflieger aber Filler konnte ich für mich keine entdecken. Die ersten fünf Beiträge sind schon mal als Anspieltipps genannt (auch wenn der Track „Antidote“ in der Muttersprache gesungen wird) und gehören allein wegen ihrer Spielfreude, zum Besten, was die Landesnachbarn auf ihrem Debütwerk anzubieten haben. Zum Stampfen und Toben gesellen sich die kraftvollen Mitgrölparts...einfach energiegeladen. Zum Schluss gibt es noch mal fett was auf die Mappe: „Unleash The Furies“...Jawoll...das Motto passt! Furies ist eine verdammt gut geschmierte Heavy Metal Maschine, die mir live nach der Corona Zeit, auf keinen Fall durch die Lappen gehen wird.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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