CALAROOK - SURRENDER OR DIE


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2020
Running Time:69:22
Kategorie: Import
 

Pirate Metal ist ein dehnbarer Begriff: Die einen denken an die unverwüstlichen Running Wild, die anderen eher an Schunkel Metal-Bands wie Alestorm. Die 2019 in Calarook umbenannte Band aus der Schweiz, die sich 2014 unter dem Namen Calicko gegründet und 2017 die ebenso betitelte EP „Calicko“ veröffentlicht hatten, werden bei Metal Archives schlicht als Folk Metal bezeichnet. Interessant ist, dass Calarook aber in keine dieser Sparten so richtig passen wollen, auch wenn alles auf diesem Debüt irgendwie vorhanden ist: Es gibt Doublebass-Attacken, ein paar Pagan Metal-Melodien zum Tanzen und auch schöne Violinen. Aber hier geht es auch deutlich brutaler zu. So gibt es auch mal tiefen Growlgesang und sogar Blastbeats, beispielsweise im rasanten Titeltrack. Melodic Death Metal ist auch häufig heraus zu hören, auch wenn die Geigen natürlich eine spezielle Sonderrolle annehmen. Die Musik ist aber nicht halb so kitschig, wie ich es bei der Beschreibung „Pirate Metal“ befürchtet hatte. Im Gegenteil: Calarook klingen eigenständig, frisch und unverbraucht. Keiner Band wird wirklich nachgeeifert, aber in sinnlosen Kitsch verfällt man glücklicherweise auch nicht. Irgendwo zwischen alten In Flames, alten Dark Tranquillity, Amon Amarth, Skyclad und Korpiklaani ist ihre Musik angesiedelt. Und trotz der fast siebzig Minuten kommt hier keine Langeweile auf. Die Produktion ist fett und knallt. Lediglich das getriggerte Schlagzeug wirkt gelegentlich etwas störend. Das phänomenale Artwork rundet das Album perfekt ab. Also Pulle Rum und Methörner raus, und los geht´s!

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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