Theatralische, düstere und majestätische Keyboards und Chöre leiten dieses komplexe Werk der Stuttgarter Avantgarde Black Metal-Band Stillers Tod ein. Doch dabei bleibt es nicht, denn wütende Raserei gibt es auch. Schnelle, frostige Riffs und schöne Lead- und Akustikgitarren gibt es genauso wie schrillen, heiseren, kehligen Kreischgesang mit deutschen Texten, der immer wieder sowohl von männlichen als auch von weiblichen Chören abgelöst wird. Bei diesem komplexen Konzept-Album hat sich die Band richtig was gedacht! Alle acht Tracks haben – bis auf das anderthalbminütige „Die Himmelskörpersymphonie Part III: Zrichat Yare´ach“ – eine Überlänge von jeweils fünf bis zehn Minuten Spielzeit. Dementsprechend viel passiert auch in ihren Songs: Frostiger Black Metal, verträumte Gothic-Gitarrenmelodien, bombastische Blockbuster Soundtracks, verstörende Klangcollagen, ja sogar Kammermusik und Klassik: Hier ist echt für jeden etwas dabei. Trotz der Längen und der Abwechslung schaffen es Stillers Tod aber immer, interessant zu bleiben und den Hörer weder zu überfordern noch zu langweilen. Und das ist schon eine Kunst für sich. Musikalisch und kompositorisch ist „Jupiter“, das neben der herkömmlichen CD auch als aufwendige Doppel-LP erscheint, absolut hochwertig. Das Zusammenspiel ist tight, und auch die druckvolle, saubere und transparente Produktion offenbart alle Facetten der vielseitigen Musik. Fans von Emperor, Utumno, Arcturus, Dornenreich, Todtgelichter oder auch Bethlehem sollten sich definitiv mal mit Stillers Tod beschäftigen! Beeindruckend!

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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