Das Wichtigste gleich vorweg: mit der ebenso betitelten Scheibe von Exodus hat dieser Output, und auch dieses Sextett nichts gemein. Die Norweger von Cyclophonia stehen für obermelodischen Powermetal, ohne jedoch völlig in die Kinderliedschublade abzudriften. Dazu verfügen die Nordländer über eine Seltenheit im Metal, denn zwei Sänger gehören zur Band, einer mit hellen Vocals, und einer mit sehr hellen Vocals. Während ich noch versuche zu erkennen, welcher wer ist, muss ich in den zusammen gesungenen Parts erkennen, dass sie stimmlich so weit nicht auseinander liegen. So spart “Retaliate” nicht an hellen Schreien, von wem auch immer sie kommen. „The Hero“ kommt dann mal etwas langsamer, und klingt damit etwas erdiger und ernsthafter. Besonders hervor zu heben ist der starke Mittelteil, in dem eine Sologitarre ihre Geschichte erzählt. Ein krasser Gegensatz zu dem Gequietsche, das zeitweilig mit den höchsten Tonlagen der Sänger mithält. Abschluss des Longplayers bildet die treibende Nummer „Die By My Sword“, mit mitsingbarem Refrain, der eine Tonlage tiefer sicher noch mehr zünden würde, wie so viele Parts auf der Platte. Dazu erhielten die acht Songs eine moderne, druckvolle Produktion, wie man es beim Powermetal erwarten darf. Während aus dem hohen Norden meist Düstercombos zu erwarten sind, bilden Cyclophonia schon eine der wenigen Ausnahmen, und mit ihren zwei Sängern sind definitiv Exoten. Jetzt nur noch etwas griffigeres Songmaterial, und sie vergrößern ihre Chance, mehr Beachtung zu finden.

Note: 5 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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