LEMMY - DAS HÖRBUCH


Label:ROCKHOERBUCH
Jahr:2012
Running Time:122:18
Kategorie: Neuerscheinung
 

Von den Anfangstagen, als Lemmy in einem Cafe in Wales über einer Musikbox hing, und sich am Rock ‚n’ Roll der 50er und 60er Jahre labte, bis hin ins Jahr 2002, wo Motörhead ihr Album „Hammered“ veröffentlichten, und danach Lemmys Biographie „White Line Fever“ erschien, wird hier über 122 Minuten seine Geschichte in 49 Kapiteln erzählt. Mehr als nur der Kern ist dabei natürlich seine Band Motörhead, die mit ihren Alben und Tourneen, Besetzungswechseln und Kritikerpossen hauptsächlich beleuchtet wird. Die letzten neun Kapitel lassen die Zeit ihrer Longplayer „Inferno“, „Kiss Of Death“, Motörizer“ und „The Wörld Is Yours“ außen vor, und beschäftigen sich mit einer Zusammenfassung. Hier werden noch einmal alle Bandmitglieder unter die Lupe genommen, und an ihren Persönlichkeiten und Beiträgen bewertet. Zu Anfang erfahren wir jedoch von Ian Fraiser Kilmister, dass er mal Roadie von Jimi Hendrix gewesen ist, bevor er über verschiedene Bands bis Hawkwind seine Motörhead gründete, benannt nach seinem Song von Hawkwind. Doch bevor man sich dem Inhalt dieses Hörbuches widmet, fallen schon eklatante Fehler grundlegender Art auf. Die schlechte und teils falsche englische Aussprache von Sprecher Hans Mörsch, die schon durch Nennung der Song- und LP-Titel von Motörhead notwendig ist, zieht das Niveau leider schon von Anfang an nach unten. So handelt es sich bei dem oft erwähntem Album „Nineteen Sixty“ natürlich um „1916“. Verschiedene Aussprachen von „Bronzäh“ und „Brongse“ meinen sicher das Label „Bronze“, was Fans der Band aber sofort richtig deuten. Aber auch Nicht-Lateiner wissen dass dem Plural von Gitarrensolo nicht einfach ein ‚s’ angehangen wird. Eher lustig dagegen wirkt die angezogene Erzählstimme, wenn sie Aussagen von Lemmy rau, laut und wörtlich wiedergibt. Sonst wird nicht immer streng chronologisch vorgegangen. Dafür wird sehr genau Stellung bezogen auf seine Sammlerleidenschaft von Unikaten aus dem Dritten Reich, die historisch und nicht politisch zu sehen ist. Und auf seine Zusammenarbeiten mit den Ladies aus dem Genre, wird bei Girlschool, Nina Hagen, Doro und natürlich Wendy O’ Williams genauer eingegangen. Zum Glück ist die Drogenkarriere von Lemmy nicht ausschweifend entufert worden, wie das andere Historien bereits taten. Wie bei dem Hörbuch von Judas Priest würde ich mir für weitere Veröffentlichungen solcher Exemplare wünschen, dass vielleicht mal Samples von Statements Verwendung finden, wenn schon nicht der Protagonist selbst erzählt. In diesen knappen zwei Stunden erfährt der Fan kaum etwas Neues, dafür hätte man sich etwas mehr Zeit für die Erzählung nehmen sollen. 

Note: Keine Wertung
Autor: Joxe Schaefer


zurück zur Übersicht