Es ist schön, dass man sich auf manche Sachen felsenfest verlassen kann. So veröffentlichen Primal Fear wie erwartet, auch nach zweiundzwanzig Jahren, immer noch hochklassigen traditionellen Heavy Metal, der natürlich auch fortwährend den Vergleich mit Judas Priest provoziert. Das liegt natürlich, neben der musikalischen Ausrichtung, vor allem an der Stimme von Ralf Scheepers , der zum Beispiel bei „Along Came The Devil“ Schemata abliefert, die wie Rob Halford zu „Painkiller“-Zeiten klingen. Erstaunlicherweise schaffen es Bassist und Mastermind Mat Sinner und seine Mannen jetzt schon zum dreizehnten Mal, erstklassiges Material zu veröffentlichen, welches den Vergleich mit den Briten nicht scheuen muss, aber trotzdem genug Eigenständigkeit liefert, um nicht als bloßes Plagiat zu erscheinen. Albumtitel und Songs wie „I Am Alive“, „My Name Is Fear“ oder „Raise Your Fists“ sind so richtig schön plakativ, was ja auch ein absolutes Trademark der Süddeutschen ist. Mit „I Will Be Gone“ ist natürlich auch die beinahe schon traditionelle Ballade am Start, die allerdings nicht ganz so stark ausfällt wie diverse Vorgänger. Am Ende gibt es mit dem dreizehnminütigen epischen „Infinity“ einen wirklich starken Abschluss. Obwohl nicht alle Stücke das sehr hohe Niveau halten können, bleibt als Fazit nur: Primal Fear! Da weiß man, was man hat.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck

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