BLOODRED - THE RAVEN´S SHADOW
Label: | MASSACRE |
Jahr: | 2020 |
Running Time: | 50:00 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Bloodred ist das Soloprojekt des Baden-Württemberger Gitarristen und Bassisten Ron Merz, der sich dem Blackened Death Metal auf die Fahne geschrieben hat. Seit 2009 betreibt er Bloodred nun und hat bislang zwei Alben in Eigenregie veröffentlicht. 2016 erschien das Debüt „Nemesis“. Vier Jahre später steh nun der Nachfolger in den Startlöchern. Ein kurzes, Unheil heraufbeschwörendes Intro leitet das Album ein, bevor es richtig losgeht. Es dröhnt angeschwärzter Death Metal mit wahrhaft böser Aura aus den Boxen. Aber obwohl Ron Bloodred eigentlich als Soloprojekt betreibt, lässt er sich dennoch von anderen Leuten helfen. Statt wie andere Einzelkämpfer alles alleine zu machen und zusätzlich einen Drumcomputer zu benutzen, hat er prominente Unterstützung hinter der Schießbude bekommen. Hinter den Kesseln sitzt nämlich niemand Geringes als Atrocity- und Leave´s Eyes- Schlagzeuger Joris Nijenhuis, der mit vielen Taktwechseln, arschtighten Blastbeats und beängstigender Präzision die Felle verdrischt. Somit erinnert die technische, abwechslungsreiche Mucke natürlich auch nicht selten an Atrocity. Apropos Atrocity: Der Vergleich kommt natürlich nicht von ungefähr, denn für die fette und druckvolle Produktion, die den Hörer förmlich an die Wand drückt, ist Atrocity-Sänger Alexander Krull verantwortlich. Alle Songs sind mit Spielzeiten um die fünf Minuten relativ lang, und es passiert unheimlich viel. Der Raushauer „The Northstar Whispers (To The Blacksmith´s Son)“ dauert sogar neun Minuten, überzeugt mit starkem Songaufbau und zeigt noch einmal alle Facetten der abwechslungsreichen Musik auf. Neben düsteren und technischen Elementen im Stil von Behemoth, Fleshgod Apocalypse, Nile oder Bloodbath gibt es auch schwarzmetallische, frostige Riffs im Stil von Bands wie Emperor oder Enslaved, aber auch mal verträumte, wenn auch niemals kitschige Melodien, die mich manchmal etwas an Borknagar erinnern. Dieses Meisterwerk wird zudem von einem düsteren Cover-Artwork gekonnt abgerundet. Hier passt einfach alles zusammen! Ein tolles Album, von dem ich es einfach unfassbar fand, dass es im Mai zunächst nur in Eigenregie – also ohne ein Label im Rücken - erschienen war, nun aber doch am 25. September verdientermaßen über Massacre Rcords erscheinen wird!
Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller