Hey, wir sind nicht zum Spaß hier! Das scheint die Message zu sein, die Girlschool Gitarristin Jackie „Jax“ Chambers, hier mit ihrem Zweitprojekt, unter die Leute bringen will. Ein Tornado aus Punk-Pop-Power der mit süßem Zuckerguss überzogen ist. Verdammt starke Gitarrenarbeit und ein fantastisches Rhythmusgefühl, sind die Stärken dieser Rockscheibe. Jax spielt äußerst versiert und zeigt einmal mehr, dass sie weitaus mehr draufhat als pure „Demolition“. Dazu der breitbandige Gesang von Julia Calvo, das feine aber bestimmende Bassspiel von Steph Dawson, sowie das Gewirbel von Quotenmann Pablo Calvo (Julias Bruder) an der Schießbude. Eine echt runde Sache die das Quartett hier abliefert. Genial auch diese Gratwanderung zwischen Bubblegum Pop Hymnen, mit gleichzeitiger sozialkritischer Note und Augenmerk auf die Umweltsituation, wie in „Goodbye World“ Eine Blondie mit bösen Stacheln und der Energie eines Iggy Pop. Feine Melodien mit rasierklingenscharfem Riffing, das sich aber nie in den Vordergrund spielt, sondern ein rundes Gesamtpaket bildet. Natürlich gibt es aber auch die puren Adrenalinschübe, mit Songs wie „Asylum“ und auch der Girlschool Kracher „Guilty“, lassen einmal mehr die Füße wippen. Und ja, sie können auch mit Gefühl, die drei Ladies und der Herr. Eine wunderschöne Ballade umschmeichelt meine Ohren mit „Sorry“ und ich kann diese Band nur gerne haben. Wer Truppen wie Girlschool, The Runaways oder dergleichen liebt, der kann hier bedenkenlos zugreifen. Und wer im Syteria Webshop kauft, der erhält meist noch ein signiertes Foto oder ein Gitarren Pick von der Chefin persönlich. Hoffentlich bietet sich in Zukunft einmal die Gelegenheit, sie auf deutschen Bühnen zu feiern.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt

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