Barad Guldur kommen aus Italien, existieren seit 2015 und spielen Epic Folk Metal mit Texten in der Landessprache. „Frammento Di Obscurità“ ist ihr bislang einziger Tonträger und enthält elf Songs. Lagerfeuerknistern und akustische Gitarren eröffnen den Reigen. Es gibt Trommeln und melodischen, hymnischen Gesang. Man fühlt sich an Mittelaltermärkte erinnert und hat sofort Bock, sich mit Met zuzuschütten. Aber auch Power Metal-Bands wie Blind Guardian oder Iced Earth haben hier hörbar ihre Spuren hinterlassen, denn es gibt auch schnelle Doublebass-Passagen und hymnische Refrains. Ab und zu vernimmt man auch ein paar Growls. So abwechslungsreich und eingängig das hier auch ist: Gerade gesanglich klingen Barad Guldur schon ein bisschen unbeholfen. Ob das jetzt kauzig oder halbgar klingt, ist Ansichtssache. Beides ist sicherlich richtig. Das Album hat so ein bisschen den „Charme des Unfertigen“, ist dabei aber nicht unbedingt schlecht. Im Underground verweilen werden die Italiener aber wohl, was vor allem an der dünnen Produktion liegt. Irgendwie fehlt da was. Keine Ahnung… Barad Guldur haben viele coole Ideen, haben Spielfreude und können auch zocken. Mir gefällt das Album eigentlich auch irgendwie, aber dennoch gibt es hier noch eine ganze Menge Luft nach oben. Interessant sind sie aber auf jeden Fall!

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

zurück zur Übersicht