KK NULL - GREAT ATTRACTOR


Label:RATSKIN
Jahr:2019
Running Time:51:52
Kategorie: Neuerscheinung
 

Zu diesem Album muss ich erst einmal einige Informationen zum Hintergrund des ganzen geben. Denn ich denke nur der Sammler von extremer Noise Musik, wird Wissen, auf was er sich da einlässt. Denn hinter diesem, gewollten Chaos an Tönen, steckt eine Idee und irre lange Entwicklung. Hinter KK Null steht die japanische Underground Legende Kazuyuki Kishino. Er wurde in Tokyo geboren und in Butoh zum Tänzer ausgebildet. Dann besuchte er den Min Tanaka´s „Mai-Juku‘‘ Workshop und startete seine Karriere als Performer, von Gitarren Improvisation. Es folgte eine zwei Jahre dauernde Zusammenarbeit mit „Merzbow“. Dann arbeitete er mit der Band YBO2, (mit Masashi Kitamura) Editeur von „Fools Mate‘‘ und zusammen mit dem Ruins Schlagzeuger Tatsuya Yoshida. Es folgten unzählige Team-Projekte. Mitte der achtziger Jahre gründete er sein eigenes Label Nux Organization, um seine eigenen Arbeiten zu produzieren. Bis spät in die achtziger Jahre war sein Instrument die Gitarre. In den frühen neunziger Jahren begann er als Mastermind Gitarrist bei der Progressive Hardcore Band „ZeniGeva‘‘.

Mit denen brachte er fünf Alben heraus. Diese Band spielte zwei Mal bei den legendären John Peel Sessions für die BBC, England. Dann entwickelte er mehr und mehr seinen Hang, hin zur experimentellen Musik. Und spielte hunderte Konzerte auf allen Erdteilen. Wirkte mit auf den größten Festivals der Experimentellen Musik. Und hier beginnen wir mit dem, was nun vor uns liegt. Ich würde es mit der Überschrift, „ Das musikalische Chaos nach der Apokalypse“ versehen. Denn „Great Attractor‘‘ ist strukturiertes Chaos pur. Töne, elektronische Verzerrungen, Gesang, den man nur erahnen kann, im Vordergrund sperrige Sounds, die sich aus dem Hintergrund mit Kettensägen und stürzenden Felsen überlagern. Jede Nuance des Chaos, die nach einer vollzogenen Apokalypse möglich wäre, wird versucht in Schnelligkeit und Kraft, des Nichts im freien Fall zu begegnen. Es ist eine Reise nach dem Knall. Ein danach, mit dem davor. Oder auch anders herum. Wer Noise, in extremer Form mag, dem sei dieser Longplayer ans Herz gelegt. Aber wer schon harten Techno Tönen nichts abgewinnen kann, der sollte es besser lassen. Wer aber Lust hat, auf das Irre in sich und an sich, findet hier sein zu Hause. Ich finde es irre gut.

Note: 9.5 von 10 Punkten
Autor: Reiner Langer


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