VARIOUS ARTISTS - METALMESSAGE VII: RESPECT THE STEEL


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2019
Running Time:63:25
Kategorie: Sampler
 

Im Jahr 2001 gründete der Promoter Markus Eck aus Kaufering in Oberbayern Metalmessage und unterstützt damit Underground-Bands ohne Plattenvertrag, wo er nur kann. Ich kam vor etwa drei Jahren durch Zufall erstmals mit ihm in Kontakt, und es kam seitdem zu einer engen Zusammenarbeit, die bis heute anhält. Viele der von ihm unterstützten Bands wurden bereits mit Reviews und Interviews bei CROSSFIRE versehen. Die meisten aktuellen Tonträger dieser Bands konnte ich mir als Gegenleistung für die Mühe in das heimische CD-Regal stellen. Durch das Adden der beteiligten Musiker zwecks Verlinkung von Interviews und Reviews sind mit einigen Bands sogar richtige Freundschaften entstanden, und man hat sich bereits auf Konzerten und Festivals auf ein paar Bierchen und Smalltalk verabredet. Mit „VII: Respect The Steel“ steht nun bereits der siebte Metalmessage-Sampler in den Startlöchern. Der letzte erschien 2015. Den Sampler gibt es dieses Mal jedoch nur digital. Dreizehn Bands sind hier mit aktuellen Beiträgen zu finden. Viele davon dürften aufmerksamen und treuen CROSSFIRE-Lesern bereits ein Begriff sein. Stilistisch gibt es alles von klassischem Heavy Metal über technischen Groove Metal bis hin zu Pagan Black Metal einfach alles. Das coole Klischee-Cover mit dem Comic-ähnlichen, mit einem Schwert bewaffneten Krieger stammt von dem Serben Dušan Marković. Der erste Song stammt von den westfälischen Epic Pagan Metallern Ash Of Ashes, die mit ihrem melodischen, hymnischen, etwas an Falkenbach erinnernden Titeltrack ihres bislang einzigen Albums „Down The White Waters“ überzeugen können. Mit Hell´s Guardian folgt dann eine Melodic Death Metal-Band aus Italien. Invictus spielen dann teutonischen Doublebass Power Metal mit hohem Gesang, wie er im Buche steht. Fans von Gamma Ray werden hier aufhorchen. Die bayrischen Thrash Metaller Reverend Hound sind dann die erste, mir bislang unbekannte Band. Sie sind aber sehr Heavy Metal-lastig und punkten im angenehmen Midtempo. Auch Dawn Ahead aus Hessen spielen eine Mischung aus Heavy- und Thrash Metal, gehen aber weitaus schneller und aggressiver zu Werke. Wolves Den aus Bayern spielen melodischen Black Metal mit deutschen Texten und sind ebenfalls noch recht unbekannt, was seltsam ist, da zwei der drei Mitglieder sogar mal bei den wohlbekannten Equilibrium aktiv waren. Die größte und bekannteste Band dieses Samplers dürften die Technical Trash Metal-Band Aftermath sein, die es schon seit den Achtzigern gibt und die ich sogar schon einmal auf dem Headbangers Open Air gesehen habe. Ihr sperriger, verspielter Thrash Metal ist eher etwas für anspruchsvolle Metalheads und geht deutlich weniger eingängig rein, kann aber auch auf ganzer Linie überzeugen, was vor allem an der Wut liegt, die „Diethanasia“ vom neuen Album „There Is Something Wrong“ mit sich bringt. Mit Ontborg gibt es die zweite Melodic Death Metal-Band aus Italien zu hören, deren Wurzeln aber eher im Gothenburg Death Metal der Neunziger liegen als bei modernem Kram. Der Titelsong ihres einzigen bisherigen Albums „Within The Depths Of Oblivion“ klingt jedenfalls schön old school und führt dazu, dass ich mich glatt fpnfundzwanzig Jahre jünger fühle. Hollowed aus Frankfurt hatte ich erst kürzlich interviewt. Das Groove-Monster „Sick Society“ stammt von ihrer einzigen, bisher erschienenen EP „Shattered“. Misanthropia aus Baden-Württemberg spielen dann coolen Power Thrash mit rauem, aber melodischem Gesang. Den längsten Beitrag dieser CD liefern uns dann die Kölner Symphonic Black Metaller von Atrium Noctis mit „Leviathan“. Wirkt das deutsch vorgelesene Intro anfangs vielleicht noch etwas befremdlich, steigert sich der Track im weiteren Verlauf zu einem monströsen, pompösen Epos, das seine Wirkung nicht verfehlt. Mit Hangatyr aus Thüringen bleibt es dann vorerst schwarzmetallisch und deutschsprachig, auch wenn es hier nicht symphonisch, sondern viel frostiger zugeht. Kirchenglocken, Orgeln und düstere Mönchschöre leiten dann den letzten Song dieses Samplers atmosphärisch ein. „The Death Of A Warrior“ stammt von den Schweizer Symphonic Folk-/Viking Metallern Forge, die sowohl mit Violinen als auch mit tiefem Growlgesang zwei gegensätzliche Elemente in ihrer Musik haben, die sich gut ergänzen. Fans von My Dying Bride dürfte dies gefallen. Über eine Stunde lang gibt es hier also abwechslungsreichen und ehrlichen Metal von ambitionierten, labellosen Bands zu hören, die eigenständig sind, ihr Handwerk verstehen und für einige Überraschungen sorgen dürften. Sehr unterstützenswert! 

Note: Keine Wertung
Autor: Daniel Müller


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