STRANA OFFICINA - LAW OF THE JUNGLE


Label:JOLLY ROGER
Jahr:2019
Running Time:47:33
Kategorie: Import
 

Die dienstälteste, heute noch aktive Heavy Metal-Band Italiens, Strana Officina, meldet sich mit einem neuen Album zurück! Die insgesamt erst fünfte Langrille der Szene-Urgesteine enthält regulär neun Tracks. Meine CD-Version beinhaltet aber mit „Il Buio Dentro“ noch einen zusätzlichen Bonustrack. Der Titeltrack, der das Album eröffnet, beginnt furios mit rasanten Breaks und Doublebass. Der raue Gesang erinnert mich überraschenderweise etwas an Chris Boltendahl von Grave Digger, der klare, typische Gesang, der aber die Scheibe dominiert, ähnelt dagegen eher Ozzy Osbourne. „Crazy About You“ ist dann schöner, klassischer Heavy Metal, wie er im Buche steht, inklusive galoppierendem Bass bei eher dezenten, cleanen Gitarren in der Strophe. Das ist Achtziger Metal pur! „Endless Highway“ beginnt melancholisch und geht in Richtung der letzten Ozzy-Scheiben. So richtig zünden will er aber leider nicht. Dafür rockt „The Wolf Within“ wieder ganz ordentlich. „Snowbound“ nimmt das Tempo wieder etwas raus, gefällt aber dennoch ganz gut. „The Devil & Mr. Johnson“ beginnt headbangertauglich mit einem stampfenden Accept-Riff, geht danach aber auch wieder eher in die Ozzy-Solo-Richtung. Es ist echt faszinierend, wie nah Daniele „Bud“ Ancillotti, der auch bei den beiden Strana Officina-Ablegern Ancillotti und Bud Tribe singt, stimmlich an den Ozzman rankommt! Mit „Love Kills“ gibt es dann eine Ballade zum Verschnaufen, denn bislang haben Strana Officina hier schon ordentlich Dampf gemacht. Zum Schluss folgen dann noch drei Tracks in der italienischen Landessprache: das bereits bekannte, ursprünglich schon von 1985 stammende „Difendi La Fede“ mit seinem schnellen, treibenden Accept-Riff und den rauen Vocals, welches 2014 schon auf der Compilation „Rare & Unreleased 1979-1989“ zu finden war, die melancholische, an Ozzy Osbournes spätere Alben erinnernde Halbballade „Guerra Triste“, die ebenfalls auf der besagten Compilation stammt, aber erstmals schon 1983 als Demotrack für ein Tape aufgenommen worden war, beide extra für dieses Album neu eingespielt, und der groovige, bislang unveröffentlichte Bonustrack „Il Buio Dentro“, den ich ja bereits zu Beginn des Reviews kurz erwähnt hatte. Die Produktion ist zwar nicht weltbewegend gut (gerade zu Beginn des Albums klingt alles noch recht chaotisch, man gewöhnt sich aber ziemlich schnell dran!), geht aber völlig in Ordnung. Strana Officina, die von 1993 bis 1995 erstmals gemeinsam musizierten und nun schon ununterbrochen seit 2006 in dieser Besetzung spielen, sind jedenfalls immer noch gut drauf. Schön, dass man mit so alten Haudegen auch heute noch rechnen kann!

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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