JAN KOEMMET - LOEWENSTERN


Label:SONIC REVOLUTION
Jahr:2018
Running Time:46:54
Kategorie: Neuerscheinung
Non Metal
 

Nun ist die erste Solo Scheibe von Jan Koemmet (ex-Accept) auf dem Markt. Er hat selber getextet, komponiert, gesungen und illustriert. Den meisten ist er bekannt als Gitarrist aus der Band Lion Twin, wo er mal Gitarrist war. Jedoch hat der jetzige Sound nichts mehr mit Metal zu tun. Jan Koemmet der am 18. August 1961 geboren ist, scheint eine musikalische Biographie seines Lebens gemacht zu haben. Der Zuhörer begibt sich auf eine musikalische Reise. Die zwölf Lieder klingen mal wie ein Schlager, mal nach Kirchenmusik, mittelalterliche Melodien, sowie der Minnegesang) oder nach dem Rhythmus von Kinder CD´s, wie zum Beispiel Detlev Jöcker. Es sind viele Instrumente aus Metall und Holz eingebaut wie bei den klassischen Opern. Man sollte sich auf die unterschiedlichen künstlerischen Melodien einlassen. Ssomit ist auch Sprach-Gesang dabei. Wobei das entscheidende die Texte sind. Genial ist der erste Beitrag "Loewenstern". Es ist der kompositorische Rückblick Deutschlands, ab den sechziger Jahren und reflektiert zumindest in ähnlicher Weise, die nostalgischen und kritischen Lebensgefühle meines Lebensgefährten und unserem Crossfire-Chef Steve. Für den Boss der wahrscheinlich beste Song des Jahres. Das Video dazu (auf den üblichen Plattformen sichtbar) ist absolut perfekt in Szene gesetzt. Könnte die Hymne zum 3. Oktober werden, dem Tag der deutschen Einheit. Das Lied „Abschied“, drittes Lied auf der CD, erinnert vom Rhythmus und Gesang an die Lieder des Films die „Charlie Und die Schokoladenfabrik“. Die Refrains sind einfach und wiederholend zum Mitsingen geeignet, da sie sich schnell einprägen. Er hat Inhalte von mythischen Geschichten der klassischen Antike oder der Bibel, sowie von den Autoren Rainer Maria Rilke, Franz Kafka, Friedrich Nietzsche, Hermann Hesse, Thomas Mann und Milan Kundera, für seine Texte als Grundlage genommen.

Im Track „Vaterland“ erkennt man die Ansicht, wie sich ein Junge wohl fühlen muss, wenn der Vater bereits in der Kinderzeit fehlt. Dies ist eine Erfahrung die Jan Koemmet selbst erleben musste und dieses Feeling hat er in diesem Song verarbeitet. Was man sich bei dem Tenor des Beitrags gut vorstellen kann. Und so sind dann auch die weiteren Nummern auf unterschiedlichste Art und Weise immer individuell, sowohl der Lyrics als auch die Tunes. Das Konzept verlangt auf jeden Fall die Herausforderung auf musikalischer und intellektueller Ebene. Die Strukturen sind gewöhnungsbedürftig, haben aber nach Zugang einen intensiven Nachhall und Langzeitwirkung. Jedoch hätte bei dem ein oder anderen Stück, dem Gesang mehr Höhen oder Tiefen bei geben können, so das er sich etwas fließender und facettenreicher innerhalb des Songs angehört hätte. Wer sich gerne auf ein Experiment mit den Ohren einlassen möchte, für den ist hiesiger Tonträger genau das Richtige. Mir hat dieses musikalische Ensemble und die variantenreiche Symbiose sehr gut gefallen. Man sollte hier keine Berührungsängste haben. Die Deluxe Edition „Loewenstern“, erscheint in einem hochwertigen, sechsseitigen Digipack mit achtundzwanzigseitigem Booklet und signiertem Kunstdruck-Plakat.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Dagmar Hegger


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