SACRED REICH - AWAKENING


Label:METAL BLADE
Jahr:2019
Running Time:31:26
Kategorie: Neuerscheinung
 

Das letzte Studioalbum von Sacred Reich erschien vor dreiundzwanzig Jahren! In dieser überaus langen Zeitspanne hat sich auch im Thrash Metal Genre, soundtechnisch so einiges verändert. Meiner persönlichen Meinung nach, aber nicht immer alles zum Guten. Die alten Recken um Sänger und Bassist Phil Rind sehen das wohl ähnlich und kommen deshalb mit einer schön Old School-lastigen Scheibe zurück, auf die altbewährten Plattenteller. Neben dem Songmaterial klingt insbesondere auch der Sound von „Awakening“, keineswegs nach einer dreiundzwanzigjährigen Entstehungs- und Entwicklungsphase. Aus den Lautsprechern peitscht eine druckvolle und dennoch angenehm unpoliert klingende Mischung, wie man sie heutzutage leider immer seltener vorfinden kann. Schon in den achtziger und neunziger Jahren, standen die Jungs aus Arizona, immer für ein großes Maß an Abwechslung. So verhält es sich nun auch beim vorliegenden Tonträger, mit dem wohl niemand mehr so wirklich gerechnet hätte. Man startet mit dem sehr Riff-lastigem Titeltrack, welcher durchaus wegweisend für das gesamte Album ist. Wenn Sacred Reich etwas beherrschen, dann ist es absolut mitreißende Riffs zu fabrizieren! Kompromisslosen Thrash Metal gibt es in den Songs „Divide And Conquer“ und „Manifest Reality“. Wer es gerne punkig mag, wird an „Revolution“ seine wahre Freude haben. Groove-Fanatiker werden bestens bei „Salvation“ sowie dem Kracher „Killing Machine“ bedient.

Letztgenannter Track erinnert fast ein wenig an Anthrax zu John Bush Zeiten. Das Phil Rind auch stimmlich durchaus mit solch einem Großkaliber mithalten kann, beweist er einmal mehr im melodiösem Abschlussstück „Something To Believe“. Tja, und dann wäre da noch der Song „Death Valley“, der für mich wie ein echter Fremdkörper auf der Scheibe wirkt. Mit seinem alternativen Anstrich erinnert er fast an Soundgarden und Konsorten. Sicher kein grottenschlechtes Lied, aber auch nicht das, worauf der eingefleischte Sacred Reich Fan so lange gewartet hat. Unterm Strich bleibt dennoch eine wirklich leidenschaftliche und sehr unterhaltsame Comeback Platte, die auch mal die Grenzen des Thrash Metal zu sprengen vermag.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Dirk Determann


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