ATLANTEAN KODEX - THE COURSE OF EMPIRE


Label:VÁN
Jahr:2019
Running Time:62:29
Kategorie: Neuerscheinung
 

Sechs Jahre nach dem Meisterwerk "The White Goddess", wird das neue Atlantean Kodex Album, vielerorts sehnsüchtig erwartet. In der Zwischenzeit ist bei der Band viel passiert. Es gibt einen Besetzungswechsel. Gitarrist Michael Koch verließ aus gesundheitlichen Gründen die Formation und wird nun von Coralie Baier ersetzt. Der Proberaum, beziehungsweise das Studio, wurde gewechselt und neu eingerichtet. So einen Brocken Epic Metal muss man erstmal schreiben und spielerisch umsetzen…natürlich geht das nicht von heute auf morgen. Es wird auch dieses Mal wieder mit viel Liebe zum Detail zu Werke gegangen. Sei es beim Sound, dem Cover, egal wo man hinsieht, steckt alles voller Hingabe. Die Truppe zieht alle von ihr bekannten Register. Diese Platte ist zudem alles andere als schnelllebig. Sie benötigt viel Zeit und verlangt dem Hörer einiges ab. Die Lunte ist teilweise recht lang und zündet alles nicht immer auf Anhieb. Man braucht wirklich Geduld.

Dieses Konzeptalbum ist als Gesamtwerk zu betrachten, daher möchte ich hier auch keine einzelnen Lieder hervor heben. Ein paar Stücke zünden gleich, aber etliche auch nicht. Ich musste mich die ersten Male zeitweise richtig durch diesen Longplayer quälen. So etwas macht man nur bei Bands die einem etwas bedeuten. Bei den ersten Durchläufen dachte ich sehnsüchtig an die weiße Göttin und den goldenen Zweig. Mittlerweile habe ich Bock auf "The Course Of Empire". Damit hatte ich eigentlich nicht mehr gerechnet. Hartnäckigkeit zahlt sich eben aus. Wo diese Scheibe letzten Endes steht, wird man wahrscheinlich erst in ein paar Jahren sehen. Ob Atlantean Kodex mit diesem Epos neue Fans dazu gewinnen werden, kann ich nicht sagen, aber wer die Band bis jetzt noch nicht kennt und auf klassischen Metal steht, dem sei "The White Goddess", wärmstens ans kalte Metal Heart gelegt. "The Course Of Empire" ist für Neueinsteiger meiner Meinung nach nur bedingt zu empfehlen, da es auf die ersten Eindrücke sehr sperrig wirkt und einen krassen Gegenpol zu den allgemeinen Hörgewohnheiten bildet. Die Texte hingegen sind auch heutzutage purer Zeitgeist.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Jörg Quaquil


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