Irgendwie ist es komisch, ein aktuelles Album einer Band zu besprechen, die es jetzt schon gar nicht mehr gibt. Obliterhate aus Polen waren nur von 2015 bis 2018 aktiv und haben nur diesen einen Tonträger als Digipack-CD rausgebracht. Polen ist für guten Death Metal bekannt. Dennoch geht es hier nicht etwa in Richtung Vader oder Behemoth. Das hier klingt wesentlich rumpliger und älter, legt man hier doch nicht den Schwerpunkt auf arschtighte Blasts und eine saubere Produktion. Vielmehr fühle ich mich beim Hören dieser CD an alte Carcass, Blood, Impetigo, Repulsion oder Terrorizer erinnert. Dennoch handelt es sich hier nicht wirklich um ein Grindcore-lastiges Death Metal-Album. Zwar wird hier auch viel punkig runtergerotzt, aber es gibt weder gebrochene Geschwindigkeitsrekorde noch sehr kurze Songs. Die Songs rumpeln simpel und primitiv daher und hinterlassen einen positiven Eindruck. Es ist schön zu sehen, dass Obliterhate eben nicht typisch polnisch klingen und ihren eigenen Weg gehen. Aus vielen verschiedenen Einflüssen bahnen sie sich nämlich eine eigenständige Mischung, die keine direkten Vergleiche an die oben genannten Bands zulässt, auch wenn der eine oder andere Einfluss hörbar da ist. Das Album klingt alt, aber eben nicht wie die vielen Retro-Bands, die es derzeit gibt. Und das werte ich als positiv!

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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