Böse Zungen behaupten, dass es sich bei "Monochrome" um das beste Anathema-Album seit "Weather Systems" handelt. Nun gut, damit ist unumstößlich klargestellt, wer der kreative Mastermind bei der Truppe ist. Daniel Cavanagh legt hier ein Opus vor, das zwar ruhig und entspannt daher fließt aber trotzdem zu fesseln vermag. Sehr atmosphärisch und voller melancholischer Melodien, fordert es den Zuhörer unmissverständlich auf, in die Gefühlwelt der Protagonisten einzutauchen. Die eigentliche Perle aber offenbart sich in dem Moment, wenn die bezaubernde Nachtigall Anneke Van Giersbergen die Szenerie betritt. Eine bessere Wahl zur Intonierung der traurigen Lieder gibt es meiner Meinung nach nicht. Ein weiteres Highlight ist der neun Minuten lange Song „The Silent Flight Of The Raven Winged Hours”, in dem Violinistin Anna Phoebe ihre Geige regelrecht weinen lässt. Alles in allem eine fast traumhafte Kombination an kreativen Individuen, die hier ein berührendes Werk geschaffen haben. Zum Runterkommen an einem grauen Regentag, dazu ein großes Glas Single Malt und die Füße Richtung Kaminfeuer ausgestreckt, alles wir gut. Speed Freaks und sonstige Metaller tun jedoch gut daran, dieses wundervolle Album links liegen zu lassen. Für den aufgeschlossenen Hörer aber fast ein Pflichtkauf.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt

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