JUDAS HENGST - DEATH TAPES
Label: | FUEGO |
Jahr: | 2019 |
Running Time: | 43:26 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Ursprünglich als Trio gegründet, ist die aus Bremen stammende Band Judas Hengst, mittlerweile als Quartett unterwegs. Ein in den Augen der Band notwendiger Schritt, um sich musikalisch weiterzuentwickeln. Nach eigener Aussage klang Judas Hengst früher wie eine Stonerband, allerdings wollten sie Genreschubladen hinter sich lassen. Dazu brauchten sie neue Einflüsse, die durch das Einsteigen eines weiteren Gitarristen dazu kamen. Ihr Sound ist jetzt im Postcore angesiedelt. Diesen März veröffentlichten die Jungs nun ihr Debütalbum, mit dem Titel „Death Tapes“. Darauf enthalten sind sechs Songs inklusive Intro, mit denen eine Geschichte erzählt wird. Darin geht es um die innere Zerrissenheit eines Mannes, die schließlich darin gipfelt, dass er im Wahn eine Frau tötet und sich anschließend selbst ertränkt. Ein düsteres Thema, für das bereits das Intro, das ebenfalls den Titel „Death Tapes“ trägt, die richtige Stimmung aufbaut. Die darauf folgenden Tracks transportieren weiterhin eine dichte Atmosphäre und sind recht facettenreich. „The Beginning“ ist eher in gemäßigtem Tempo und dabei sehr drückend, während „The Innocent Of Youth“ mit deutlich höherem Tempo aufwartet und ordentlich Power hat. Ein eher ruhiger aber in sich auch sehr stimmiger Song dagegen ist „Leave“, in dem eine gewisse Melancholie mitschwingt. Ein dramatisches Ende findet das Album schließlich im Song „Fragments“, zu dem auch ein Video produziert wurde. Hier vereint sich der Höhepunkt der Geschichte sowohl mit dem atmosphärischen Höhepunkt, als auch mit dem musikalischen Highlight. Alles was die fünf Songs davor auszeichnete findet man hier noch einmal auf sieben Minuten komprimiert, ohne dabei jedoch chaotisch oder zu vollgestopft zu wirken. Ein würdiges Ende für ein insgesamt packendes Album. Ein Kritikpunkt ist in meinen Augen allerdings, dass die Songs für sich genommen den Hörer teilweise nicht über ihre volle Distanz fesseln können. Hier hat Judas Hengst noch Verbesserungspotenzial. Insgesamt ist „Death Tapes“ allerdings ein absolutes Brett im Postcore und ein mehr als Gelungenes Debütwerk, für eine Band die es geschafft hat, in einem beinahe überfüllten Genre, doch noch eigene Wege zu finden.
Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Chris Föhrenbach