Steelheart haben in den späten 1980er und frühen 1990er Jahren, zwei grandiose Studio-Alben aufgenommen und sich einen Ruf als hochklassige Hardrock Band erarbeitet. Fast dreißig Jahre nach dem Debütwerk „Steelheart“, soll der Live Mitschnitt „Rock’N Milan“, diesen Ruf nochmals untermauern. Die Freude ist groß, wenn man als Fan der Combo auf der Setlist Klassiker wie „Like Never Before“ oder „She’s Gone“, neben Gassenhauern vom ultrastarken Soundtrack des Films „Rockstar“ (2001) entdeckt, den unter anderem auch Steelheart Sänger Michael Matijevic veredelt hat und der Perlen wie „We All Die Young“ und „Living The Life“ enthält. Die Freude währt allerdings nur kurz. Legt man den Silberling in den Player, fällt als erstes dass sehr leise und dünne Mastering des Tonträgers auf, so dass man schon ordentlich aufdrehen muss, um überhaupt etwas zu hören. Der komplette Sound ist steril und wirkt stark nachbearbeitet, in welcher Form auch immer, sei mal dahingestellt. Ja, Mister Matijevic trifft die meisten Töne noch, der Umfang seiner Stimme ist nach wie vor beeindruckend. Die eine oder andere Note ist etwas tiefer gelegt als in der Vergangenheit. Das ist nicht unüblich und auch nicht ehrenrührig. Aber es klingt gesanglich furchtbar angestrengt und kein bisschen cool. Es will einfach trotz der tollen Songs und der guten Performance der Band keine wahre Freude aufkommen. Dafür knallt das Album einfach viel zu wenig. Sehr schade, denn so kann man das gute Stück wirklich nur Komplettisten empfehlen, die wirklich alles haben müssen. Da wäre mehr drin gewesen. Ich lege jetzt nochmal „Tangled In Reins“ von 1991 auf und erfreue mich an dem fetten Sound und den großartigen Songs.

Note: Keine Wertung
Autor: Tammo Krauß

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